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27
10
2020

Birgit Woltjen-Ulbrich - Foto: privat

Birgit Woltjen-Ulbrich: „Wir planen ins Ungewisse und fühlen uns allein gelassen“- Petition „Rettet unsere Läufe – Save the Events“ (21)

By GRR 0

Birgit Woltjen-Ulbrich organisiert den 24-Stunden Burginsellauf in Delmenhorst und unterstützt die Petition „Rettet unsere Läufe – Save the Events“

Vor ihr hatten sich bereits die deutschen Marathon-Rekordler Irina Mikitenko und Arne Gabius, die Topläufer Philipp Pflieger, Alina Reh, Katharina Steinruck und Fabienne Königstein, der Ex-Europameister Jan Fitschen, der Athleten-Manager und Elite-Renndirektor verschiedener Läufe, Christoph Kopp, und sein Kollege Günther Vogl als auch der BMW-Berlin-Marathon-Chef Jürgen Lock, der Runner’s World-Chefredakteur Martin Grüning, die Marathon-Bundestrainerin Katrin Dörre-Heinig, der Veranstalter André Egger (Laufszene Sachsen), der „Spiridon“-Chefredakteur Manfred Steffny, Lauftreff-Organisator Bernd Hübner und die Läuferin Erdmute Nieke, der TV-Produzent René Hiepen sowie die Race-Direktoren des BMW Berlin-Marathons, Mark Milde, des HAJ Hannover-Marathons, Stefanie Eichel, und des Generali Köln-Marathons, Markus Frisch, für die Petition stark gemacht.

Die Corona-Pandemie hat so gut wie alle Läufe und Events gestoppt, die Veranstalter und Vereine bangen um ihre Existenz. Damit diese bedrohliche Situation auch von der Politik wirklich verstanden und wahr genommen wird, setzt German Road Races (GRR) auf die Petition.

Wir brauchen jede Stimme, um den Laufsport zu retten.

Hier geht es zur Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/save-the-events-o-rettet-unsere-laeuf

Birgit Woltjen-Ulbrich (Delmenhorst)

Birgit Woltjen-Ulbrich ist die 1. Vorsitzende des LC 93 Delmenhorst. Sie veranstaltet mit ihrem Organisationsteam einen Ultralauf: den 24-Stunden Burginsellauf. Auch dieses Rennen konnte in diesem Jahr im Juni aufgrund der Pandemie nicht stattfinden.

Der 24-Stunden Burginsellauf, Corona und eine gesellschaftliche Aufgabe: Als eine der größten Ultralaufveranstaltungen in Deutschland sind wir Extreme gewohnt, dennoch ist die Covid-19-Pandemie extremer als alles zuvor. Im Juni 2020 hätte eigentlich die 17. Auflage des 24-Stunden Burginsellaufs in Delmenhorst stattgefunden. Eigentlich deshalb, weil die Veranstaltung infolge der Covid-19-Pandemie behördlich untersagt wurde. Solidarität haben wir von den verschiedensten Seiten erfahren dürfen, sodass die Veranstaltung im Jahr 2021 nach aktuellem Stand ausgetragen werden wird.

Vor dem Hintergrund der zahlreichen Veranstaltungsabsagen und -ausfälle haben wir uns Ende Mai 2020 dazu entschieden, eine alternative Form anzubieten: Den „Burginsellauf VIRTUAL RUN 2020“. Unserem Konzept sind wir dabei treu geblieben und haben keine festen Strecken, sondern Zeitfenster vorgegeben, innerhalb dessen es eine möglichst lange Strecke zu absolvieren galt. Rückblickend lässt sich der VIRTUAL RUN als großen Erfolg bezeichnen. Das Format bot die Chance die Problematik und die Lage für Sportveranstaltungen in Presse und Medien zu platzieren. Gleichzeitig muss man betonen, dass eine virtuelle Veranstaltung kein adäquater oder gleichwertiger Ersatz für eine Präsenzveranstaltung ist.

Aus unserer Sicht stellt die Covid-19-Pandemie eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar. Es ist nach aktuellem Stand unwahrscheinlich, dass im Wettkampfjahr 2021 alle pandemischen Einschränkungen aufgehoben sein werden. Unabhängig davon zählen Sport und Wettkämpfe seit Jahrtausenden zu unserer Kultur. Es ist daher nach unserer Auffassung ein gesellschaftlicher Imperativ den Infektionsschutz mit der Durchführung von gesundheitsförderlichen Sportveranstaltungen zu kombinieren. Wir leben heute in einer in Bezug auf den Infektionsschutz höchst sensibilisierten Gesellschaft und verantwortungsvolles Handeln mit Augenmaß muss die Maxime sein, ohne sich von Angst leiten zu lassen.

In der Praxis gestaltet sich dieser Ansatz schwierig und Planungssicherheit gehört offenbar der Vergangenheit an: Gegenwärtig starten wir in die Vorbereitungsphase für 2021. Für uns bedeutet dies, dass wir neben der Organisation des eigentlichen Laufgeschehens auch die Unterkunft und Verpflegung unserer mehr als 1000 Sportler, Begleiter und zahlreichen Zuschauer planen müssen.

Hier stehen wir derzeit vor einem großen Rätsel. Wie wird die rechtliche Situation im Juni 2021 aussehen? Unter welchen Rahmenbedingungen können Laufveranstaltungen überhaupt durchgeführt werden? Können unsere Mannschaften, die eigentlich für 24 Stunden in einer Zeltstadt auf dem Veranstaltungsgelände leben und laufen, auch im nächsten Jahr übernachten? Werden Zuschauer erlaubt sein?

Kann ein Rahmenprogramm stattfinden? Dürfen wir unseren 3-Stunden Kinder- und Integrationslauf durchführen? Dass wir ein Hygienekonzept für unsere Laufveranstaltung aufstellen und dieses konsequent umsetzen, ist zweifellos. Aber: Sind die Sportler und Zuschauer denn überhaupt bereit, an solch einer Ultra-Veranstaltung, die neben dem Leistungsgedanken auch für das Teamgefühl und das Miteinander steht, teilzunehmen?

Viele Fragen, für die es zum heutigen Zeitpunkt keine verlässlichen Antworten gibt. Uns bleibt keine Wahl, als mit den Planungen für eine ungewisse Zukunft zu starten. Die Alternative wäre nur eine Absage für 2021 und die scheidet für uns aus. Aus unserer Sicht ermangelt es an einer staatlichen Absicherung beispielsweise in Form eines Solidaritätsfonds für den Fall, dass es zu einer weiteren behördlichen Untersagung der Veranstaltung kommt.

Hiermit würde man vermutlich einer ganzen Branche und einer großen Anzahl an gemeinnützigen Einrichtungen sehr viel mehr Sicherheit geben. Gerade wir im aktuellen „Hotspot“ Delmenhorst erleben aufgrund der gegenwärtigen Infektionslage wie kurzfristig Sportveranstaltungen untersagt werden. Wir sind daher größte Verfechter der GRR- Petition „RETTET UNSERE LÄUF – SAVE THE EVENTS“. Es ist mehr als geboten, sich durch Unterstützung dieser Kampagne gerade auch als Sportler mit der gesamten Community zu solidarisieren, um das langfristige Überleben unserer vielfältigen Laufbewegung sicherzustellen.

Ich persönlich befürchte, dass unser Sport und unsere Kultur nicht wegen der Infektionslage, sondern vor allem wegen der fehlenden Planungssicherheit mindestens im nächsten Jahr, wenn nicht sogar für immer, auf viele unglaublich schöne Veranstaltungen verzichten muss. Wir als Organisatoren fühlen uns allein gelassen. Wir können daher nur an jeden Einzelnen appellieren, die GRR-Petition „Rettet unsere Läufe“ zu unterstützen.

Bei allen Bedenken und Ungewissheiten steht für uns als Organisatoren fest, dass wir die 17. Auflage unserer Kultveranstaltung in Delmenhorst über 24 Stunden am 19. und 20. Juni 2021, sollte es irgend möglich sein, austragen wollen.

Birgit Woltjen-Ulbrich

Hier geht es zur Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/save-the-events-o-rettet-unsere-laeufe

https://germanroadraces.de/?p=156068

https://germanroadraces.de/?p=156563x

https://germanroadraces.de/?p=157186

https://germanroadraces.de/?p=157330

https://germanroadraces.de/?p=157475

https://germanroadraces.de/?p=157779

https://germanroadraces.de/?p=158017

https://germanroadraces.de/?p=158297

https://germanroadraces.de/?p=158449

https://germanroadraces.de/?p=158607

https://germanroadraces.de/?p=158914

https://germanroadraces.de/?p=159154

https://germanroadraces.de/?p=159563

https://germanroadraces.de/?p=159837

https://germanroadraces.de/?p=160353

https://germanroadraces.de/?p=160972

https://germanroadraces.de/?p=161286

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author: GRR