Den ersten Platz holen sich die TSG Bergedorf von 1860 e.V. und die Schule Sander Straße aus Hamburg. Foto: dsj/Jürgen Engler
Deutscher Schulsportpreis 2017/2018 verliehen
Die TSG Bergedorf von 1860 e.V. und die Schule Sander Straße aus Hamburg gewinnen den Deutschen Schulsportpreis 2017/2018 des DOSB und der Deutschen Sportjugend (dsj) und damit 5.000 Euro.
Der TSV Dormagen 1920 e.V. und die Regenbogenschule aus Dormagen kamen auf den zweiten Platz, der mit 3000 Euro dotiert ist. Den dritten Platz belegte die Turngemeinde 1861 e.V. Mainz-Gonsenheim gemeinsam mit dem Otto-Schott-Gymnasium aus Mainz Gonsenheim und erhält 2.000 Euro für Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote im Ganztag.
Der Deutsche Schulsportpreis wurde am Freitag, 8. Juni 2018 wurde in der Berliner Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg verliehen.
Der Schwerpunkt des diesjährigen Wettbewerbs lag bei erprobten und nachhaltig wirkenden bewegungs-, spiel- und sportbezogenen Schulprojekten, die das Thema „Teilhabe und Vielfalt“ aufgreifen und damit u.a. einen positiven Einfluss auf die Kultur des respektvollen Umgangs ausüben. Ziel des Wettbewerbes ist es, innovative und bewährte Projekte auszuzeichnen, die auch anderen Schulen und Sportvereinen Anregungen für eigene Vorhaben bieten sollen.
Eine Jury aus Expert/-innen der Mitgliedsorganisationen der dsj, der Wissenschaft und der Kommission Sport der Kultusministerkonferenz unter der Leitung von Hans-Jürgen Kütbach wählte die Siegerschulen aus und schlug sie dem dsj-Vorstand zur Entscheidung vor. Jan Holze, der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend sagte: „Die Kooperation zwischen Schulen und Vereinen funktioniert gut, insbesondere Sportvereine haben ihren Anteil daran. Die ausgezeichneten Vereine können anderen Kooperationen zahlreiche Anregungen für eine vorbildliche Zusammenarbeit zugunsten der Schülerinnen und Schüler und deren Entwicklung geben.“
DOSB- Präsidiumsmitglied Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper hob in ihrer Laudatio für den Drittplatzierten, Turngemeinde 1861 e.V. Mainz-Gonsenheim gemeinsam mit dem Otto-Schott-Gymnasium hervor, dass die gewünschte positive Verknüpfung von Schule und Sport, verbunden mit dem Wunsch nach einem breiten und qualitativ hochwertigem Angebot von Sport-AGs, der Schule und dem Verein aus Mainz-Gonsenheim sehr gut gelungen sei. Diese arbeiten im Unterricht wie in den AGs eng miteinander und mit der Schulleitung zusammen. Die Organisation des Ganztagsangebots sei vorbildlich in den Schulbetrieb integriert.
Olympiasiegerin und Sportpatin Mariama Jamanka freute sich besonders darüber, dass die Zweitplatzierten, der TSV Dormagen 1920 und die Regenbogenschule in Dormagen junge Leistungssportlerinnen und – sportler in den Nachmittagsbereich der Offenen Ganztagsschule integrieren, wo sie mit Schülerinnen und Schülern zusammenarbeiten. „Die heute so gern propagierten Ziele von „Vielfalt und Teilhabe“ werden an der Schule wie selbstverständlich umgesetzt“, sagte Jamanka. „Ein von den Schülerinnen und Schülern gewähltes Kinderparlament, das regelmäßig tagt, steht für einen weiteren Wert: den der Partizipation.“
In seiner speziell auch an die Kinder gerichteten Laudatio für den Sieger des Wettbewerbs, die TSG Bergedorf und die Schule Sander Straße, betonte der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend, Jan Holze, Lernen brauche den ganzen und bewegten Menschen. Holze sagte weiter: „Sie meistern gemeinsam eine große Herausforderung. Denn die Schülerschaft an der Sanderschule ist sehr heterogen. Dennoch habe ich den Eindruck, dass die Schule und der Verein jeder Schülerin und jedem Schüler und seinen Fähigkeiten gerecht werden will und diese in ihrer Entwicklung unterstützt.“
Folgende Kooperationsschwerpunkte der einzelnen Preisträger lassen sich kurz skizzieren:
TSG Bergedorf von 1860 e.V./Schule Sander Strasse
- Die TSG Bergedorf von 1860 e.V. ist Träger der Ganztagsschulbetreuung und damit Hauptkooperationspartner der Schule Sander Strasse.
- Gemeinsamer Erwerb des Prädikats „Sportbetonte Schule“
- Stets lösungsorientierte Kommunikation und Zusammenarbeit auf Augenhöhe
- Ständige Einbindung der TSG in alle Entwicklungen und Entscheidungen, die die ganztägige Bildung und Betreuung betreffen
- Vertretung aller TSG-Mitarbeitenden in allen Schulgremien, Zeugniskonferenzen, Elternabenden und halbjährliche Lernentwicklungsgespräche gemeinsam mit den Lehrkräften
- Betreuung der Schüler/innen durch die TSG Bergedorf morgens und spät nachmittags
- Aktive Unterstützung der TSG auch im Sportunterricht, als Schwimmbegleitung und in der bewegten Pause
- Beispiellose jährliche Ausbildung von Sportfachleuten im Ganztagsbetrieb durch die TSG
- Gemeinsame, aber unterschiedlich ausgerichtete (Lese-)Kompetenzvermittlung in der sog. „Fuchszeit“
TSV Bayer Dormagen 1920 e.V./Regenbogenschule in Dormagen
- Der TSV Bayer Dormagen hat die Gesamtträgerschaft des Offenen Ganztags der Schule innen und ist deshalb auch Hauptkooperationspartner der Schule.
- Gemeinsame Gestaltung der Schulentwicklung hin zur Bewegten Schule
- Regelmäßige und enge Zusammenarbeit der Koordinatoren der Schule und des Trägers
- Ständige Teilnahme der OGS-Leitung an der Schul- und Lehrerkonferenz sowie der Koordinatorin der Schule an Teamsitzungen der OGS
- Beteiligung an allen Planungsgesprächen zur Gestaltung von Räumen, des Außengeländes sowie beim Umbau der Schule und beim Einsatz von Materialien
- Mindestens einmal jährlich stattfindende gemeinsame Fortbildungen des Lehrkräfteteams und der OGS-Mitarbeitenden
- Angebot von Bewegungsbaustellen als „Kunterbunte Stunde“ für alle Schüler/innen neben den täglichen Sport-AG-Angeboten und den leistungsorientierten Maßnahmen
- Ferienmaßnahmen und Camps in den Oster-, Sommer- und Herbstferien auf vereinseigenen Anlagen
Turngemeinde 1861 e.V. Mainz-Gonsenheim/Otto-Schott-Gymnasium in Mainz-Gonsenheim
- Enge Verzahnung mit den ortsnahen Sportvereinen, damit die G8-Ganztagsschüler/innen Sportarten, die sie in AGs kennenlernen, auch im ortsansässigen Sportverein weiter ausüben können
- Grundidee beider Partner: Ermöglichung von Breiten- und Spitzensport für Schüler/innen durch die Zusammenarbeit von Schule und Verein in Anlehnung an das System der US-amerikanischen High-Schools
- Sport in Schule und im Sportverein wird zu einem Teil der Lebenswelt der Schüler/innen
- Gegenseitiges Profitieren durch sportartrelevantes Know-how der Trainer/innen des Vereins und durch die Schaffung der Voraussetzungen für eine optimale Nachwuchsarbeit durch die Schule
- Enge Zusammenarbeit der Trainer/innen und Übungsleiter/innen mit der Schulleitung in puncto Planung und Gestaltung der AG-Angebote, die Sporthallenbelegung und inhaltliche Abstimmung
- Enge Verzahnung durch bewussten gemeinsamen Einsatz von Lehrkräften und außerunterrichtlichen Übungsleiter/innen als AG-Leitungen
- Volle Integration der Organisation des Ganztagsangebots in den Schulbetrieb
Quelle: dsj