Als erste Titelanwärterin gilt mit Sarah Kistner die Meisterin 2018 und Vorjahresdritte. - Foto: Wilfried Raatz - wus-media
Deutsche Berglaufmeisterschaften 2019 ohne die beiden Titelverteidiger – Wilfried Raatz berichtet
Fast alle DLV-Kaderathleten verzichten auf einen Start in Breitungen – Nur mäßige Resonanz bei den Titelkämpfen
Nur 250 Meldungen sind beim ausrichtenden Lauftreff Breitungen für die Deutschen Berglauf-Meisterschaften eingegangen, deutlich weniger als in den Jahren zuvor am Brocken, am Arber oder am Hochfelln.
Mag sein, dass die 13,2 km lange Strecke mit 785 Höhenmetern, darunter aber auch eine 4 km lange Bergabpassage, so manchen der traditionell eher rein bergauf laufenden Berglaufanhänger abgeschreckt hat, auffällig ist aber, dass nahezu der gesamte Berglaufkader den Titelkämpfen im Thüringischen fernbleiben wird.
Auffällig ist zudem, dass neben den beiden Titelverteidigern Maximilian Zeus und Lisa Oed auch die meisten der bei den Europameisterschaften in Zermatt eingesetzten Athleten diesem Gipfeltreffen am Pless fernbleiben werden.
Zudem fehlt mit dem SSC Hanau-Rodenbach der bei den letztjährigen Meisterschaften in Ilsenburg am Brocken mit sieben Titeln erfolgreichste Verein fast komplett.
Bei den Männern kann die zuletzt bei den deutschen Straßenlaufmeisterschaften in Siegburg so erfolgreiche LG Telis Finanz Regensburg auf zumindest einen weiteren Titel hoffen, denn mit dem 10 km-Vizemeister Simon Boch, dem starken Hindernis- und Bergläufer Konstantin Wedel und Kevin Key ist die Mannschaft aus der Domstadt theoretisch kaum zu bezwingen.
In der Einzelwertung kommt es zu einem hochinteressanten Aufeinandertreffen des exzellenten Langstreckenläufers Simon Boch, der als Jugendlicher für den LT Unterkirnach schon so manchen Berglauf bestritten hat, zuletzt aber unter den Fittichen von Kurt Ring mehrere Titel auf der 10 km-Strecke gewann, gegen die in Zermatt eingesetzten Marc Schulze und Marcel Krieghoff.
Weitere Kandidaten für eine Topplatzierung sind Daniel Götz, Philipp Stuckhardt, Tim Könnel, Bruno Schumi und Marcel Bräutigam, der allerdings erst vor Wochenfrist den Kassel-Marathon als Dritter gefinisht hatte.
Bei den Frauen, die heuer mit einem getrennten Start ein eigenes Meisterschaftsrennen haben werden, scheint alles auf einen Sieg für Sarah Kistner hinauszulaufen, die bereits 2018 am Arber den Meistertitel gewinnen und im Vorjahr am Brocken Dritte werden konnte. Nach einer längeren Verletzungspause scheint die 22jährige aus dem hessischen Kronberg zu früherer Leistungsstärke zurückgefunden zu haben, auch wenn sie krankheitsbedingt in Zermatt fehlte.
Dahinter dürfte der Kampf um die weiteren Plätze interessant zu werden, denn mit Stefanie Doll, Lisa Oed, Melanie Noll und Domenika Mayer fehlen gleich vier Nationalmannschaftsläuferinnen.
Die besten Chancen auf eine Topplatzierung haben somit die beiden Darmstädterinnen Emma Waßmer und Simone Raatz zusammen mit Kerstin Bertsch und Monica Carl. Hinzu kommen gewiss die schnellen U20-Läuferinnen Antonia Niedermaier, Jule Behrens und Paulina Wolf. Bei den U20-Junioren ist Titelverteidiger Dominik Müller klarer Favorit.
Wilfried Raatz