Konstanze Klosterhalfen - hier bei der DM in Berlin 2019 - Foto: Horst Milde
Doha 2019 – DLV gibt finales WM-Aufgebot mit 71 deutschen Athleten bekannt
Der DLV wird mit 71 Athletinnen und Athleten bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha (Katar) vertreten sein. Dies steht mit Ende des Qualifikationszeitraum und nach dem Eingang der gesondert ausgesprochenen IAAF-Einladungen fest.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat am Montag die finale Nominierung des WM-Teams für Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) bekanntgegeben. Zu den bereits bis August in das Team berufenen 46 Athleten kommen weitere 28 deutsche WM-Teilnehmer hinzu.
Da in der Zwischenzeit mit Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) und zuletzt auch Dreispringerin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) zwei Nominierte ihren WM-Start verletzungsbedingt zurückziehen mussten und Speerwerfer Bernhard Seifert (SC Potsdam) zugunsten von Julian Weber (USC Mainz) verzichtet, beläuft sich das deutsche WM-Aufgebot nunmehr auf 71 Athletinnen und Athleten.
Kristin Gierisch muss WM-Start absagen
Ein Teil der jetzt nominierten Athleten hat die WM-Richtwerte im Anschluss an die erste Qualifikationsphase erfüllt, die Anfang August mit den Deutschen Meisterschaften in Berlin endete. Dazu zählen zum Beispiel die Münchner 800-Meter-Läuferinnen Christina Hering und Katharina Trost oder die Hürdenläufer Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt) und Constantin Preis (VfL Sindelfingen). Ein weiterer Teil erhielt aufgrund ihrer Jahresbestleistungen eine Einladung des Weltverbands IAAF. Diese Einladungen bescherten unter anderem Stabhochspringerin Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) für ihre Leistungen in der Hallensaison und Dreispringerin Neele Eckhardt (LG Göttingen) das späte WM-Ticket.
Neele Eckhardt wird im Dreisprung zur deutschen Einzelkämpferin, denn die Deutsche Hallenrekordlerin Kristin Gierisch hat mit Fußbeschwerden zu kämpfen, die in der vergangenen Woche auch beim Vergleichskampf „The Match USA vs. Europa“ für Irritationen sorgten. Sie entschied sich daher zum Saison-Abbruch und WM-Verzicht, um die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Tokio nicht zu gefährden.
Später WM-Termin als große Herausforderung
Dass die späten Weltmeisterschaften im Wüstenstaat Katar für das gesamte Team eine besondere Herausforderung darstellen, daraus macht DLV-Generaldirektor Sport Idriss Gonschinska kein Geheimnis. So haben in der Vorbereitung besonders das Thema Hitzemanagement und die Luftfeuchtigkeits-Bedingungen eine große Rolle gespielt. „In Abstimmung mit dem medizinischen Kompetenzteam haben wir diese WM bestmöglich vorbereitet, sodass die Athleten sich optimal betreut auf ihre Wettkämpfe konzentrieren können. Viele der Erfahrungen werden extrem wertvoll sein für die Olympischen Spiele 2020, die in Tokio unter ähnlichen Bedingungen stattfinden werden“, sagt Idriss Gonschinska.
Malaika Mihambo reist als Nummer eins an
„Wir werden in Doha ein gut vorbereitetes deutsches Team sehen“, blickt DLV-Cheftrainer Alexander Stolpe voraus. „Trotz des Ausfalls einiger Leistungsträger freue ich mich auf den Saison-Höhepunkt und darauf, die Athleten für ihr erfolgreiches Abschneiden bestmöglich zu unterstützen.“ Besonders Weitspringerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) hat in diesem Jahr mit Sieben-Meter-Sprüngen in Serie und als Nummer eins der Welt für Furore gesorgt. Deutsche Rekorde in Serie gab es für Läuferin Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), die mittlerweile in der absoluten Weltspitze mitrennt. Als starkes Team treten die deutschen Speerwerfer und Zehnkämpfer auf. Der Angriff auf die Podiumsplätze ist ihnen ebenso zuzutrauen wie zum Beispiel auch der deutschen Sprintstaffel der Frauen.
Das deutsche WM-Team für Doha 2019:
FRAUEN:
100 Meter: Lisa-Marie Kwayie (Neuköllner SF), Gina Lückenkemper (SCC Berlin), Tatjana Pinto (LC Paderborn)
200 Meter: Lisa-Marie Kwayie (Neuköllner SF), Tatjana Pinto (LC Paderborn), Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim)
4×100 Meter: Yasmin Kwadwo (TSV Bayer 04 Leverkusen), Lisa-Marie Kwayie (Neuköllner SF), Gina Lückenkemper (SCC Berlin), Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen), Lisa Nippgen (MTG Mannheim), Tatjana Pinto (LC Paderborn)
800 Meter: Christina Hering (LG Stadtwerke München), Katharina Trost (LG Stadtwerke München)
1.500 Meter: Caterina Granz (LG Nord Berlin), Hanna Klein (SG Schorndorf 1846), Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen)
5.000 Meter: Hanna Klein (SG Schorndorf 1846), Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), Alina Reh (SSV Ulm 1846)
10.000 Meter: Alina Reh (SSV Ulm 1846)
100 Meter Hürden: Cindy Roleder (SV Halle)
400 Meter Hürden: Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen)
3.000 Meter Hindernis: Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier e.V.)
20 Kilometer Gehen: Saskia Feige (SC Potsdam)
Hochsprung: Imke Onnen (Hannover 96)
Stabhochsprung: Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen), Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen)
Weitsprung: Malaika Mihambo (LG Kurpfalz)
Dreisprung: Neele Eckhardt (LG Göttingen)
Kugelstoßen: Sara Gambetta (SV Halle), Alina Kenzel (VfL Waiblingen), Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge)
Diskuswurf: Nadine Müller (SV Halle), Kristin Pudenz (SC Potsdam), Claudine Vita (SC Neubrandenburg)
Speerwurf: Annika Marie Fuchs (SC Potsdam), Christin Hussong (LAZ Zweibrücken)
Siebenkampf: Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt)
MÄNNER:
4×100 Meter: Patrick Domogala (MTG Mannheim), Joshua Hartmann (ASV Köln), Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar), Julian Reus (LAC Erfurt TopTeam), Roy Schmidt (SC DHfK Leipzig), Marvin Schulte (SC DHfK Leipzig)
800 Meter: Marc Reuther (LG Eintracht Frankfurt)
1.500 Meter: Amos Bartelsmeyer (LG Eintracht Frankfurt)
5.000 Meter: Sam Parsons (LG Eintracht Frankfurt), Richard Ringer (LC Rehlingen)
Richard Ringer – Foto: Victah Sailer
20 Kilometer Gehen: Nils Brembach (SC Potsdam), Christopher Linke (SC Potsdam), Hagen Pohle (SC Potsdam)
50 Kilometer Gehen: Carl Dohmann (SCL Heel Baden-Baden), Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie), Nathaniel Seiler (TV Bühlertal)
400 Meter Hürden: Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt), Constantin Preis (VfL Sindelfingen)
3.000 Meter Hindernis: Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898), Martin Grau (LAC Erfurt TopTeam)
Hochsprung: Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Stabhochsprung: Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen), Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Diskuswurf: Christoph Harting (SCC Berlin), Martin Wierig (SC Magdeburg), David Wrobel (SC Magdeburg)
Speerwurf: Andreas Hofmann (MTG Mannheim), Thomas Röhler (LC Jena), Johannes Vetter (Wildcard; LG Offenburg), Julian Weber (USC Mainz)
Zehnkampf: Niklas Kaul (USC Mainz), Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied), Tim Nowak (SSV Ulm 1846)
MIXED:
4×400 Meter: Luna Bulmahn (VfL Eintracht Hannover), Karolina Pahlitzsch (SV Preußen Berlin), Nelly Schmidt (LT DSHS Köln), Tobias Lange (TSV Bayer 04 Leverkusen), Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund), Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz)
Peter Schmitt
Deutscher Leichtathletik-Verband