Andrea Mayr - Foto: Wilfried Raatz
Gipfeltreffen der Berglaufelite mit WM-Revanche Die 45. Auflage des Hochfelln-Berglaufes besticht erneut mit einer hochkarätigen Besetzung – Wilfried Raatz berichtet
WM-Revanche zwischen Lucy Wambui Murigi und Andrea Mayr – Wie schlagen sich mit Anton Palzer und Michelle Maier die aktuell besten deutschen Bergläufer im Weltklassefeld im Chiemgau
Die 45. Auflage des bestbesetzen deutschen Berglaufes am Hochfelln wird am kommenden Sonntag (30. September) ein besonderer Leckerbissen für den nationalen wie auch internationalen Berglauf, schließlich rangiert der Hochfelln-Berglauf in Bergen im Weltcup-Circuit als Topereignis, bei dem die Wertungspunkte besonders schwer zu ergattern sind.
Dafür sorgt schon alleine Georg „Bibi“ Anfang, das Urgestein der Berglauf-Veranstalterszene mit seinen seit vielen Jahren bestehenden exzellenten Kontakten zu den Spitzenläufern im In- und Ausland.
Auch wenn Bibi Anfang immer wieder die mangelnde Akzeptanz der deutschen Topläufer zu Bergen kritisierte, bei der 45. Auflage ist sein nimmermüdes Werben partiell erfolgreich, denn neben den aktuell besten deutschen Bergläufern Anton Palzer und Michelle Maier starten zumindest mit Sarah Kistner, Jonas Lehmann weitere Eliteläufer.
Sie werden allerdings auf ein erlesenes Feld von Topläufern aus Italien, Tschechien, Großbritannien, Österreich und vor allem aus den ostafrikanischen Ländern wie Kenia und Eritrea treffen, das sich stellenweise wie das Who is Who der Berglaufszene liest.
Da sind die Brüder Bernard und Martin Dematteis, seit Jahren mit einem Abonnement auf den Europameistertitel versehen, oder der Langdistanz-Weltmeister 2017, Francesco Puppi. Das italienische WM-Team komplettieren Vorjahressieger Antonio Toninelli, Stammgast Alex Baldaccini und Masters-Ass Emanuele Manzi.
Die vor allem im Berglauf-Weltcup stets in der Spitzengruppe platzierten Andrew Douglas (Schottland) und Jan Janu (Tschechien) sind ebenso für ein Top-ten-Resultat gut wie auch der Kenianer Geoffrey Ndungu als Sieger am Großglockner und beim Schlickeralmlauf. Zu beachten werden allerdings auch die aus dem Nachbarland Österreich anreisenden Simon Lechleitner und Staatsmeister Manuel Innerhofer sein wie auch die inzwischen in Deutschland lebenden Eritreer Yossief Tekle und Filmon Abraham.
Der zu den weltbesten Skitourenläufern zählende Ramsauer sorgte in den vergangenen Wochen in der Berglaufszene für erhebliches Aufsehen, als er beim Dolomitenmann und am Großglockner jeweils Zweiter wurde und den Drei Zinnen-Alpine-Lauf in Südtirol gewinnen konnte.
D a s Duell wird allerdings bei den Frauen ausgetragen, wenn auf der 8,9 km langen Strecke mit 1074 Höhenmetern die achtfache Hochfelln-Siegerin und sechsfache Weltmeisterin Andrea Mayr (Österreich) auf die Kenianerin Lucy Wambui Murigi trifft, die 2017 und 2018 Weltmeisterin (gegen Andrea Mayr) wurde.
Gelingt dabei der inzwischen 38jährigen Ärztin die Revanche auf ihrer „Hausstrecke“, die sie wie wohl keine Zweite aus dem Effeff kennt? Vieles spricht allerdings für die Leistungsstärke der 33jährigen vom österreichischen Run2gether-Team, die in diesem Jahr bereits Hochkaräter wie Sierre-Zinal gewinnen konnte.
Gespannt darf man allerdings auch auf das Abschneiden von Michelle Maier sein, die praktisch im Wochentakt starke Ergebnisse wie die Siege beim LGT-Marathon, dem Brixen-Marathon und dem Drei Zinnen-Alpine-Run oder Rang zwei bei Sierre-Zinal und dem Jungfrau-Marathon einfahren konnte.
Nicht fehlen darf bei diesem Hochkaräter natürlich das Ehepaar Wyatt-Confortola, wobei Jonathan als Berglauf-Weltverbands-Präsident achtmal am Hochfelln als Sieger und zudem in der aktuellen Streckenbestzeit von 40:34 hervorgegangen ist, während Antonella das Hochfelln-Ziel bereits zweimal als Siegerin erreichte.
Wilfried Raatz