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08
10
2020

Wilfried Köhnke im sshirt des BERLIN-MARATHON Jubilee-Club 2020 in der Nähe des Ziels am Kurfürstendamm - Foto: privat

Erinnerungslauf auf dem City-Kurs des BERLIN-MARATHON vom 27.09.1981 am 27.09.2020 – Wilfired Köhnke*

By GRR 0

Wilfried Köhnke ist mit 44 erfolgreichen Teilnahmen am BERLIN-MARATHON der „Rekordhalter“  des BERLIN-MARATHON.

Was für ein trauriger Tag – heute (27.9.2021)  hätte zum 40-mal der BERLIN-MARATHON, der 47. insgesamt stattfinden sollen (auf der Laufstrecke in der Innenstadt).

Nach der coronabedingten Absage –am 24. Juni war es nicht einfach sich, zum weiteren Laufen zu motivieren.  Aber für Marathonläufer geht es weiter, immer weiter…

Ein Bick in meine Marathonliste zeigte mir, dass der erste City-Marathon am 27. September 1981 stattfand, der 40. wäre heute ebenfalls am 27. September 2020 gewesen. Mir kam die Idee die Strecke des 1. City-Marathons nochmals abzulaufen.

Wilfried Köhnke 1991 am Brandenburger Tor (C327) – Foto: pribat

Gar nicht so einfach die alte Strecke  ausfindig zu machen. In der Broschüre „30 Jahre Berlin-Marathon 1974-2003“ gab es eine Skizze, aber zu klein, um Einzelheiten erkennen zu können. Hilfreich das SCC- Running mir einen Streckenplan mailte, den ich zoomen konnte und so wichtige Details erkennen konnte.

Gern wäre ich am 27. September 2020 die ganze Strecke abgelaufen, aber dafür hätte die Kondition wohl nicht gereicht. Und so entschloss ich mich den Erinnerungsmarathon in vier Etappen zu absolvieren.

Am Donnerstag, den 10. September 2020, startete ich vor dem Reichstag und über die Straße des 17. Juni, Siegessäule, Budapester Str., Kurfürstendamm, Lietzenburger Str. ging es entlang des Landwehrkanals bis zum Halleschen Tor. Mit den Stopps an den Ampeln und den Slalomlaufen zwischen den Fußgängern und Radfahrern auf dem Bürgersteigen brauchte ich für 10 km 1:03:06.

Am Sonntag, den 13. September, folgte die 2. Etappe über die Wilhelmstr. Vorbei am Checkpoint Charlie, Alte Jakobstr., Kottbusser Tor, Kottbusser Damm – hier schenkte ich einem kleinen Jungen 50 Cent, weil er seine Getränkeflasche vorbildlich im Mülleimer  entsorgte.  Am Herrmannplatz erinnerte ich mich in den 2000er Jahren Ingo Sensburg, den Sieger der Jahre 1976, 1978 und 1979 (alter Kurs), als Polizei-Streckenposten gesehen zu haben.

Wilfried Köhnke (PSV Berlin) beim 10 km Lauf auf dem Kürfürstendamm – Foto: privat

Über die Gneisenaustr, Yorckstr., Göbenstr. – der jetzigen Halbmarathonmarke – ging es am Kammergericht, dem Rathaus Schöneberg mit Trödelmarkt zum Innsbrucker Platz. Unter der S-Bahn-Brücke macht jedes Jahr eine brasilianische Trommlerband höllisch-laute Musik. Am Walther-Schreiber-Platz war dann  diese Etappe für mich zu Ende: 13,9 km in 1:26:06.

Am 17. September 2020 nahm ich die 3. Etappe in Angriff, dass wir nach dem Walther-Schreiber-Platz, Schloßstrasse., direkt hinter dem Rathaus Steglitz die Grunewaldstr. hochliefen war mir nicht mehr in Erinnerung. Über die schon etwas herbstlich belaubte Podbielskiallee, Rheinbabenallee, Hohenzollerndamm lief ich in der Konstanzer Str. an meiner alten Arbeitsstelle (1972-2013) der BfA/DRV Bund vorbei.

Brandenburgische Straße, Lewishamstr. Kaiser-Friedrich-Str. schließlich zur Bismarckstr., die ich bisher 39mal beim 25KM Lauf   entlang gelaufen bin. 10,2 km in 1:02:19.

Wilfried Köhnke (r) und Günter Hallas, Sieger des 1. BERLIN-MARATHON 1974 beim Berliner Läufertreffen im Schlot bei John Kunkeler – Foto: Alexander von Uleniecki

Und schließlich am 20. September 2020 mit einem Mitläufer, Hans Dahlem, die abschließende Etappe Bismarckstr., Siegessäule, Hofjägerallee, Lietzenburger Str. , die kurze Wielandstr. und dann auf dem Kurfürstendamm mit dem Ziel in Höhe des Wertheim-Kaufhauses. Für die 8,2 km brauchten wir 50:02.

Insgesamt bin ich 42,3 km in 4:26:09 gelaufen; 1981 unter Wettkampfbedingungen 3:10:35.  Sicher bin ich nicht  immer die Originalstrecke von 1981 gelaufen, aber in etwa schon.

An den vier Etappentagen kamen mir die einzelnen Abschnitte kürzer vor, als bei einem durchgehend gelaufenen Marathon; es fehlten die vielen Läufer/innen des Wettkampfs, die anfeuernden Zuschauer, die  stimmungsvolle Musik.

Wilfried Köhnke

*Im Oktober 1974 wurde ich von einem LG Süd-Läufer gefragt, warum ich denn nicht den ersten SCC-Volksmarathon mitgelaufen bin. Ich würde doch sonst alles laufen. Ich antwortete ihm: Ich sei nicht „verrückt“ und würde Marathon laufen.

Ich erinnerte mich an die Sportreporter (ARD) die erzählten, Marathon sei etwas für Spezialisten und die Geschichte von Pheidippides zum Besten gaben, der nach seinem Botenlauf von Marathon nach Athen tot zusammengebrochen war. Trotzdem war mein Ehrgeiz geweckt – getreu dem Motto: „Was der kann, kann ich auch“ stand ich am 28.09.1975 – mäßig vorbereitet –  im Mommsenstadion am Start meines ersten Marathons. Es folgten 1976 der erste Spandauer Volksmarathon und der SCC-Lauf im Herbst.

Bubi Orlowski (Laufbetreuer im SCC) gewann mich im Februar 1977 beim Volkslauf des OSC am „Goldenen Hirschen“ im Volkspark Schöneberg für die „Spiridonwertung“ (10km, Halbmarathon und Marathon). Nun war ich gezwungen jedes Jahr Marathon zu laufen. De Spiridonwertung habe ich mit Günter Hallas (30mal), Andreas Schierarend (36mal), Klaus-Dieter Gentzow (30mal), Heinrich Ealdmann (30mal), 38mal absolviert.

Auf die Idee mit den Marathons auf allen 5 Kontinenten kam ich, weil Boris Becker im Oktober/November 1986 die Turniere in Sydney, Tokio und Paris in Folge gewonnen hatte.

Ich bin 98 Marathons seit 28.09.1975 gelaufen, davon 44 SCC-Marathons; die Bestzeit 2:44:48 am 29.09.1985 beim SCC. Ich habe im Anhang eine Excel-Tabelle angefügt.

Von 1975 bis 2019 bin ich jedes Jahr mindestens einen  Marathon gelaufen.

Wilried Köhnke Jubilee-Club #415

Köhnke, Wilfried-  alle Marathonläufe  Liste 1974 – 2019

RETTET UNSERE LÄUFE – SAVE THE EVENTS – Foto: Victah Sailer

„Rettet unsere Läufe“ – Wir brauchen jede Stimme, um den Laufsport zu retten. Helfen Sie bitte mit und beteiligen Sie sich an der Petition!

Hier geht es zur Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/save-the-events-o-rettet-unsere-laeufe

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author: GRR