2020

Der Neujahrslauf 2020 mit der "Bremstruppe" auf dem Boulevard Unter den Linden - Foto: Horst Milde

Fast 4.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim 49. Berliner Neujahrslauf 2020

By GRR 0

4.484 Läuferinnen und Läufer gingen um 12 Uhr auf die 4 km lange Strecke beim 49. Berliner Neujahrslauf vom Pariser Platz zum Berliner Dom und zurück.

4.484 Läuferinnen und Läufer begannen das Jahr 2020 beim 49. Berliner Neujahrslauf sportlich
Foto: SCC EVENTS/camera 4

Die Berliner Traditions-Veranstaltung wurde 1972 von der DDR-Sportmoderatoren-Legende Heinz-Florian Oertel im Volkspark Friedrichhain gegründet, der diesen Lauf nach dem Vorbild des berühmten Neujahrslaufes von Sao Paulo/BRA mit großem Erfolg in Berlin einführte und wurde dann nach der Wende vom SCC Berlin weitergeführt.

Am 1. Januar 1990 veranstaltete der SC Charlottenburg, der Verein, der heute noch hinter dem BMW BERLIN-MARATHON steht, gemeinsam mit dem Ost-Berliner „Verband für Leichtathletik“ den ersten Gesamt-Berliner Neujahrslauf durch das Brandenburger Tor zum „Roten Rathaus“ und zurück. Der Regierende Bürgermeister von Berlin (West) Walter Momper und der Oberbürgermeister von Berlin (Ost) Erhard Krack starteten gemeinsam diesen einmaligen Lauf.

Angeregt zu diesem Neujahrslauf wurde Horst Milde am 10. November 1989, der langjährige Veranstalter des BERLIN-MARATHON, von Michael Coleman (London), der vorschlug einen derartigen Lauf, den es bisher in Berlin (West) nicht gab, vom Olympiastadion zum Roten Rathaus zu organisieren. Mit Stefan Senkel vom Ost Berliner LA-Verband wurde diese Idee dann realisiert mit einem Riesenerfolg, denn Teilnehmer und Medien aus aller Welt wollten sich diese sporthistorische Einmaligkeit nicht entgehen lassen. Horst Milde, als Organisator und damaliger Zeitzeuge wurde heute vom Moderator Karsten Holland kurz vor dem Start zu diesem historischen ausführlich befragt – und auch viele Läufer meldeten sich, als Karsten Holland fragte wer denn vor dreißig Jahren Teilnehmer dieses historischen Laufes war.

Die Strecke führte vor 30 Jahren das erste Mal von der jetzt nicht mehr existierenden Entlastungsstraße auf der Straße des 17. Juni durch das Brandenburger Tor zum Roten Rathaus -durch Ost und West – und zurück.. Viele der Teilnehmer ließen sich damals auf der Startnummer jeweils einen Ein- und Ausreisestempel der DDR-Grenztruppen geben.

Die Startnummer von 1990 mit Ein- und Ausreisestempel der DDR – Foto: Horst Milde

Am Neujahrstag 1990 liefen rund 25.000 Menschen im Herzen der wiedervereinten Stadt, heute waren es knapp 4.500, die das Neue Jahr auf der rund vier Kilometer langen Strecke im lockeren Joggingtempo sportlich begannen. 1990 war es ein Wettrennen, denn jeder wollte der Erste sein, heute wurde die Teilnehmer von einer „Bremstruppe“ von Wolfgang Paech, alle hatten kurz vorher neue Jacken erhalten, geführt, die für Stimmung auf der Strecke sorgte und keine übereifrigen Läufer oder Läuferinnen vorbeiließ.

An der Staatsoper vorbei – Foto: Horst Milde

Bei diesem Lauf geht es nicht um Sieg und Niederlage, sondern es ist ein FUN-RUN für Familien über rd. 4 km in langssamen Tempo, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Immer mehr Kinder sind dabei, Eltern mit Kinderwagen – und auch mit Hunden.

Am Straßenrand warteten überrascht die vielen Touristen in Berlin-Mitte, wenn die lange Läuferschlange plötzlich mit Blaulicht der Polizei auftaucht, statt sightseeing, werden Läufer und Läuferinnen beobachtet und fotografiert.

Der Berliner Neujahrslauf ist ein Charitylauf, es wurde seit 1990 immer kein Startgeld erhoben, sondern es wurden Spenden erbeten, die an gemeinnützige Organisationen weitergereicht wurden. Statt eines Teilnahmebeitrages wurde auch in diesem Jahr um eine Spende gebeten für die Björn Schulz Stiftung.

Die Neue Wache – Foto: Horst Milde

1990 wurde für UNICEF gesammelt. Die Björn-Schulz-Stiftung unterstützt Familien mit krebs- und chronisch kranken sowie schwerst und unheilbar kranken Kindern, und hilft Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Weitere Spenden an die Björn-Schulz-Stiftung (Stichwort: „Berliner Neujahrslauf“) können auch im Nachgang der Veranstaltung überwiesen werden unter:

https://bjoern-schulz-stiftung.de/spenden/

Dier Berliner Polizei sicherte die lange Läuferschlange – und auch viele Ordner – die an den vielen Sehenswürdigkeiten Berlins, die an der Staatsoper, Berliner Dom, Zeughaus, Neue Wache und Humboldt Universität zurück zum Pariser Platz führte.

Auch der Berliner Stadtreinigung (BSR) gehört der Dank des Veranstalters, denn die Laufstrecke war durch die große Silvesterfeier am Brandenburger Tor übersät mit Flaschen und sonstigem Abfall, aber zum Zeitpunkt des Laufes war die Streke einwandfrei!