Gernot Weigl vom München Marathon erhält in Athen den "AIMS Social Award 2016" ©Gerd Steins, Berlin
Große Ehre in Athen: Gernot Weigl, Chef vom München-Marathon, erhält den AIMS „Social Award“ 2016
Freitag, der 11. November 2016, war für Gernot Weigl, Chef vom München Marathon und Freiburg Marathon ein großer Tag.
AIMS – „Association of International Marathons and Distance Races“, die weltweite Organisation der Laufsportveranstalter mit über 400 Mitgliedern aus aller Welt, feierte im neu eröffneten und äußerst beeindruckendem „Stavros Niarchos Foundation Cultural Center“ in Athen die AIMS GALA mit der Auszeichnung der weltbesten Marathonläufer (GRR berichtete schon mehrfach auf dieser Seite).
Die „Stavros Niarchos Foundation“ hatte am 18. April 2012 beim Londoner Auktionshaus Christies den Bréal-Cup ersteigert – als griechisches Kulturgut – den Spiridon Louis 1896 bei den Spielen in Athen als Marathonsieger erhalten hatte.
Der Bréal-Cup war in einer Vitrine in der Foundation an zentraler Stelle ausgestellt (das MARATHONEUM in Berlin besitzt eine der seltenen Kopien des Cups).
Gernot Weigl und seine Münchner Veranstaltung, die auch 2016 wieder mehr als 20.000 Teilnehmer verzeichnet hatte, wurde von AIMS auf deren 21. Weltkongress in Athen mit dem „Social Award“ ausgezeichnet.
Bekannt ist Gernot Weigl in der Laufszne für seine Innovationen und Visionen, die er auch mit starkem Willen – nicht zur Freude aller – durchsetzt. Denn einfach hat er es in München nicht, den Laufsport gegenüber dem Fussball der „Bayern“, bei der Bevölkerung und den Stadtvätern durchzusetzen und ihm neue Freunde zuzuführen.
Münchner Engagement für Flüchtlinge
Für die 2015 ins Leben gerufene Aktion „Laufend integrieren“ wurde der MÜNCHEN-Marathon jetzt in Athen mit dem „SOCIAL AWARD“ ausgezeichnet.
Im Sommer 2015 war München die erste Anlaufstelle für Menschen gewesen, die vor Krieg und Armut ihre Heimat verlassen hatten, täglich trafen Tausende in Sonderzügen am Münchner Hauptbahnhof ein. Einige Wochen später, beim Marathon-Wochenende, standen sie als Helfer an der Strecke. Einige wagten sich auch selbst auf die Strecken (Marathon, Halbmarathon, 10 KM).
Zusammen mit dem Sozialreferat der Stadt München und verschiedenen Hilfsorganisationen hatte der MÜNCHEN MARATHON schnell reagiert und ein eigenes Programm zur Integration von Flüchtlingen in die Laufveranstaltung auf die Beine gestellt.
Der Aufruf des München-Marathon fand bei den Teilnehmern des Marathon eine sehr große Resonanz.
Armbänder mit diesem Motto „Laufend integrieren“ wurden auf der Marathon-Messe in der Olympiahalle und im Onlineshop angeboten – aus diesem Erlös und Sponsoring-Geldern konnten die Veranstalter im letzten Jahr 30.000 Euro zweckgebunden zur Unterstützung von Flüchtlingen an das Sozialreferat der Stadt München spenden.
München und seine freiwilligen Helfer beim Einsatz für die Flüchtlinge gilt ja bundesweit als das große positive Vorbild.
Gemeinsam mit Vereinsmitgliedern aus bayerischen Vereinen standen Flüchtliunge an den Verpflegungsständen an der Strecke und übernahmen organisatorische Aufgaben im Olympiastadion.
Doch nicht nur als freundliche Helfer prägten Flüchtlinge das Bild des MÜNCHEN MARATHON. 2015 und 2016 nahmen insgesamt 76 Flüchtlinge das kostenfreie Startangebot des Veranstalters auch an und liefen mit.
Zum Programm gehörten eine gezielte Vorbereitung, die im Vorfeld des Marathons auch allen anderen Interessenten offen stand: „Laufend integrieren.“Der München-Marathon zeigt damit ein nachahmenswertes Beispiel.
Mehrere GRR-Mitglieder haben 2016 ebenfalls mit Aktivitäten bei der Durchführung ihrer Veranstaltung bei der Integration von Flüchtlingen sich engagiert. Für Flüchtlinge wurden Trainingsgruppen angeboten und sie konnten kostenlos an den Veranstaltungen teilnehmen. Der Laufsport zeigt sich als integrativer und positiver Faktor bei der Kommunikation und der Arbeit mit Flüchtlingen.
Paco Borao, der Präsident von AIMS sagte „Der München-Marathon liefert ein großartiges Beispiel dafür, wie das Laufen helfen kann, die großen humanitären Herausforderungen unserer Zeit anzugehen.
Ein großartiges Lob aus berufenem Munde für die Macher aus München, auf das alle stolz sein können, die an diesem erfolgreichen Projekt beteiligt waren und noch immer sind. Gernot Weigl will sein Projekt „Laufend integrieren“ nicht nur weiterführen, sondern auch noch ausbauen.
In den Jahren davor hatten den AIMS Social Award erhalten:
2013 Great Ethiopian Run, Ethiopia
2014 Tokyo Marathon, Japan
2015 Maratón Internacional Lala, Mexico
Mit dem „AIMS-Green Award“ wurde der Göteborg Halbmarathon ausgezeichnet. Zu den weiteren Geehrten bei der AIMS-GALA gehören außerdem die lebende Langstreckenlegende Haile Gebrselassie (Äthiopien) für sein Lebenswerk, sowie Eliud Kipchoge (Kenia), der 2016 den London Marathon gewann und in Rio de Janeiro Olympiasieger wurde (für ihn nahm Manager Jos Hermens den Preis entgegen), und Jemima Sumgong, ebenfalls aus Kenia, der Gleiches bei den Frauen gelang.
German Road Races (GRR) e.V. gratuliert Gernot Weigl und seinem München-Marathon (einem Gründungsmitglied von German Road Races) und seinem TEAM zu dieser ehrenvollen Auszeichnung.
Horst Milde
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