Deutsche Cross-Meisterschaften 2020 in Sindelfingen – Interessante Cross-Location – Wilfried Raatz berichtet

Deutsche Crossmeisterschaften 2020 werden im Badezentrum Sindelfingen ausgetragen – Spannende Männerrennen und ein reizvolles Duell bei den Frauen als Höhepunkte – 1050 Meldungen zeugen von einem regen Interesse am Crosslaufen

Die Austragungsstätte im Badezentrum Sindelfingen gibt gewiss zu manchen Wortspielen Raum, doch angesichts der 1050 Meldungen aus 275 Vereinen wird der deutsche Crosslauf bei den Meisterschaften am Samstag (7. März) keineswegs, eher vielleicht einer der vermeindlichen Favoriten „baden gehen“.

Dass die Athleten möglicherweise nass werden könnten, dürfte eher an den zu erwartenden Regenfällen liegen. Nach den jüngsten Erfolgen der deutschen Läufer bei Cross-Europameisterschaften in Tilburg (2018) und Lissabon (2019) sind jedenfalls spannende Duelle um die Titel in den 29 Wertungsklassen zu erwarten, zumal auch wenn einige der deutschen Leistungsträger wie Konstanze Klosterhalfen, Alina Reh, Richard Ringer, Amanal Petros und nun auch verletzungsbedingt Elena Burkard fehlen werden, sodass der Ausgang in den Toprennen offener erscheint.

Der EM-Sechste Samuel Fitwi trifft dabei zum Abschluss der Titelkämpfe um 16.00 Uhr auf der Männer-Langstrecke über 9.900 m auf die Phalanx der LG Telis Finanz Regensburg mit Simon Boch, Dominik Notz, Florian Orth, Konstantin Wedel und Moritz Beinlich mit leichten Vorteilen für den Läufer der LG Vulkaneifel.

Außenseiterchancen auf eine Topplatzierung haben allerdings auch Kilian Schreiner, Tobias Blum, Jens Mergenthaler und Jannik Arbogast. Allerdings sind die meisten der genannten Athleten auch auf der 4.400 m langen Mittelstrecke gemeldet, wo zudem auch Fabian Clarkson, Johannes Motschmann, Karsten Meier und Lukas Eisele mit guten Chancen ins Rennen gehen dürften.

Mit den größten Titelchancen sollte jedoch Timo Benitz ins Rennen gehen, der nicht zuletzt wegen seiner besonderen Spurtstärke als Meisterschaftsanwärter Nr. 1 gilt. Dieses Spurtvermögen hat ihm gerade erst vor zwei Wochen den 1500 m-Hallentitel eingebracht.

Nach dem Ausfall der Titelverteidigerin Elena Burkard scheint bei den Frauen auf der 5.500 m langen Distanz alles auf ein Duell zwischen der LG Nord Berlin mit der Studenten-Crossweltmeisterin Caterina Granz und den Zwillingen Deborah und Rabea Schöneborn gegen die LG Telis Finanz Regensburg mit der U23-Favoritin Miriam Dattke und Domenika Mayer hinauszulaufen.

Bei den U23-Junioren (7.700 m) ist der Dortmunder Mohamed Mohumed nicht zuletzt dank seiner Crossfähigkeiten und den gerade in der Halle gezeigten Unterdistanzleistungen in der Favoritenrolle. Die härtesten Konkurrenten sind die ebenfalls bei der Cross-EM in Lissabon gestarteten Florian Bremm, Nick Jäger und Dominik Müller.

Durch den Jahreswechsel und dem dadurch bedingten Übergang in die nächst ältere Startklasse sind bei den Wettbewerben der männlichen und weiblichen Jugend U20 und U18 neue Konstellationen gegeben, die ersten Aufschluss für die Bahn-Saisonhöhepunkte und natürlich in gewissem Maße auch bereits für die im Dezember in Dublin anstehenden Cross-Europameisterschaften geben werden.

Die Cross-Meisterschaften beginnen um 10.15 Uhr mit dem gemeinsamen Start der Senioren M60 bis M85 und der Seniorinnen W50 bis W75 über 5.500 m und werden mit dem Männer-Langstreckenlauf über 9.900 m um 16.00 Uhr abgeschlossen.

Wilfried Raatz