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2020

Siegerehrung im Europacup Ultramarathon 2015 im Refektorium des Kulturzentrums „Prediger“: Moderator Marcel Egerter (Gmünd), Jakob Etter (Biel), Christoph Acker (Rouffach) Werner Stell und Paul Schiele, Europaabgeordnete Dr. Inge Gräßle, Oberbürgermeister Richard Arnold (Gmünd) Gabor Muhari (Ungarn), Klaus Wießner (Gößweinstein), Silke Ahrendts-Konold (Herbrechtingen) und Anja Karau (Tübingen) - Foto: Veranstalter

Europacup im Ultramarathon (ECU) ab 2020 eingestellt

By GRR 0

Leider mussten wir den Europacup Ultramarathon zum Ende des Jahres 2019 einstellen, weil einerseits die Finisherzahlen zu klein wurden und andererseits für 2020 nur noch die 3 Partnerläufe  in Rouffach, Florenz-Faenza und Schwäbisch Gmünd dabei gewesen wären.

Bereits 2019 waren kurzfristig Mnisek, Celje und der 105 km-Lauf in Belgien ausgefallen was für den drastischen Abfall der Finisherzahl mit 3 Wertungsläufen entscheidend war. Für 2020 hatten zum Jahresende 2019 Monschau, Rosengarten-Trail und Bizau-Trail abgesagt.

25 Jahre ECU hatten wir bei der Siegerehrung im Oktober 2017 noch gefeiert in der Hoffnung auf eine Steigerung der Teilnehmerzahl (siehe Anhang). Mein Nachfolger in der Geschäftsführung des ECU ab 2019, Kurt Bachmann, mit dem ich gemeinsam noch die 100 km Passatore von Florenz nach Faenza sowie in Monschau gelaufen bin, hatte versucht in Abstimmung mit Jörg Schreiber durch eine Änderung im Wertungsmodus wieder mehr Teilnehmer für 2020 zu gewinnen. Bei der letzten Besprechung des ECU beim Alb Marathon waren wir noch zuversichtlich, dass Monschau, Rosengarten-Trail und Bizau dabei bleiben da wir die Kosten durch ehrenamtliche Betreuung der Webseite durch Kurt Bachmann und Ausgaben für die Siegerehrung vermindern wollten. Zugleich waren Kontakte zum neu ins Leben gerufenenen Wörthersee-Trail entstanden mit der Erwartung, dass dieser Trail wieder Partnerlauf wird.

Leider hat wohl die Entscheidung für mehr finanziellen Erfolg bei den ausgeschiedenen Partnerläufen überwogen gegenüber dem Grundinteresse beim ECU das Kennenlernen der Ultramarathonläufer/innen in Europa zu fördern. Das war ja wohl auch schon beim Austritt des Rennsteiglaufs und der Bieler Lauftage entscheidend gewesen.

Beste Grüße aus Schwäbisch Gmünd
Erich Wenzel

25 Jahre Europacup Ultramarathon (ECU) im Jahr 2017 – Entstehungsgeschichte des Europacup Ultramarathon

Bereits 1975 bestand bei Rennsteiglauforganisatoren und Rennsteigläufern Interesse einmal die 100 km in Biel zu laufen. Umgekehrt gab es Kontaktversuche Bieler Läufer zu Jenaer  Rennsteigläufern die aber vom DDR-Regime unterbunden wurden und von Läufern aus Westdeutschland (u.a. Werner Sonntag).

Nach dem Mauerfall und vor dem Rennsteiglauf im Mai 1991 trafen sich die Rennsteiglauf-Organisatoren mit Franz Reist dem Gründer der 100 km von Biel und dortiger Organisationschef in Fischen im Allgäu. Dabei wurde eine engere Zusammenarbeit vereinbart.

Parallel dazu wurde in Schwäbisch Gmünd für den 2.11.1991 der Start des „Schwäbische Alb Marathon“ mit 44 km über die 3 Kaiserberge vorbereitet. Da die Gmünder Organisatoren um Erich Wenzel viele Teilnehmer auch aus der ehemaligen DDR für den Alb Marathon gewinnen wollten und 1990 beim Berlin Marathon (erstmals durch das Brandenburger Tor) spürten, dass sich Läuferinnen und Läufer aus ganz Deutschland zusammenfinden sollten suchten sie beim Rennsteigmarathon im Mai 1991 den Kontakt zu den Rennsteigläufern.

Zuvor hatte Erich Wenzel im April 1991 Dr. Hans-Georg Krämer, den Präsidenten des gerade gegründeten GutsMuths-Rennsteiglaufvereins beim Hannover Marathon kennengelernt und ihn mit anderen Laufsportfreunden zum ersten Alb Marathon eingeladen. Beim Rennsteigmarathon fiel die Gmünder Gruppe wohl positiv auf und auch beim ersten Start über die 100 km in Biel mit Quartier in der dortigen Zivilschutzanlage Sahligut.

Am 24.06.91 erhielt Erich Wenzel ein Schreiben von Volker Kittel vom GutsMuths Rennsteiglaufverein mit dem Vorschlag einer gemeinsamen Cupwertung zwischen Rennsteiglauf, Biel und Alb Marathon und einem Gesprächstermin aller drei Laufveranstalter am 20./21.09.1991 in Schwäbisch Gmünd. Dabei wurde von Vertretern des Rennsteiglaufs (Dr. Hans-Georg Kremer und Volker Kittel), der 100 km von Biel (Franz Reist und Nelli Strobel), des Schwäbische Alb Marathon (Erich Wenzel und Holger Scholze) sowie von Oberbürgermeister Dr. Schuster, dem Schirmherrn des Alb Marathon, der Beginn des
„Europacup der Supermarathons“ nach dem Rennsteiglauf im Mai 1992 und die Geschäftsführung durch den Rennsteiglauf beschlossen. Die erste Testwertung wurde mit den 100 km Biel (Juni 1992) 44 km Alb Marathon (Oktober 1992) und 65 km Rennsteiglauf (Mai 1993) durchgeführt.

In dieser Ergebnisliste fanden sich 14 Männer (darunter Franz Reist, Werner Sonntag und Erich Wenzel) und eine Frau. Bei der ersten „richtigen“ Europacupwertung von Juni 93 bis Mai 94 waren es 129 Männer und 22 Frauen die alle 3 Wertungsläufe erfolgreich bestritten hatten. Der offizielle Name der Cupwertung wurde auf Wunsch von Harry Arndt, dem Präsidenten der Deutschen Ultramarathonvereinigung, welche diese Cupwertung sehr begrüßte, in „Europacup der Ultramarathons“ abgeändert.

Nach Einrichtung der Webseite des ECU unter www.europacup-ultramarathon.eu spielte sich die Form „Europacup Ultramarathon“ und die Abkürzung „ECU“ ein.

Entwicklung des Europacup Ultramarathon
In jährlichen Arbeitstreffen der Organisatoren der Partnerläufe des ECU in Schwäbisch Gmünd wurden die Kontakte vertieft und nötige Veränderungen und Erweiterungen beschlossen. So am 01.11.1992, Okt. 93, 94 usw. Nach Erweiterung des ECU auf die 50 km in Mnisek (Tschechien) und 75 km in Celje (Slowenien) wurde der ECU 2002 auf den Jahresablauf umgestellt und erstmals 2002 die Siegerehrung des ECU beim Alb Marathon durchgeführt. Gleichzeitig wurde der Wertungsmodus geändert und nur noch die erfolgreiche Teilnahme an 3 der 5 Wertungsläufe gefordert um als Finisher in die Endwertung zu kommen. Die Besprechungen der Partnerläufe des ECU fanden jetzt zum Winterende in Schwäbisch Gmünd statt.

Die Aufnahme eines 50 km Ultramarathons in Krems/ Wachau (Österreich) klappte nur wenige Jahre (2005 bis 2008). Als Nachfolger wurde 2010 der Wörthersee-Trail (Österreich – Mitte September)
aufgenommen. Seit 2012 ist der 52 km Trail du Petit Ballon mit Start- und Zielort Rouffach (Frankreich – Mitte März) Wertungslauf.

Der Rennsteiglauf legte im Januar 2015 die Federführung im ECU nieder. Sie wurde vom Alb Marathon übernommen. Gleichzeitig endete die Partnerschaft als ECU-Wertungslauf. Die Ranglistenberechnung beim ECU wurde von Jörg Schreiber (Alb Marathon) auf eine besser verständliche Form umgestellt.

Weiteres hierzu ergibt sich auf der Webseite des ECU.
Mit der Neuausrichtung des ECU wurde formuliert: Ziel des ECU ist es Läuferinnen und Läufer aus Europa zusammenzubringen. Sie können durch die Partnerläufe des ECU schöne Landschaften in Europa erleben, neue Kontakte über die alten Grenzen hinweg entwickeln und aufzeigen „Ich laufe für Europa“.

Entsprechend dieser Zielsetzung war auch die Europaabgeordnete Dr. Inge Gräßle aus Heidenheim sowie der Gmünder Oberbürgermeister Richard Arnold bei der Siegerehrung 2015 im Refektorium des Schwäbisch Gmünder Kulturzentrums „Prediger“ dabei.

Foto Siegerehrung im Europacup Ultramarathon 2015 im Refektorium des Kulturzentrums „Prediger“:
Moderator Marcel Egerter (Gmünd), Jakob Etter (Biel), Christoph Acker (Rouffach) Werner Stell und Paul Schiele, Europaabgeordnete Dr. Inge Gräßle, Oberbürgermeister Richard Arnold (Gmünd) Gabor Muhari (Ungarn), Klaus Wießner (Gößweinstein), Silke Ahrendts-Konold (Herbrechtingen) und Anja Karau (Tübingen)

2017 kommen jetzt mit dem 48 km Ultra-Trail in Bizau (Bregenzer Wald) und dem 56 km- Lauf in Monschau zwei neue sehr attraktive Wertungsläufe zum ECU.

Wünschenswert wäre für 2018 oder die Folgejahre die Aufnahme weiterer Wertungsläufe
(Ultramarathon in schöner Landschaft) zum Beispiel in Italien und anderen Ländern Europas.

Siegerinnen und Sieger
Geehrt werden jedes Jahr gleich nach dem letzten Wertungslauf, dem Alb Marathon Schwäbisch Gmünd gegen Ende Oktober, die 3 besten Frauen und Männer sowie jene die alle Wertungsläufe des laufenden Jahre erfolgreich gemeistert haben. Die vorläufige Endwertung wird ca. 3 Wochen nach dem Alb Marathon als endgültig festgestellt und auf der Webseite veröffentlicht um Gelegenheit zu geben evtl. Fehler (zum Beispiel aus  unterschiedlicher Erfassung der Meldedaten bei den einzelnen Partnerläufen) zu melden. Danach wird die endgültige Wertung mit Altersklassenwertung erstellt.

Die Ergebnislisten aller Wertungen des ECU sind auf der Webseite www.europacup-ultramarathon.eu veröffentlicht und können dort auch herunter geladen werden.

Als mehrfach unter den 3 Besten der ECU-Wertungen erscheinenden Läuferinnen und Läufern wären hervorzuheben:
Birgit Lennartz, Anke Drescher, Kerstin Gedig, Ulrike Steeger, Isabella Bernhard, Heike Grob, Bärbel Lemme , Antje Krause, Marion Braun , Stephanie Lieb, Gitti Schiebel, Ildiko Wermescher, Branka Hajek, Natasa Robnik. – Michael Sommer, Dr. Lutz Aderhold, Ullrich Grallath, Thomas Miksch, Klaus Dock, Helmut Dehaut, Helmut Schiessl, Jörg Schreiber, Stefan Bosch, Daniel Beha, Hannes Kranixfeld,  Christian Stork, Ralf Schmäding, Marcus Baldauf, Carsten Stegner, Paul Schiele, Andreas Maisch, Gabor Muhari.

Fazit zu 25 Jahre Europacup Ultramarathon
Im Juni 1992 hatte Dietmar Knies im Spiridon geschrieben: „Europacup droht vorzeitiges Aus“. In der Serie 1993/94 waren es dann 151 Finisher die alle 3 Wertungsläufe (100 km Biel, Alb Marathon und Rennsteigsupermarathon) erfolgreich beendet hatten. Die Siegerehrung in Schmiedefeld 1996 mit dem Foto Ultra-Läuferinnen Anke Drescher, Birgit Lennartz und Ulrike Steeger im Spiridon 2/97 zeigt den Geist des ECU.

Einen Teilnehmerrückgang gab es als die Finisher-Shirts nach Ausstieg eines Sponsors nicht mehr kostenlos ausgegeben werden konnten. Der Teilnehmerrückgang nach dem plötzlichen Ausstieg des Rennsteiglaufs als Wertungslauf des ECU war ein Rückschritt. Nach der Neuaufstellung mit den neuen Wertungsläufen in Monschau und Bizau (statt Wörthersee-Trail) und dem klaren Bekenntnis der Partnerläufe für Europa dürfte es 2017 wieder aufwärts gehen. Dabei muss man aber auch sehen, dass es ist nicht einfach ist 3 Ultramarathonläufe in einem Jahr erfolgreich zu absolvieren. Die Zahl derer die 2
Ultramarathonläufe im Jahr schaffen ist relativ hoch aber 3 klappen nicht immer.

Aufgrund der Ergebnislisten 2011 aller Partnerläufe (mit Trail du Petit Ballon in Rouffach) wurde gezählt wie viele Nationen bei den einzelnen Läufen registriert waren. Es ergaben sich 16 Nationen aus Europa und 5 von außerhalb Europas. Darunter waren insgesamt 52 Läuferinnen oder Läufer aus Tschechien, 146 aus Slowenien, 225 aus Österreich, 431 aus der Schweiz, 449 aus Frankreich und 3102 aus Deutschland.

Eine entsprechende Zählung bei den Partnerläufen 2016 zuzüglich des neuen Partnerlaufs in Monschau (56 km – August) ergab folgende Teilnehmerdaten:
22 Nationen aus Europa und 7 von außerhalb Europas. Darunter waren insgesamt 122 Läuferinnen und Läufer aus Tschechien, 138 aus Slowenien, 94 aus Österreich, 577 aus der Schweiz, 677 aus Frankreich, 1251 aus Deutschland, 13 aus Italien, 58 aus Belgien, 11 aus Luxemburg, je 6 von Großbritannien und Polen.

Erich Wenzel,
Schweriner Straße 14,
73529 Schwäbisch Gmünd
Tel. 07171/43672
Leiter Orgateam Alb Marathon
und Beauftragter für den ECU

 

author: GRR