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20
04
2021

Für weitgehend unbedenklich hält der Virologe das Joggen in freier Natur - Airfield Run 2019 in Berlin - Photo: Horst Milde

Aerosol-Forscher Asbach: Ansteckungsgefahr im Sport lauert im Innenraum

By GRR 0

GAEF-Präsident erklärt Outdoorsportarten im dpa-Interview für unbedenklich

(DOSB-PRESSE) Dr. Christof Asbach, ehrenamtlicher Präsident der Gesellschaft für Aerosolforschung (GAEF), zugleich im Vorstand für Luftreinhaltung und Filtration der IUTA, dem Forschungsinstitut für Energie- und Umwelttechnik, erläutert in einem aktuellen Interview mit Sportredakteur Andreas Schirmer von der Deutschen Presse Agentur (20.04.2021), dass die tatsächlichen Gefahren einer Virus-Infektion durch Sport im Innenraum lauerten also in Sporthallen, Umkleidekabinen, Toiletten oder bei der Anfahrt zum Sport im Auto oder im öffentlichen Nahverkehr.

Draußen, so Asbach, könne wenig passieren. In größeren Sporthallen sei die Frage, wie viele Personen sich in welchem Raumvolumen bewegten. Obwohl sich die Virenkonzentrati-on auch hier verteile und verdünne, sei das Infektionsrisiko dort zweifellos größer als draußen. Lediglich mit guten Hygienekonzepten und überschaubarem Risiko sei dort eine Öffnung vertretbar.

Für weitgehend unbedenklich hält der Virologe das Joggen in freier Natur. Die Kontaktzeiten seien kurz, die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, extrem gering. Während die Virenkonzentration im Innenraum ohne Luftaustausch kontinuierlich steige, sei die Konzentration im Außenbereich sehr viel geringer und darüber hinaus natürlichen UV-Strahlen ausgesetzt, die zur Inaktivierung der Viren führten. Ein gewisses Restrisiko bleibe, wenn sich zwei Personen direkt gegenüberstünden und miteinander sprächen. Dann könne es dazu kommen, dass eine Person die Aerosolwolke oder ausgeatmete Tröpfchen des Gegenübers direkt einatme, so erläutert der Aerosolforscher weiter und empfiehlt, stets ausreichend Abstand zu halten und in entsprechenden Situationen eine Maske zu tragen.

Auch bei anderen Outdoorsportarten, wie Radfahren oder Rudern, strömten Atemwolken nicht direkt in den Atemtrakt von Partnern, sondern finde durch geringe Kontaktzeiten, Verwirbelung, Fahrtwind oder Luftzug eine starke Verdünnung der Virenkonzentration in der Atemluft.

Aufgrund regelbedingt großer Abstände sieht Dr. Asmann bei Sportarten wie Tennis oder Golf aus aerosolwissenschaftlicher Sicht kaum Ansteckungsgefahr. Sie werde auch nicht über Bälle oder Sportgeräte verstärkt, da mögliche Schmierinfektion aufgrund neuer Erkenntnisse nur eine untergeordnete Rolle spielten.

Quelle: DOSB Presse

author: GRR