Lisa Oed - Foto: Wilfried Raatz - wus-media
Guter Start beim Nachwuchsläufer-Cup – Jens Mergenthaler und Lisa Oed führen die U23-Wertungen nach überzeugenden Leistungen beim Paderborner Osterlauf an – Wilfried Raatz berichtet
U20-Läufer noch mit Nachholbedarf
Der Paderborner Osterlauf hat nicht nur international und national einen ausgezeichneten Ruf, die Streckenrekorde und Siegerzeiten über die 10 km- und Halbmarathondistanz unterstreichen eindrucksvoll diese Einordnung.
Inzwischen hat aber auch der deutsche Langstrecken-Nachwuchs den Paderborner Osterlauf als ein hervorragendes Sprungbrett in die Saison entdeckt.
Großen Anteil daran hat gewiss der Deutsche Nachwuchsläufer-Cup „powered by“ LAUFEN.DE unter der Schirmherrschaft des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) und der freundlichen Unterstützung von German Road Races (GRR), der nach einer Findungsphase inzwischen zu einem wichtigen Circuit für den Laufnachwuchs zwischen 16 und 22 Jahren geworden ist.
In einer starken Form zeigte sich vor allem Jens Mergenthaler als U23-Sieger in 29:18 Minuten, der in diesem Top-Event seine persönliche Bestmarke um gleich fünfunddreißig Sekunden verbesserte und auf dem besten Weg ist, dem im Vorjahr bereits errungenen Sieg beim Nachwuchs-Cup zu wiederholen. Aber auch Lukas Eisele zeigte ein starkes Rennen und folgte seinem württembergischen Kollegen mit 29:27 Minuten denkbar knapp. Die größte Steigerung gelang allerdings dem dritten U23-Läufer mit Jahrgang 1997, dem Wattenscheider Julius Scherr, der einen Sprung auf 29:52 Minuten und damit erstmals unter die 30-Minuten-Marke schaffte. Somit blieben gleich drei U23-Junioren unter dreißig Minuten, ein ermutigender Auftakt im Deutschen Nachwuchs-Laufcup.
In der weiblichen U23 freute sich Lisa Oed über ihren Erfolg in 35:22 Minuten. Die Allroundläuferin des SSC Hanau-Rodenbach, zuletzt dekoriert mit zwei U20-Europameistertiteln über 3000 m Hindernis und im Berglauf, zudem auch 2018 Berglauf-Vizeweltmeisterin, musste nach ihrer Rückkehr aus dem Höhentrainingslager in Flagstaff wegen einer Erkältung etwas kürzer treten, zeigte sich aber in Paderborn mit ihrer Leistung überaus zufrieden.
„Ich bin exakt 18 Minuten angelaufen und konnte einige vor mir laufende Konkurrentinnen einsammeln. Das puscht natürlich extrem“, freute sich die 20jährige, die als Jahrgangsjüngste im U23-Bereich einen außerordentlich schweren Stand gegen die Topläuferinnen wie Konstanze Klosterhalfen, Alina Reh oder Miriam Dattke hat, um zu einem internationalen Start zu kommen. „Berglauf ist natürlich eine weitere Option, aber in die Saisonplanung passt die EM natürlich nicht hinein, wenn man ein Ticket für die U23-EM in Schweden lösen möchte!“
Bei der männlichen U20 gewann der Dortmunder Elias Schreml in allerdings wenig überzeugenden 31:36 Minuten, denn über diese Distanz war er bereits schon eine Minute schneller unterwegs. Das direkte Duell mit Dominik Müller, dem überzeugenden Crossmeister von Ingolstadt und Sieger der lukrativen U20-Wertung beim Deutsche Post-Marathon in Bonn in einer 70-Minuten-Endzeit, fand ein frühes Ende, denn der 18jährige Hesse musste wegen Beschwerden im Fußbereich frühzeitig vom Gaspedal steigen. Ähnlich erging es allerdings auch Linn Kleine, die wegen muskulärer Probleme den Sieg aus den Augen verlor und diesen Klara Koppe in 37:24 überlassen musste. Hier besteht im Gegensatz zum U23-Auftakt noch erheblicher Nachholbedarf.
Der Deutsche Nachwuchs-Laufcup wird am 8. September mit den Wettbewerben der U18/U20 in Hamburg, am 15. September für die U23 bei den Deutschen 10 km-Meisterschaften in Siegburg fortgesetzt, am 13. Oktober steht dann der Great 10k Berlin an, ehe beim Silvesterlauf am 31. Dezember in Trier das Finale folgt.
Gewertet werden die zwei besten Zeiten für die besten Nachwuchsläufer aller Klassen.
Wilfried Raatz