RAGNAR - Start St. Pauli - Fischmarkt - Foto: Michael Strokosch
Das Reebok RAGNAR Wattenmeer geht in die zweite Runde am 31. August 2019
Staffellauf von Hamburg über Heist, Glückstadt, Brunsbüttel, Friedrichskoog und Büsum nach St. Peter-Ording
Im August vergangenen Jahres war es soweit, als die US-amerikanische Staffellaufserie Reebok Ragnar Relay erstmalig auf dem europäischen Festland Halt machte. 150 Teams aus ganz Europa und den USA meldeten zur Deutschland-Premiere.
Das Konzept ist schnell zusammengefasst: 10 Läufer bilden ein Team und laufen abwechselnd den 250 km-langen Kurs von Hamburg nach St. Peter-Ording. Es befindet sich immer nur ein Läufer pro Team auf der Strecke, der Rest sitzt in Fahrzeugen und fährt zum nächsten Wechselpunkt.
Unterwegs allein mit Schaf – Foto: Michael Strokosch
Gelaufen wird am Tag, in der Nacht und wieder am Tag. Im Durchschnitt benötigen die Teams 25 Stunden um die Ziellinie in St. Peter-Ording zu erreichen – im Schnitt läuft jeder Teilnehmer 25 km über das Wochenende. Erfahrene Läufer, die eine größere Herausforderung suchen, melden als Ultra Division und treten die Reise mit lediglich 5 Läufern an – mit entsprechender doppelter Laufleistung pro Teilnehmer.
Unter den 120 gemeldeten Teams sind 25 Ultra Teams.
Im Jahr 2004 fand das erste Ragnar Relay in den Bergen von Utah (USA) statt. Seitdem hat sich das Staffellauflieber wie ein Lauffeuer verbreitet, sodass mittlerweile allein in den Staaten über 40 Veranstaltungen dieser Art stattfinden.
Die Expansion ins Ausland war da nur eine Frage der Zeit. Mittlerweile gibt es Ableger in Kanada, Mexiko, England, Schweden, Australien und eben in Deutschland. Die Teilnehmer werden Ragnarians genannt, was eine besonders abenteuer- und naturaffine Zielgruppe beschreiben soll.
Da macht das laufen doch Spass – Foto: Michael Strokosch
Denn: Verlaufen gehört zu einem Ragnar Relay dazu. Bei einem 250 km-langen Kurs kann es nämlich durchaus vorkommen, dass Streckenmarkierungen verdreht oder entwendet werden. Das kann dazu führen, dass man mal eine Abzweigung verpasst und im Nirgendwo landet. Um diese „Bonus-Meilen“ einzuschränken, gibt es eine GPS-gestützte App mit Tracking-Funktion für alle Teilnehmer. Ragnarians berichten aber immer wieder, dass gerade diese Dinge den Reiz der Veranstaltung ausmachen. Auf einer der Medaillen steht treffend:
„Das Abenteuer beginnt, wo Dinge beginnen schief zu laufen.“
Um so eine Medaille zu erhalten, muss das Team die 250 km in der vorgegebenen Zeit absolviert haben. Bei der Wahl der Strecke hatte man sich Zeit gelassen. Ragnar-Präsident und -Mitgründer Tanner Bell über den deutschen Kurs: „Wir haben zwei Jahre lang Deutschland erkundet, um den bestmöglichen Staffel-Kurs zu finden, den Deutschland zu bieten hat. Die Strecke von Hamburg nach St. Peter-Ording zählt zu schönsten Kursen, die Ragnar zu bieten hat.“
Am Samstagmorgen gehen die ersten Teams auf dem St. Pauli Fischmarkt in Hamburg an den Start – der Rest startet zeitversetzt bis in den Nachmittag hinein. Vom Fischmarkt aus geht es entlang der Elbdeiche Richtung Nordseeküste. Die Teams durchqueren auf ihrer Route Glückstadt und Brunsbüttel, überqueren hier in der Nacht den Nord-Ostsee-Kanal und laufen weiter bis die Elbe in die Nordsee mündet.
Von hier aus geht es vor dem Hintergrund des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer durch Friedrichskoog und Büsum weiter Richtung Ziel im beschaulichen Seebad St. Peter-Ording. Der letzte Abschnitt führt direkt über den Strand – bis es hinauf auf die Seebrücke geht, wo schon die Teamkameraden auf ihren Läufer bzw. Läuferin warten, um dann gemeinsam auf der Promenade ins Ziel einzulaufen.
Laufen bei Brunsbüttel – das hat doch was! – Foto: Michael Strokosch
Von den insgesamt 29 Wechselpunkten auf der Strecke sind die in Heist, Glückstadt, Brunsbüttel, Friedrichskoog und Büsum besonders belebt, kommen hier alle der rund 1.100 Teilnehmer vorbei. Wann die Teams hier durchkommen, kann der untenstehenden Auflistung entnommen werden.
Am 31. August ist es dann wieder soweit: Dann geht das Reebok Ragnar Wattenmeer in die zweite Runde. Die Erstauflage war vor allem von Regen gezeichnet (die wenigen Teilnehmer, die aufgrund einer glücklichen Etappenwahl von Schauern verschont blieben, wurden im Ziel liebevoll „Sonnenkinder“ getauft).
Laufen am Wattemeer – Foto: Thomas Sobczak
Der Gedanke an ein Wochenende mit 25–50 km Laufen, kaum bis keinen Schlaf, zusammengezwängt in Fahrzeuge mit entsprechender Geruchsentwicklung und enormen logistischem Aufwand im Vorfeld und während der Veranstaltung, lässt Außenstehende vermutlich mit der Stirn runzeln.
Den Teilnehmern ist es egal, denn etwas Verrücktes tun ist Teil der Ragnar-DNS!
Heißer Empfang auf der Strandpromenade in St. Peter-Ording – Foto: Thomas Sobczak
Ungefähre Durchlaufzeiten der Hauptwechselpunkte
(die genauen Adressen der Wechselpunkte sind in dem angehängten PDF verlinkt)
- Start: Hamburg
- erster Start: Samstag, 10.00 Uhr
- letzter Start: Samstag, 16.00 Uhr
- Wechselpunkt 5: Heist
- erster Läufer: Samstag, ca. 14.30 Uhr
- letzter Läufer: Samstag, ca. 19.30 Uhr
- Wechselpunkt 10: Glückstadt
- erster Läufer: Samstag, 18.30 Uhr
- letzter Läufer: Samstag, 23.00 Uhr
- Wechselpunkt 15: Brunsbüttel
- erster Läufer: Samstag, 22.00 Uhr
- letzter Läufer: Sonntag, 02.00 Uhr
- Wechselpunkt 20: Friedrichskoog
- erster Läufer: Sonntag, ca. 02.00 Uhr
- letzter Läufer: Sonntag, ca. 5.30 Uhr
- Wechselpunkt 25: Büsum
- erster Läufer: Sonntag, ca. 06.00 Uhr
- letzter Läufer: Sonntag, ca. 10.30 Uhr
- Ziel: St. Peter-Ording
- erster Läufer: Sonntag, ca. 10.00 Uhr
- letzter Läufer: Sonntag, ca. 15.30 Uhr
Ziel auf dem Strand in St. Peter-Ording – Foto: Thomas Sobczak
Die komplette Streckenkarte (inkl. einzelner Streckenabschnitte) kann hier eingesehen werden.
Marcus Hillebrand
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