Christina Schwanitz, Johannes Trefz und Christina Hering fiebern dem Heimspiel entgegen. Foto: DLV/Jan Papenfuß
DLV-Team will Heim-Vorteil für „Sommermärchen“ in Berlin nutzen – Auftakt-Pressekonferenz zur Leichtathletik-EM BERLIN 018
Bei der Auftakt-Pressekonferenz des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) im Berliner Interconti Hotel haben die drei Top-Athleten Christina Schwanitz, Johannes Trefz und Christina Hering den Heim-Vorteil für die am Montag beginnende EM (6. bis 12. August) im eigenen Land betont.
Der Leitende Direktor Sport Idriss Gonschinska hofft darauf, dass das Team seine individuellen Träume verwirklichen kann. DLV-Präsident Jürgen Kessing sieht die Leichtathletik-EM als attraktivste Meisterschaft des neuen Formats der European Championships 2018, die am Montagabend um 21:00 Uhr feierlich am Breitscheidplatz offiziell eröffnet wird.
Der Startschuss für die 24. Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin fällt am Montagnachmittag im Berliner Olympiastadion. Mit 125 Athleten ist das deutsche Team mit der größten Mannschaft seiner Geschichte vertreten.
Medaillenhoffnung Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) gab Entwarnung hinsichtlich der Folgen ihres Autounfalls kurz nach der DM in Nürnberg, bei dem sie sich eine Gehirnerschütterung und einen verstauchten Daumen an der rechten Stoß-Hand zugezogen hatte. „Am meisten zu kämpfen hatte ich mit dem Schleudertrauma, aber jetzt komme ich im Ring wieder gut klar und die Kugel fliegt“, erzählte die gute gelaunte Titelverteidigerin, die mittels Neuro-Athletiktraining ihr Gleichgewicht wieder fand. Bezüglich der angesagten heißen Temperaturen hatte die 32-jährige Mutter von Zwillingen keine Bedenken: „Ich denke, die Hitze wird mich nicht tangieren.“
Auch der Deutsche 400-Meter-Meister Johannes Trefz (LG Stadtwerke München), der im Einzel und mit der 4×400-Meter-Staffel antritt, schloss sich dieser Meinung an. „Wir Sprinter mögen es generell gerne warm, die Bedingungen sind außerdem für alle gleich“, meinte der 26-Jährige, der einen ganzen Fan-Pulk aus Freunden, Familie und Trainingspartnern zur Unterstützung mit ins Olympiastadion bringt. „Ich freue mich riesig, es ist eine Ehre bei einer Heim-EM starten zu dürfen. Unser Minimal-Ziel mit der Staffel ist das Finale, dort ist nach oben einiges möglich.“
Idriss Gonschinska: „Wir sind gut vorbereitet und wollen angreifen“
Die doppelte Strecke wie ihr Münchner Vereinskollege wird Christina Hering im historischen Olympiastadion zurücklegen. „Mein großes Ziel ist es im Finale zu laufen, das wird nicht einfach, weil das Startfeld sehr dicht zusammen ist“, sagt die Olympia-Halbfinalistin über 800 Meter. „Ich konnte mich in Kienbaum sehr entspannt und fokussiert vorbereiten.“ Im Trainingszentrum Deutschlands wurden mit einem großen Betreuerteam, Kühlmaßnahmen oder spezifischer Ernährung beste Voraussetzungen für die letzte Vorbereitung der DLV-Athleten geboten.
„Wir haben unseren Heim-Vorteil bei der Schaffung optimaler Rahmenbedingungen auch in Berlin genutzt. Wir sind gut vorbereitet, wollen angreifen und Grenzen verschieben“, kündigte der Leitende Direktor Sport Idriss Gonschinska an. „Wir kämpfen um jeden Zentimeter.“ Auch DLV-Präsident Jürgen Kessing freut sich auf Deutschlands größte Sportveranstaltung in 2018.
„Ich glaube die Sportfans fiebern dem Start der Leichtathletik-Wettbewerbe im Rahmen der European Championships wie bei den Olympischen Spielen besonders entgegen. Wir hoffen auf tollen Sport und dass noch viele Berliner und Fans aus dem Umland den Weg ins Olympiastadion finden. So kann es ein kleines Sommermärchen werden.“
Peter Schmitt – DLV
Referat Medien & Kommunikation