Aufgrund einer Fußverletzung kann Alina Reh für einige Wochen keine Wettkämpfe laufen. - Foto: Cecilia Wenig Foto: Cecilia Wenig
Deutsche 10.000-m-Titelkämpfe in Mainz 2021 mit Alina Reh und Amanal Petros
Mit interessanten Starterfeldern finden am Sonnabend in Mainz die Deutschen Meisterschaften über 10.000 m statt. Seit den Crosslauf-Titelkämpfen Anfang März 2019 ist es, abgesehen von den 5.000 m auf der Bahn, die erste Langstrecken-Meisterschaft in Deutschland, die während der Corona-Krise stattfindet.
Vor zwei Jahren in Essen hatten Richard Ringer (LC Rehlingen/28:28,89 Minuten) und Alina Reh (SSV Ulm/31:19,87) die 10.000-m-Titel gewonnen.
Bei den Männern ist Titelverteidiger Richard Ringer am Sonnabend nicht am Start. Als Favorit ist somit Amanal Petros anzusehen. Der deutsche Marathonrekordler des TV Wattenscheid hatte zuletzt allerdings ein misslungenes Rennen, als er im April beim Istanbul-Halbmarathon mit 63:58 Minuten weit hinter seinen eigenen Erwartungen zurück blieb. Das Mainzer 10.000-m-Rennen bietet Amanal Petros eine gute Gelegenheit, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.
Mit seiner Bestzeit von 27:52,25 Minuten ist er der schnellste Läufer auf der Startliste. Zu seinen stärksten Konkurrenten zählen voraussichtlich Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) und Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg), die beide in diesem Jahr schon Bestzeiten über 10 km auf der Straße gelaufen sind. Fitwi lief in Berlin 28:00 und Boch folgte kurz hinter ihm mit 28:01. Sehr gute Form zeigte zuletzt auch Nils Voigt (TV Wattenscheid). Und mit Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund) ist der Deutsche Meister über 5.000 m am Star
Während es bei den Männern sicherlich keine Jagd auf die hochkarätige Olympia-Norm von 27:28,00 Minuten geben wird – ohnehin könnte man eine solche Zeit wohl nur Amanal Petros zutrauen, der aber auch schon im Marathon für Olympia qualifiziert ist -, ist im Rennen der Frauen nicht ausgeschlossen, dass es in den Bereich der Richtzeit von 31:25,00 Minuten geht. Denn am Start sein wird Alina Reh, die inzwischen für den SCC Berlin startet und 2019 in Essen bereits zu einer persönlichen Bestzeit von 31:19,87 gestürmt war. Diese Zeit gilt weiterhin als Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio im Sommer.
Für Alina Reh ist das Rennen in Mainz eine erste Standortbestimmung im Olympiajahr. Denn nach der kurzfristigen, Corona-bedingten Absage des Ras Al Khaimah-Halbmarathons in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Februar, wo sie auf der Startliste stand, ist sie bei keinem anderen Rennen an den Start gegangen. Vor zwei Jahren siegte Alina Reh mit einem sehr großen Vorsprung von rund eineinhalb Minuten vor Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg).
Am Sonnabend dürfte dieser Abstand zumindest deutlich geringer ausfallen, denn Miriam Dattke hat sich inzwischen enorm gesteigert. Aktuell hält sie mit einer 10-km-Bestzeit von 31:38 Minuten, die sie in Berlin im März lief, sogar die Jahresweltbestzeit.
Auf der Mainzer Startliste stehen auch die Marathonläuferinnen Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) sowie Deborah und Rabea Schöneborn (beide LG Nord Berlin).