Der Altinternationale mit einer PB von 2:13:59 bei seinem Sieg beim Marrakech Marathon im Jahr 1991 „pulversierte“ den Weltrekord in der M60 über die volle Marathondistanz der japanischen Lauflegende Yoshihisa Hosaka (JPN) von 2:36:30 auf die Fabelzeit von 2:30:02, denkbar knapp über der Schallmauer im Marathon von 2 1/2 Stunden.
Es steht außer Frage, dass der rüstige Ire, der in der Mitte seines Lebens mit gravierenden Alkoholproblemen zu kämpfen hatte, in den kommenden Jahren noch etliche Altersklassen-Rekorde in neue Dimensionen hieven kann. Dazu gehören dann in wenigen Jahren auch die Fabelzeiten vom kanadischen Ausnahmeläufer Ed Witlock (CAN) in den Alterklassen jenseits der 70 Jahre. Vor genau einem Jahr machte Hughes bereits beim Mainova Frankfurt Marathon von sich Reden, als er als 59-jähriger die Fabelzeit von 2:27:52 erzielte (schneller als mit 32 Jahren bei Olympia in Barcelona 1992!) und zusammen mit Sohn Eoin, der hinter ihm in 2:31:20 ins Ziel kam, einen Eintrag ins Guiness Book of Records für die Vater-Sohn-Wertung in einem Rennen schaffte.
Die Veranstaltung auf dem mittlerweile stillgelegten Turf nahe der nordirischen Stadt Lisburn stand ganz unter dem Diktat der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, so dass nur wenige Läufer auf dem 14 Runden-Kurs zugelassen wurden. Eigentlich sollte der Lauf bereits am Tag zuvor stattfinden, wurde dann aber wegen des starken Windes um einen Tag verschoben. Diese Aktion verfehlte aber die gewünschte Wirkung, als am Tag danach der Wind sogar noch stärker blies. Dies konnte den Veteran jedoch nicht stoppen, der bis zur Schlussphase in dem 20 Jahre jüngeren Colin Heron (IRL) einen tapferen Mitstreiter hatte, der mit einer PB von nur 2:55 angereist war.
Trotz der widrigen Verhältnisse liefen die Beiden an der Spitze ein recht gleichmäßiges Rennen und absolvierten die Hälfte nach 1:14:32 mit Kurs zu einer Zeit von unter 2:30 Stunden. Am Ende verfehlte Hughes diese Grenze mit 2:30:02 denkbar knapp und schätzte den Effekt des Windes auf ca. 2 Minuten ab. Noch in diesem Jahr will er die M60-Marke bei einem weiteren Marathon auf unter die Schallmauer von 2 1/2 Stunden drücken. Erst Ende September hatte Hughes beim Antrim Coast Marathon, den Mo Farah gewann, in 1:11:09 einen grandiosen Weltrekord in der M60 über die Halbmarathon-Distanz aufgestellt und sein Potential für ein Rennen über die volle Distanz angedeutet.
Heron erreichte als Zweiter schon bald hinter dem Senior in 2:30:50 das Ziel. Dritter wurde Iain Taggart (IRL) in 2:37:24, alle 7 Starter blieben am Ende unter der 3 Stunden-Marke.
Helmut Winter
Ergebnisse Down Royal Marathon – Lisburn (NI) | ||||||
Name | Ziel | 10 mi | HM | 20 mi | ||
1. | Tommy | Hughes | 2:30:02 | 0:56:44 | 1:14:32 | 1:54:07 |
2. | Colin | Heron | 2:30:50 | 0:56:44 | 1:14:34 | 1:54:08 |
3. | Iain | Taggart | 2:37:24 | 0:58:49 | 1:17:01 | 1:58:21 |
4. | David | Hamilton | 2:41:46 | 0:56:44 | 1:14:46 | 1:57:54 |
5. | Chris | O’Sullivan | 2:44:56 | 1:02:42 | 1:22:17 | 2:05:17 |
6. | Hughie | Taggert | 2:47:37 | 1:01:13 | 1:20:41 | 2:05:29 |
7. | Stephen | Cochrane | 2:54:51 | 1:02:43 | 1:22:29 | 2:09:10 |