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12
06
2020

Lauf-DM-Wettkampf-Praxis - Foto: Horst Milde

Der DFL kämpft um die Fans im Stadion – im DLV kämpfen die Läufer/-Läuferinnen – Ein Kommentar von Lothar Pöhlitz

By GRR 0

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) plant, nachdem der Geister-Spielbetrieb mit Fernseh-präsenz ohne Probleme mehrmals in der Woche läuft nun schon um den nächsten Schritt, eine Anpassung „an die zwischenzeitlichen Entwicklungen in der Gesamt-gesellschaft“, ab September das volle Fußball-Liga-Programm mit Fans.

„Die DFL habe „bereits den Dialog mit dem Bundesgesundheitsministerium aufgenommen mit Blick auf die Möglichkeit, mit dem Saisonstart schrittweise Zuschauer zu den Spielen beider Ligen zuzulassen“, zitiert der Kicker DFL-Geschäftsführer Christian Seifert aus einem Schreiben an die 36 Profiklubs der Bundesligen“ (FAZ 10.6.2020).

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte frühzeitig sein Konzept, mit dem er die Deutschen Meisterschaften am 8./9. August in Braunschweig ausrichten will, vorgestellt, da brach der Sturm los. Es umfasst sehr viel Hygieneregeln, aber keine längeren Läufe, keine 1500, 5000 und 3000 Meter Hindernis.

Einer der vier DLV-Bereiche Lauf – Sprint – Sprung – Wurf, ein Viertel sozusagen, darf nicht mitmachen, ausgeladen. Unfassbar, auch das Generaldirektor Idriss Gonschinska am 4.6. im Interview bei leichtathletik.de die Läufer einfach negiert und sagt: „Ich hoffe, dass die Deutsche Meisterschaft ein Leuchtturm-Projekt wird“, hat die Läufer und ihre Trainer getroffen.

Demonstrationen in ganz Deutschland und Wochenendtreffen an den deutschen Seen konnten Zehntausende nicht davon abhalten ihren Willen kundzutun und ihre Freiheit zu leben. Die Läufer machten inzwischen nicht nur in den sozialen Medien ihre Unzufriedenheit deutlich, weil der DLV die Läufer bei der DM einfach aussperrt und ihnen auch sonst keine Wettkampf-Perspektiven aufzeigt.

Dabei wissen sie natürlich auch wie schwer es ist gegen Fußball, Fußball, Fußball in der Presse anzukämpfen. Aber ganz ohne Medienpräsenz und Einsatz für seine Trainer und Athleten – wie ihn Christian Seifert vom DFL in den letzten Wochen zeigte – geht es auch nicht.

Die Fußball-Bundesliga spielt mehrmals wöchentlich – zwar in Geisterspielen – aber mit je 22 + 2 x 5 Ersatzspielern – auf engstem Raum, die Schulen und Kitas öffnen.

Die Leichtathletik-Verantwortlichen aber schweigen, haben kein Konzept für je 12-15 Läufer auf der Bahn, die nie so eng gegeneinander kämpfen, wie 12-15 Fußballer und inzwischen auch Basketballer bei ihrem Meisterschafts-Programm vor den Toren oder Körben.

Nicht nur Gesa Krause äußerte sich empört: „kein Hindernislauf und keine Mittel-strecken bei Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr – ich bin sprachlos! Eine Entscheidung, die ich nicht nachvollziehen und die ich in keinem Sinne befürworten kann!“

Corona ist und war ein großes Thema, aber man spielt Fußball mit 22 Athleten auf dem Platz in vollem Gange und bei einem Meisterschaftsfinale mit acht bis zwölf Läuferinnen und Läufern soll das nicht möglich sein?!“ (germanroadraces.de)

Dafür wurde nun am 08.06.2020 bei leichtathletik.de frohlockt, nachdem Alina Reh in Berlin starke 31:26 Minuten gelaufen war und „die deutschen Straßenläufer zurück und Alina Reh in Top-Form war“ (pm/sb).

Dabei haben die Verantwortlichen lange zu Alternativen einfach geschwiegen und offensichtlich gehofft das viele „heimlich im Feld-, Wald-, und Wiesentraining“ oder in den USA möglichst hart trainieren, um irgendwann eine erfolgreiche Rückkehr auf Bahnen und Straßen anzustreben und 2021 „trotzdem“ bei den Olympischen Spielen, wie Alina Reh, hoffentlich Fortschritte zeigen wollen.

Sie wissen aber auch das eine Umsetzung einer angedachten Late Season für eine sich daraus verkürzte Vorbereitung auf Olympia nicht ungefährlich für die Ausprägung der sportlichen Form sein kann.

Ein Kommentar von Lothar Pöhlitz

 

 

 

 

 

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