Foto: Pöhlitz
Diese Erfahrungen haben dazu geführt, dass Läufer das Wassertraining nicht nur als schonendes Regenerationstraining nach harten Landbelastungen in 1-2 Trainingseinheiten wöchentlich einfügen. Wer sein Training mit einer Pulsuhr steuert sollte dabei wissen, dass das Herz im Wasser entlastet wird, bei vergleichbarer Belastung zum Landtraining um 8-12 Schl./min. niedriger schlägt, bei anaeroben Belastungen sogar bis 20 Schl./min. Läufer die in der Laufbelastung an Land maximale Herzfrequenzen um 200 Schl./min. erreichen müssen nicht verwundert sein wenn sie im Wasser nur 180 Schl./min. schaffen. Erfahrung ist auch das nach ansprechenden Belastungen das cool-down im Wasser erfolgen sollte um den Organismus an Land nicht mit dem plötzlichen Gegendruck (Schwindelgefahr) zu konfrontieren.
Aquatraining kann auch gut mit Schwimmtraining kombiniert oder zwischen Schwimmen und Aquaarbeit (1 Bahn intensives Wasserlaufen zwei bis vier Bahnen schwimmen) abgewechselt werden. Natürlich kann man auch hier die Trainingswirkung beispielsweise durch eine saubere Schwimmtechnik erhöhen. 10 x 1 Bahn (25m) schnell + eine Bahn langsam oder 2 x 5 Bahnen mit 4´ Pause sind bei guter Kondition anzustrebende Programme.
Die Belastungssteuerung erfolgt über die Kniehubfrequenz (80-150 Wdhlg./min. bei möglichst optimaler Bewegungsausführung). Die Dauer (Sekunden oder Minuten), die Pausenlängen sind mit denen an Land vergleichbar. Auch Sprinttraining (6 – 8 – 10 Sekunden) kann im Wasser durchgeführt werden. Lange und überlange Schritte unterschiedlich schnell gegen den Wasserwiderstand (Kniehebeläufe, Anfersen oder andere Übungen aus dem Lauf-ABC) verbessern Kraft, Koordination, Beweglichkeit und die Schrittstruktur. |
Lauftechnik wie an Land – Wassergefühl zuerst erarbeiten
Eine im Prinzip aufrechte, nur ganz leicht vorgeneigte Körperposition bei der ungewohnt fehlenden „Grundberührung“ (Gleichgewichtsfähigkeit) muss zuerst erarbeitet werden. Es ist aber auch möglich, in etwas flacherem Wasser, eine zunehmend verbesserte Koordination von Armen und Beinen mit gleichzeitig bewusstem Fußabdruck vom Boden (z.B. an der Treppe) zu verbinden.
Natürlich hängt die Körperposition von der Geschwindigkeit der Unterwasserbewegungen und den Trainingszielen ab. Je intensiver die angedachte Belastung umso gründlicher erfolgt das vorbereitende „Aufwärmen durch Wassergymnastik und auch ein paar Steigerungen“. In diesem Zusammenhang kann auch die Schwachstellenbekämpfung durch Wassergymnastik (z.B. Kniehub bis zur Brustberührung, gestrecktes Bein vorn hoch bis zur Wasseroberfläche, Adduktorentraining, Anfersen bis zum Po) erfolgen.
Mit zunehmender Beherrschung der Lauftechnik bei langsamen (Aquajogging), mittlerem oder schnellem Bewegungstempo, mit kurzen und langen Schritten, mit betontem Kniehub oder gestreckten Armen und Beinen sollten vorbereitend das Lauf – ABC vom Land imitiert und Steigerungs- bzw. Beschleunigungsläufe oder Frequenztraining systematisch in die Anforderungen ansteigend, eingeschlossen werden. In der Tat, auch im Wasser kann man sehr hart trainieren.
Foto: Rigal