Erhard Bader, Berlins ältester Läufer wird morgen 88 Jahre jung. Laufendes Vorbild in der heutigen Zeit!

Allein zum Gipfelkreuz, 114,80 Meter hoch. Mit berechtigtem Stolz betont er, dass er Läufe zu den Jahresanfängen bisher in ununterbrochener Folge absolviert hat.

1972 hat Erhard Bader am 1. Januar zu laufen begonnen. In der Radiosendung „He, he, he, Sport an der Spree“ hatte Reporter Heinz Florian Oertel anlässlich der bevorstehenden Olympischen Sommerspiele zu einem Neujahrslauf im Berliner Friedrichshain aufgerufen.

Das war der erste in Berlin überhaupt, aus dem nach der Wende der heutige „Berliner Neujahrslauf“ am Brandenburger Tor entstand. Nach dem Neujahrseinstieg blieb Bader beim Joggen, zumal er keinen Fuß im bislang betriebenen Ringkampf fassen konnte.

In seiner Wohnung in Köpenick, unweit von Spree und Müggelsee, hat er gut gefüllte Regale. In denen stehen fein und übersichtlich geordnet sage und schreibe 71 Bild- und Textbände, in denen alle seine Lauf- und Reiseerlebnisse dokumentiert sind.  Eine Exel-Datei weist 740 Läufe in Wettkampfform aus. Er lief beim New York City-Marathon ebenso wie bei dem im ägyptischen Luxor, in Honolulu auf Hawaii oder beim Millennium-Marathon in Neuseeland.

Beim 5-Tage-Lauf auf der Etappe Bornholm über 42 km behauptete er sich dreimal als ältester Teilnehmer des Feldes. 2018 und 2019 war er es im Berliner Halbmarathon-Feld sogar mit Abstand.

Seine große Liebe aber gilt dem Rennsteig. Den hat der gebürtige Thüringer seit 1977 insgesamt 41mal bestritten, davon 16mal auf der langen Strecke. Wenn man weiß, dass der größte Cross Europas für 2021 seine 48. Auflage vorbereitet, kann man diese Leistung erst richtig schätzen. 2019 gewann er seine Altersklasse, den zweiten Altersläufer hat er klar bezwungen.

Am Gipfelkreuz beim eigenen Neujahrslauf auf die höchste Erhebung der Müggelberge – Foto: Privatarchiv Bader

Erhard Bader, Mitglied des Laufclubs Ron Hill seit Anfang an, trainiert zwei- bis dreimal in der Woche. Sein Gesundheitszustand kann sich sehen lassen, was die Ärzte nicht zuletzt auf sein moderates Ausdauertraining zurückführen, so schreibt Klaus Weidt.

Erhard Bader ist ein laufendes Vorbild, nicht nur für die Lauf-Community, sondern gerade jetzt in Corona-Pandemiezeiten eigentlich für uns alle. Laufen in Wald oder Strasse als Therapeutikum ist heute für viele Menschen der Ausgleich für die stressige und Viren geplagte Zeit.

Wir wünschen dem Jubilar weiterhin viel Freude an der Bewegung und vielleicht bald den 72. Bild-Textband in seinen umfangreichen Regalen zu Hause.