DOSB-Präsident trifft Minister: Seehofer für Reform des Spitzensports – Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

Innenminister Horst Seehofer, der im Verdacht stand, sich nicht für Sport zu interessieren, entpuppt sich als Verfechter der Spitzensport-Reform.

„Wir wollen die Reform, wir brauchen sie und wir werden das Konzept weiter gemeinsam konsequent Stück für Stück in die Tat umsetzen“, zitiert ihn der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in einer Mitteilung vom Freitag, laut der Seehofer DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Mittwoch zu einem zweistündigen Gespräch empfing.

Auf Basis des Erreichten seien nun die weiteren Reformschritte auskömmlich zu finanzieren, schreibt der DOSB und zitiert wieder Seehofer: „Dafür werde ich mich einsetzen.“ Der Verband erwartet bis zu den Olympischen Spielen 2020 eine Steigerung der Spitzensportförderung durch den Bund um 130 Millionen Euro auf 300 Millionen und hatte allein für dieses Jahr 71 Millionen Euro mehr gefordert.

Noch Anfang Mai schrieb Hörmann an die Verbände, „dass ein substantieller und nachhaltiger Aufwuchs der Mittel eine unumgängliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der Reform ist“.

Der Brief war Reaktion auf einen Bericht des Bundesrechnungshofes, der dem Sport kaum Fortschritt bei der Reform attestierte.

Der Etatentwurf der Regierung sieht in diesem Jahr keinerlei Zuwachs und für die kommenden Jahre ein Plus von insgesamt 30 Millionen Euro vor; er ist Gegenstand der parlamentarischen Beratung.

Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Freitag, dem 25. Mai 2018