Fabienne Schlumpf - Foto: Swiss Athletics
Fabienne Schlumpf und Adrian Lehmann brillieren in Belp 2021 – Swiss Athletics
Grossartiger Auftritt von Fabienne Schlumpf (TG Hütten) beim Marathon in Belp: In ihrem ersten Rennen über die 42,195 km erfüllte sie in 2:26:14 Stunden die Limite für die Olympischen Spiele in Tokio (JAP) und stellte einen Schweizer Rekord auf.
Fabienne Schlumpf lieferte beim von Swiss Athletics/Swiss Running initiierten Marathon in Belp eine Topleistung ab. 14 Tage, nachdem sie in Dresden (GER) in 1:08:27 Stunden mit einem Schweizer Halbmarathon-Rekord ihre starke Verfassung unter Beweis gestellt hatte, überzeugte die 30-jährige Zürcherin auch über die doppelte Distanz auf der ganzen Linie. Sie lief bei ihrem Marathon-Debüt bei kühlen und windigen Bedingungen ein regelmässiges Rennen und teilte sich ihre Kraft perfekt ein.
Als Ziel hatte Schlumpf das Unterbieten der Olympialimite (2:29:30) definiert. Schon bald zeichnete sich jedoch ab, dass auch der Schweizer Rekord von Maja Neuenschwander (2:26:49 2015 in Berlin) für sie in Reichweite liegt. Die zweifache EM-Silbermedaillengewinnerin im Steeple und im Cross zog ihre Pace souverän durch und überquerte die Ziellinie nach 2:26:14 Stunden, womit sie Neuenschwanders Marke um 35 Sekunden verbesserte. Letztere stellte grossen Sportsgeist unter Beweis und gehörte in den sozialen Medien zu den ersten Gratulantinnen der neuen Rekordhalterin.
Fabienne Schlumpf darf sich somit zum zweiten Mal nach 2016 in Rio de Janeiro (BRA), wo sie sich für den Steeple-Final qualifizierte, über eine Olympiateilnahme freuen. Der Marathon steht am Samstag, 7. August in Sapporo im Programm. «Nun steht erst einmal Erholung an. Im Mai gehe ich nach St. Moritz ins Trainingslager und beginne mit der Vorbereitung meines zweiten Marathons», sagte Schlumpf.
Adrian Lehmann pulverisiert seine Bestzeit
Für grosse Emotionen sorgte am Samstagvormittag auch Adrian Lehmann. Der 31-jährige Oberaargauer zeigte auf dem völlig flachen Parcours beim Flughafen Bern-Belp eine Klasseleistung. Stets in der Spitzengruppe mitlaufend, lag Lehmann bis über Kilometer 30 hinaus auf Kurs, um eine Zeit im Bereich der Olympialimite (2:11:30) zu laufen. Obwohl er am Ende des Rennens als Führender auf sich alleine gestellt war, büsste er nur wenig Tempo ein. Letztlich zeigten die Uhren für ihn 2:12:34 Stunden an.
Nach dem Zieleinlauf liess Lehmann seinen Emotionen freien Lauf. Nach mehreren von Verletzungssorgen geprägten Saisons trat der Team-Europameister im Halbmarathon von 2016 im entscheidenden Moment gross auf; entsprechend gross waren seine Freude und Erleichterung. Seinen persönlichen Bestwert von 2:15:08 Stunden (2015 in Berlin) verbesserte er um mehr als zweieinhalb Minuten – im Marathon auf diesem Niveau ist das eine halbe Ewigkeit. Damit war er sogar noch schneller als Patrik Wägeli (LC Frauenfeld) vor zwei Wochen in Dresden, wo er in 2:13:13 ebenfalls so schnell lief wie nie zuvor. In der nationalen Allzeit-Bestenliste nimmt Lehmann nun Position 5 an.
«Ich bin schneller angelaufen als ich es geplant hatte. Dieser Schuss hätte nach hinten losgehen können, aber ich fühlte mich gut und wollte alles geben, um die bestmögliche Zeit zu realisieren. Nun bin ich sehr glücklich», freute sich Lehmann.
Belp. Olympia-Qualifikations-Marathon. Männer. 1. Adrian Lehmann (LV Langenthal) 2:12:34. – Frauen. 1. Helen Tola Bekele (ETH/Stade Genève) 2:24:57. 2. Fabienne Schlumpf (TG Hütten) 2:26:14 (Olympialimite erfüllt, Schweizer Rekord).
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Quelle: Swiss Atbletics – (fre)