Endlich: Lauf in den Frühling 2019 – Impressionen vom vierten „Rund um den Müggelturm – Lauf in den Frühling“ in Berlin-Köpenick von Dr. Erdmute Nieke

Bei der vierten Anreise zum gleichen Lauf-Event entstehen gewisse Routinen. Die Lauffreundin, die ich unterwegs an der S-Bahn mitgenommen habe, fragt etwas besorgt, ob ich wisse, wo ich hin muss.

Klar, beim vierten Mal schaffe ich das ohne G-Maps.

UND: Heute scheint die Sonne und es sind bereits vor neun Uhr über sechs Grad plus. Die letzten Male war es kalt oder nass oder nass und kalt. Entsprechend dem herrlichen Laufwetter wird es richtig voll. DAVENGO-Ergebnisdienst listet 995 Finisher in den Kategorien HM, 10 und 5 km.

Am Sandstrand des Seebades Wendenschloss lässt es sich entspannt in der Sonne bis zum Start warten. Am Start ist es richtig voll. Auf dem ersten Kilometer habe ich keine Chance in mein Lauftempo zu kommen. Mal wieder zu weit hinten gestartet. Läufer*innengrüppchen zu dritt neben einander auf einem normalen Frostweg.

Das Augenmerk auf Wurzeln und Unwegsamkeiten ist mir wichtiger als schnell voranzukommen. Doch dann – alle Jahre wieder – der Anstieg auf der Asphaltstraße zum Müggelturm, heute nehme ich das Straßenschild wahr: 8 % Anstieg!

Hier wird ganz schnell Platz, das Läufer*innenfeld entzerrt sich. Bei Kilometer drei ist es geschafft, oben! Jetzt eine herrliche Stecke bergab! Getränkestand an der gleichen Stelle, wie die letzten Jahre.

Dann zurück am Wasser des Langen Sees: Blauer Himmel, glattes Wasser, schnelle Ruderer, braunes Schilf, auffliegende Enten und ab und zu landende Flugzeuge, ziemlich laut, Schönefeld ist nah. Wenn keine Flugzeuge kommen, singen die Vögel und freuen sich auch über das Frühlingswetter.

Bei Kilometer acht überhole ich eine ziemlich große Gruppe freiwilliger Feuerwehrleute, die in voller Ausrüstung die 5-km-Strecke laufen. Ich frage sie beim Überholen, was ihre Ausrüstung denn so wiegt, denn sie haben auch alle eine Sauerstoffflasche auf dem Rücken. Sie wissen es nicht, meinen sie und rufen noch hinterher, dass sie wohl schlecht vorbereitet seien.

Zweite Runde, das Läufer*innenfeld wird übersichtlich, statt des Anstieges zum Müggelturm kommt jetzt die Durststrecke, 5 km einen Forstweg immer geradeaus. Manchmal hat frau Glück beim Laufen. In den letzten Jahren habe ich auf diesem Stück immer als einsame Läuferin Zeit verloren. Heute ist Gabi aus Kaulsdorf an meiner Seite. Sie hat sogar noch Luft zum Reden und meint, dass ich mit meinem markanten Namen (Wettkämpfe laufe ich immer im roten T-Shirt mit der schwarzen Aufschrift „LT Bernd Hübner Berlin“ und „Erdmute“.) ihr schon bei vielen Läufen aufgefallen sei.

Sie läuft im Jubilee-Club des Berlin-Marathons und das Beste, ich kann mit ihr zusammen die Durststrecke laufen und bin gleich viel schneller als sonst. DANKE Gabi!

Getränke, Dauercamping Kuhle Wampe und wieder am Ufer zurück. An einigen Stellen beginnen die Feuchtgebiete zwischen Uferweg und See schon an gut nach Schlamm zu riechen. Das ist auch Frühling im Wald!

Entspanntes Warten auf den Start –  Foto: Verena Lippelt

Bei der zweiten Runde fällt mir auch noch unter einer uralten Eiche ein schöner großer Findling mit der Aufschrift: „Wilfried-Langer-Eiche“ auf. Dem Alter der Eiche nach überlege ich, wann wohl der Wilfried gelebt haben mag. Hundert Jahre tot?

Das Internet zu Hause belehrt mich eines besseren: „Wilfried Langer, der 1978 aus dem Eichsfeld/Thüringen kam war von 1986 bis 30.06.2006 Revierförster im Köpenicker Forst, bis er dann in den wohlverdienten Ruhestand ging.“ entnommen aus: https://www.berlin.de/senuvk/forsten/ausflugstipps/de/2008/april.shtml

Am Ende passieren wir noch „Schmetterlingslust“, ein nettes Ausflugslokal, inzwischen gut gefüllt mit Ausflüglern, die auch besonders bei der zweiten Runde nicht immer Verständnis für die Läufer*innen zeigen. Aber ich bin inzwischen so im Endorphin-Rausch, dass mich trüb schauende Spaziergänger nicht wirklich stören. Ich darf hier durch den Frühling rennen!

UND zum Schluss: Eine neue persönliche Bestzeit auf der Strecke „Rund um den Müggelturm“!

Liebe Veranstalter: 2020 komme ich wieder zum Lauf in den Frühling!

DANKE fürs Organisieren!

Dr. Erdmute Nieke