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01
04
2019

Start in Timor-Leste- Foto: Ute Szameitat

„Bondia husi Timor-Leste“ oder guten Tag aus Timor-Leste – *Ute Szameitat berichtet

By GRR 0

*Ute Szameitat ist eine Läuferin aus Niedersachsen und sie war beim BERLIN-MARATHON jeweils am Vorabend (Sonnabend) des Marathon beim Oekumenischen Abendgebet in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche als Laien-Mitwirkende beteiligt.

Am 1. April 2018 verabschiedete sie sich aus Deutschland mit folgender email:

„Mit 17 hat man noch Träume… Ja, und mit 60 habe ich die immer noch! Mein Traum war immer, eine Zeit in Asien zu leben und zu arbeiten. Und diesen Traum habe ich mir nun erfüllt.
Ich ziehe am 28.06.2018 für zwei Jahre nach Timor Leste (ja, jetzt erstmal gucken, wo das genau liegt…) und berate dort das „Nationale Institut für Berufsbildung“.
Angestellt bin ich bei der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit. Ab dem 1. Mai werde ich auf diese Arbeit zwei Monate in Eschborn und Bonn vorbereitet.
Auch wenn mir der Abschied jetzt schon schwer fällt und ich manchmal „Angst vor der eigenen Courage“ bekomme, so freue ich mich auf diese Veränderung und Herausforderung unendlich. Es beginnt nun eine Zeit, in der mir vieles im Kopf herum geht, bedacht, geplant und erfragt werden
muss. Ich bin sehr gespannt, wie sich alles entwickeln wird.
In Timor Leste gibt es auch Läufe, vielleicht werde ich mal darüber berichten“.

Hier ihr neuester Bericht:

Alles läuft – jedenfalls scheint es so, wenn ich früh morgens oder am Abend die Straße am Meer entlang gehe.

Genau wie bei uns haben die Menschen dann Zeit und was hier in einem tropischen Land noch viel wichtiger ist: Es ist nicht mehr so heiß.

Obwohl ich durchaus auch um die Mittagszeit laufende Menschen sehe. Meist sind diese etwas beleibt und tragen Plastikregenjacken, wohl in der Hoffnung, so Gewicht zu verlieren.

Ich bin meist morgens früh unterwegs und treffe immer wieder die gleichen Menschen: Den großen Japaner im blauen T-Shirt, den drahtigen Australier mit seinem Trinkrucksack, den walkenden Herrn mit seinem gepflegten grauen Schnurrbart, den älteren Herren, der mit weit ausholenden Schritten geht, die Dame im roten, flatternden Rock.

Aber vor allem die Timorensen laufen und zwar quer durch alle Altersstufen und Geschlechter.

Einsames Rennen in Timor Leste – Foto: Ute Szameitat

Die meisten sind in der Gruppe oder zu zweit unterwegs, mit Musik im Ohr und der Wasserflasche in der Hand. Manche sehr schick und trendig, andere barfuß oder mit ausgeleierten Laufschuhen.

Wichtig ist allen die Bewegung und die Freude am Sport.

Was manchmal etwas stört ist die Tatsache, dass man nur auf der Straße laufen kann. Das geht am Wochenende bis 8.00 Uhr ganz gut, ist aber in der Woche manchmal etwas nervig. Obwohl die Auto- und Mopedfahrer schon sehr viel Rücksicht nehmen.

Aber das Schöne ist: Keiner braucht eine Jacke, denn bei 26° bis 28° kühlt niemand nach dem Lauf aus.

Und was mich sehr freut, das Laufen wird hier für verschiedene Zwecke genutzt: Es gibt den Peace Run, den Sponsorenlauf, den Schullauf.

Erholsames Laufen am Strand – Foto: Ute Szameitat

Alles friedliche, fröhliche Veranstaltungen. Das ist in einem Land, in dem die Sicherheit noch immer so fragil ist, etwas ganz Besonderes und trägt zum Ansehen des Laufens und Walkens sehr bei!

Adeus und bis zum nächsten Bericht.

Ute Szameitat

PS: Zum Marathon im September 2019 werde ich in Berlin sein, dann freue ich mich schon auf ein Wiedersehen!

Der erste Beitrag von Uta Szameitat vom 13. Oktober 2018:

https://germanroadraces.de/?p=110587

 

 

 

 

 

 

author: GRR