„Das Goldene Band” würdigt das soziale Engagement
Sport begleitet Menschen ein Leben lang. Und dies beileibe nicht nur auf der Laufbahn, im Schwimmbad, dem Fahrrad oder in der Sporthalle. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Der Sport ist dem Menschen ein Gefährte im Alltag, in einem Leben abseits der großen Arenen, in den Sportler als Helden gefeiert werden.
Schneller, weiter, höher, bewundert und anerkannt wird die körperliche Leistungsfähigkeit, die neben Talent auch Disziplin, Fleiß, Durchsetzungsvermögen, Kampfgeist, taktisches Geschick und oftmals auch Raffinesse erfordert.
Der Vorsitzende der Jury und des Sportjournalisten-Verbandes Hanns Ostermann – Foto: Horst Milde
Dafür werden Sportlerinnen und Sportler in Anerkennung ihrer Leistungen ausgezeichnet. Teils mit Orden, durch Ehrungen, in Respekt und Bewunderung. Seit 1927 wurde auch „Das Goldene Band” an Sportler in Würdigung ihrer sportlichen Leistung verliehen. Alle, die diese älteste deutsche Auszeichnung im Sport entgegen nehmen durften, haben sie verdient. Für herausragende Leistungen als Sportler in ihrer Disziplin oder für ihr Engagement im Sport.
Doch der Sport hat uns auch immer wieder vor Augen geführt, oftmals schmerzvoll, dass im Sport nicht nur die Leistung, die Kraft, die Ausdauer, die Schnelligkeit, die Präzision alleine zählen. So manches Mal ist diese trügerisch, so fragil wie die Begeisterung darüber.
Sportjournalisten haben über Jahre mit dazu beigetragen, ein Bewusstsein für Sport zu schaffen, welches darüber hinausgeht, nur das nackte Ergebnis zu sehen. Sie haben berichtet, Diskussionen angeregt, den Sport in seiner gesellschaftlichen Bedeutung beleuchtet und eingeordnet. Sport ist mehr als das pure 1:0 – dies ins Bewusstsein der Menschen zu rücken ist eine Aufgabe des Sportjournalismus, der er in immer stärkerem Maße gerecht werden will.
Auch Sportlerinnen und Sportler haben dieses Bewusstsein für sich geschärft. Sie engagieren sich für die Gesellschaft, für ihre Mitmenschen. Sie setzen ihre Popularität ein, um den Sport, um unsere Gesellschaft voran zu bringen, sie nutzen ihre Namen und ihren Einfluss für uns alle. So werden sie wirklich zu Vorbildern, die sie auch durch ihre reine sportliche Leistung sind. Aber eben nicht nur durch diese.
Es sind Sportlerinnen und Sportler, die sich in diesem Sinne für den Sport einsetzen, die sich engagieren, die ihre Sinne geschärft haben, das Leben außerhalb der Arenen wahr zu nehmen und den Versuch wagen, dies mit ihrem Schaffen zu gestalten, sollen zukünftig mit dem Goldenen Band geehrt werden. Weil für uns alle Sport dazu beiträgt, Gesellschaft zu gestalten, unsere Zukunft zu gestalten.
Sportlerinnen und Sportler sind deshalb jedoch nicht nur diejenigen, die ihre Leistung auf den Spielfeldern des Profisports demonstrieren. Zu denen, die es verdienen , ausgezeichnet zu werden, gehören auch alle Sportlerinnen und Sportler, die sich mit ihren Ideen und ihrer Tatkraft für den Sport, für uns alle einsetzen. Auch wenn sie keine Medaillen, Meisterschaften oder Rekorde aufweisen können.
In diesem Sinne wird „Das Goldene Band” der Zukunft verliehen.
An Menschen, die sich für Menschen einsetzen – mit den Mitteln, die ihnen der Sport gibt.