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07
05
2021

Radrennen - Symbolbild - Foto: Horst Milde

GIRO D‘ITALIA 2021: Ein Spektakel ohne Ende – mit dem deutschen Favoriten Emanuel Buchmann – Von KLAUS BLUME

By GRR 0

Wer etwas auf sich hält und den großen Triumph im internationalen Radsport anstrebt, startet ab Sonnabend in den 104. Giro d‘Italia. Denn ob die Corona-Pandemie im Juli überhaupt die Tour de France ermöglicht – wer weiß? 

Außerdem bietet der Giro 2021 ein fortwährendes grandioses Spektakel für Bergfahrer; die Tour hingegen mit ihren wenigen Bergankünften eine eher flaue Unterhaltsamkeit. Eher unattraktiv. Etwas zum Wegschauen – sagen sie sogar in Italien.

Hinschauen sollten Sie aber auf jene Giro-Favoriten, die auch bei den internationalen Buchmachern ganz oben im Kurs stehen: Emanuel Buchmann aus Ravensburg, Egan Bernal aus Kolumbien, Simon Yates aus England und Remco Ewenpoel aus Belgien.

Emanuel Buchmann, 28, vom deutschen Team Bora-hansgrohe, könnte in drei Wochen in Mailand sogar als erster Deutscher auf dem Siegerpodest des Giro stehen. Fabian Wegmann, 2004 Bergkönig der Italien-Rundfahrt: „Bleibt er gesund, traue ich ihm sogar den Sieg zu.“ Die Tour de France 2019 beendete Buchmann bereits als Gesamtvierter. Er weiß also, wie es geht.

Egan Bernal, 24, vom britischen Spitzenteam, Ineos Grenadis, hat bis letzten Monat in seiner Heimat Kolumbien einsam in der Höhe trainiert. Er ist der Top-Favorit aller Buchmacher, doch plagen ihn wegen der unterschiedlichen Länge seiner Beine weiterhin Rückenprobleme. Außerdem behauptet er: „Ich habe nicht die Form wie bei meinem Tour-Sieg 2019.“ Beendete dennoch die Etappenfahrt Tirreno-Adriatico am 16. März als Vierter!

Simon Yates, 28, aus England, fuhr vor drei Jahren zwei Giro-Wochen lang im Rosa Trikot des Führenden, brach dann gnadenlos ein und wurde nur 21. Der Mann vom australischen Team Bike Exchange gilt dem englischen Tour-Sieger Sir Bradley Wiggins aber deshalb als Favorit, „weil er nicht von den Dächern schreit, was er will, sondern, weil er es einfach tut.“ 2018 hat Yates schon die dreiwöchige Vuelta a Espana gewonnen. Jetzt sagt er: „Der Giro 2021 ist ein Rennen, das wir wirklich Spaß macht.“

Remco Ewenpoel, 21, aus Belgien vom belgischen Team Deceuninck. Das „Wunderkind des Sports“ (Het Nieuwsblad, Brüssel) erlitt im August 2020 bei einem Sturz in der Lombardei einen Beckenbruch und ist seitdem kein Rennen mehr gefahren. Dennoch: Er gilt am Berg als extrem stark, und sagt: „Der Kurs ist diesmal wirklich schön, also wird es auch ein schönes Rennen.“

Vor allem am 22. Mai auf der 14. Etappe, am 24. Mai auf der 16. und am 29. Mai auf dem 20. Tagesabschnitt, wenn es auf einer vier Kilometer langen unbefestigten Schotterstraße hinauf zum Campo Felice geht.

Vor allem aber sollten Sie sich den 22. Mai vormerken, wenn die 14. Etappe im Programm steht. Denn sie enthält den legendären 13,7 Kilometer langen Anstieg zum Zoncolan – einer der schlimmsten Auffahrten im Radsport schlechthin. Zum Teil mit Steigungsraten von knapp über 20 Prozent!

Sie werden sehen, diesen Giro zu beobachten, lohnt sich für alle, denen der Ausdauersport besonders am Herzen liegt. Und erst recht für jene, die sich dabei einen deutschen Erfolg erhoffen.

Klaus Blume
Uhlenhorster Weg 2
22085 Hamburg
Tel: +49 (0) 40 229 7048
klausblume@t-online.de

author: GRR