Ganz frische Sonne – Impressionen vom 47. Spandauer Winterwaldlauf 2019 in Berlin von Dr. Erdmute Nieke

Das Autothermometer zeigt fünf Grad MINUS. Doch gemeldet ist gemeldet, also auf zum Winterwaldlauf nach Spandau/Berlin.

Echte Läufer*innen scheinen mir Frost unempfindlich, denn beim Startnummernabholen im Vereinshaus des Vereins für Volkssport 1922 e. V. gibt es eine Schlange: etliche Nachmeldungen.

Nach Ergebnisliste gab es 145 Frost unempfindliche Läufer*innen, die sich um 10.30 Uhr auf dem Waldweg hinter dem Johannesstift einfanden und die alljährliche 2,5 km Strecke in Form einer etwas schiefen Acht durch den Forst rannten. Die Auswahl hatten wir wieder zwischen einer und vier Runden. Zwölf Kinder durften schon um 10 Uhr auf eine 1,25 km Runde gehen.

Klar ist es kalt, eine Jacke trage ich bis unmittelbar vorm Start und hänge sie – wie viele andere – direkt vorm Start an einen Baum. Belohnt fürs Laufen werden wir mit herrlicher Sonne, die durch die kahlen Bäume scheint. Spätestens als sich das Läufer*innenfeld sortiert hat, sind meine Hände in den Handschuhen warm.

Der Wald leuchtet, Petrus hat ganz feinen weißen Puderzucker in Form von ein wenig Schnee und Reif verteilt. Das macht alles noch heller. Die Kälte hat für guten und festen Laufuntergrund gesorgt. Klar, ein paar Wurzeln gehören zu einem Waldlauf.

Der Weg führt vorbei am Teufelsbruch, ein wunderbarer Sumpf zwischen den Bäumen, heute ist das Wasser eine spiegelglatte Eisfläche. Ob sie schon trägt?  Wer weiß, ich würde es nicht probieren, denn irgendwoher stammt ja der Name Teufelsbruch. Schön sieht es jedenfalls aus.

Ab Runde zwei ist es leer genug, dass ich nicht mehr auf Läufer*innen vor mir achten muss, es ist vollkommen still, wenn da nicht schon die ersten Vögel singen würden. Die scheinen auch Frost unempfindlich und freuen sich gewiss über den hellen Sonnenschein. Denn die Sonne hatte sich in den letzten Wochen echt rar gemacht.

Bei Runde drei höre ich leise das Glockengeläut der Johannesstiftskirche durch den Wald. Sonntagsstimmung einer Läuferin, die Arbeitswoche war voll und anstrengend, doch jetzt beim Laufen verschwindet das alles aus meinem Kopf. Frische Luft, Sonne und die Schönheit des gezuckert, verschneiten Waldes sorgen dafür.

DANKE allen unermüdlichen Helfer*innen des Vereins für Volkssport 1922 e. V., denn Ihr musstet wahrlich Frost unempfindlich sein!

Fatima (lks.) und Dr. Erdmute Nieke vom LT Bernd Hübner – Foto. Dr. Erdmute Nieke

Und noch ein DANKE an BERND HÜBNER unserem wunderbaren Lauftreffgründer und Manager, denn der Lauftreff feiert heute 20 Jahre Sonntagslauftreff im Grunewald. Denn ohne BERND und die vielen Trainingsstunden – immer mit gut gelaunten Mit-Läufer*innen – wären Fatima und ich heute nicht für die Roten im Spandauer Forst unterwegs gewesen und dann komme ich auch noch (als Einzige) in der W45 auf der 10-km-Distanz auf Platz Eins.

Mein Laufjahr fängt frisch und sonnig und gut an!

Dr. Erdmute Nieke