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Das Läufermeeting in Pliezhausen 2018 - Foto: LV Pliezhausen

Laufspektakel am Schönbuchrand – Läufermeeting in Pliezhausen – Deutsche Meisterschaften 10000m am 12. und 13. Mai 2018

By GRR 0

PLIEZHAUSEN (frka/kön) Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Im Sommer (7. – 12. August) starten die Spitzensportler Europas bei der Leichtathletik-EM Berlin 2018. Für die DLV-Athleten eine Heim-EM. Drei Monate zuvor reisen einige von ihnen in ein kleines Dorf am Schönbuchstadion.

Wie seit fast 30 Jahren. Pliezhausen wird zum Zentrum der (deutschen) Leichtathletik. Das besondere: In diesem Jahr sogar für zwei Tage. Denn: am Vortag des Internationalen Läufermeetings stehen bereits die Deutschen Meisterschaften über 10 000 Meter auf dem Programm.

Quantitativ und qualitativ stark besetzte Felder

Meeting-Chef Thomas Jeggle freut sich schon sehr auf das zweitägige Laufspektakel im Pliezhäuser Schönbuchstadion: “Mit unserer hohen Affinität zum Laufbereich werden wir versuchen, den besten deutschen Langstreckenläufern und Läuferinnen am 12. Mai gute Rahmenbedingungen für eine attraktive Deutsche Meisterschaft zu bieten“.

Einen Teil der traditionell angebotenen 3000-Meter-Läufe des Läufermeetings, die bisher im Vormittags-Programm angeboten wurden, haben die Organisatoren am Samstag ins Meisterschaftsprogramm integriert. „So hoffen wir auch hier auf quantitativ und qualitativ stark besetzte Felder.“

Fester Termin im Kalender der Spitzensportler

Auch auf das Läufermeeting freuen sich die Organisatoren und Helfer des LV Pliezhausen: „Wie immer werden wir dann beim Meeting der Krummen Strecken am 13. Mai national und international hochklassig besetzte Läufe sehen, die in Richtung Heim-Europameisterschaft und den internationalen U23-, U20- und U18-Meisterschaften erste Aufschlüsse geben werden“, erklärt Jeggle.

Es sind werden wieder einige DLV-Kader und zahlreiche Topathleten aus dem In-und Ausland zu erwarten. „Vor allem europäische Spitzensportler planen das Meeting mittlerweile fest in ihrem Terminkalender ein. Es ist für viele eine erste, wichtige Standortbestimmung nach den Trainingslagern“, sagt Thomas Jeggle. Und ergänzt: „Man weiß es ja aus Erfahrung – wer gut in Pliezhausen läuft, läuft auch bei internationalen Meisterschaften gut.“ So könnte der Weg zur EM in der Hauptstadt für eine ganze Reihe von Athleten über das Dorf Pliezhausen führen.

Siebenkämpferin Carolin Schäfer testet ihre Sprintfähigkeiten gegen internationale Top-Athleten

PLIEZHAUSEN (ft/kön) In den Sprintwettbewerben deuten sich beim Internationalen Läufermeeting interessante Duelle an. Es haben bereits einige Landesmeister und internationale Top-Athleten ihr Kommen angekündigt: Unter anderem die Olympia-Fünfte im Siebenkampf: Carolin Schäfer.

So kommt es über die 150 Meter der Männer zum Aufeinandertreffen des Deutschen Hallenmeisters 2018 über 200 Meter, Steven Müller (LG ovag Friedberg-Fauerbach), und des Schweizer Freiluftmeisters 2017 über dieselbe Strecke, Silvan Wicki. Mit einer 200 Meter-Bestzeit von 20,70 Sekunden geht der Schweizer leicht favorisiert ins Rennen, aber Müller liegt mit seinem Bestwert von 20,80 Sekunden nicht weit dahinter. Der Hesse wird bestimmt alles daran setzen, seinen Vorjahressieg in Pliezhausen zu wiederholen.

Außerdem geht Müller im Wettbewerb über 300 Meter an den Start, in dem er 2017 Platz zwei belegte. 2018 heißt einer der Hauptkonkurrenten Thapelo Phora (Südafrika). Der 400 Meter-Spezialist lief Anfang März in seinem Heimatland die Stadionrunde in ausgezeichneten 45,39 Sekunden. Mit dieser Form ist der Südafrikaner definitiv Sieganwärter im Schönbuchstadion.

Bei den Damen lautet das Duell Polen gegen die Niederlande

Mit Spannung erwartet werden auch die Sprintläufe bei den Damen. Als Silbermedaillen-Gewinnerin der Hallenweltmeisterschaften 2018 mit der 4×400 Meter-Staffel reist Patrycja Wyciszkiewicz (Polen) nach Pliezhausen. Die Polin kann eine 400 Meter-Bestleistung von 51,31 Sekunden vorweisen und wird einen Doppelstart auf den Unterdistanzen über die 150 sowie 300 Meter absolvieren. Dabei wird sie sich unter anderem mit der Niederländerin Laura de Witte auseinandersetzen. Die U23-EM Bronzemedaillengewinnerin des Jahres 2017 lief die Stadionrunde schon in flotten 52,15 Sekunden, gleichbedeutend mit dem Junioren-Landesrekord. Es wartet somit wieder starke internationale Konkurrenz auf die einheimischen Sprinterinnen. Dazu gesellt sich über 150 Meter mit der WM-Silbermedaillengewinnerin von London 2017 und Fünftplatzierte der Olympischen Spiele in Rio 2016 auch noch eine Top-Mehrkämpferin: Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt). Ihre 150-Meter-Bestzeit: 17,35 Sekunden!

Sowohl in den Frauen- als auch in den Männerwettbewerben wird die spannende Frage also sein, wie sich die 400 Meter-Spezialisten auf den Unterdistanzen gegen die Kurzsprinter behaupten können.

Die ersten Hürden nach Berlin stehen in Pliezhausen

PLIEZHAUSEN (frka) Pflichttermin seit vielen, vielen Jahren für das Nationalteam um Hürden-Bundestrainer Volker Beck: Das Läufermeeting im Schönbuchstadion. So auch in diesem Jahr. Pliezhausen ruft, der DLV-Hürdenkader reist an. Und trifft dort zum Einstieg in die Saison erneut auf hochklassige internationale Konkurrenz.

Zehn Hürden. Eine Stadionrunde. Höchste Konzentration. So lautet normalerweise die Formel im 400-Meter-Hürdenlauf. Nicht so beim“ Meeting der krummen Strecken“ in Pliezhausen. Denn dort stehen es zum Auftakt in die Freiluftsaison zunächst lediglich acht Hürden auf 300 Meter verteilt. Nach dem Frühjahrs-Trainingslager in Südafrika gilt seit Jahrzehnten das Ritual: Der Saisoneinstieg erfolgt am Schönbuchrand.

Gibt es ein Wiedersehen im Olympiastadion?

Das große Ziel 2018 lautet: „Zehn Hürden für die EM-Qualifikation nach Berlin“. Auch Lokalmatador Felix Franz (LG Neckar Enz) will bei den Europameisterschaften im August im eigenen Land am Start stehen. Und bestenfalls nicht nur im Vorlauf… Seine Bestzeit von 48,96 Sekunden (über die 400 Meter Hürden) ist eine europäische Top-Zeit. Nach vielen Krankheiten und Verletzungen kämpfte sich der Sportsoldat und Student an der Fern-Uni (Verfahrenstechnik) nun wieder zurück auf der Bühne des Leistungssports und will sich für die EM im eigenen Land qualifizieren.

National wird er sich in Pliezhausen über 300 Meter Hürden mit zwei Athleten der LG Eintracht Frankfurt messen: Routinier Georg Fleischhauer, Sechster der EM 2012 in Helsinki, weist eine Bestzeit von 48,72 Sekunden vor. Auch er will seine Erfolge junger Jahre noch nicht ruhen lassen und für die EM im eigenen Land nochmal angreifen. Ein junges, aufstrebendes Talent wechselte im Oktober 2017 zur LG Eintracht Frankfurt: Der Deutsche U23-Meister Joshua Abuaku (Bestzeit: 50,84 Sek.). „Ich will nach Berlin und das erfordert eine weitere Professionalisierung des sportlichen Umfeldes und meines Trainings“, sagt der 22-Jährige Sportsoldat mit ghanaischen Wurzeln.

Internationale Konkurrenzkommt aus dem Nachbarland Polen: Patryk Dobek dürfte den deutschen Langhürdlern ein Begriff sein. Der Junioren-Europameister von 2015 kann eine Top-Bestzeit von 48,40 Sekunden vorweisen.

Auf 300 Metern über acht Hürden werden die Karten zum Auftakt in die EM-Saison 2018 in Pliezhausen neu gemischt. Und vielleicht kommt es ja drei Monate später über 400 Meter Hürden zu einem Wiedersehen im Berliner Olympiastadion.

Nachwuchssprinterinnen starten erneut doppelt

Auch Sprint-Bundestrainer Alex Seeger aus Gomaringen ist seit Jahrzehnten Stammgast beim Pliezhäuser Meeting. Er ist für die Nationalstaffeln der Damen der U20 über 4×100-Meter verantwortlich. 2014 und 2016 gewannen die Nachwuchssprinterinnen in dieser Disziplin jeweils die Bronzemedaille bei den U20-Weltmeisterschaften. Ein Lehrgang des Nationalteams in Gomaringen und Pliezhausen mit zwei Staffel-Starts in Pliezhausen ist ebenfalls Tradition. Man sieht also: Wer in Berlin starten will, muss hart trainieren und in Pliezhausen seine Visitenkarte abgeben. Wer dort schnell läuft, hat gute Chancen auf eine erfolgreiche Bahnsaison. Auch das ist eine jahrelange Meeting-Erfahrung.

DM-NEWS: Deutsche Langstreckenmeisterschaften

Die Enttäuschung ist groß: Wegen einer Verletzung kann Alina Reh nicht wie geplant in Pliezhausen starten.

PLIEZHAUSEN (herr) Deutschlands Spitzenleichtathleten fiebern dieses Jahr alle auf das wichtigste sportliche Großereignis in Deutschland hin, die Europameisterschaften der Leichtathletik in Berlin vom 7. bis 12. August. Deutschlands Langstreckenläufer schauen daher mit großen Erwartungen auf die Deutschen Langstreckenmeisterschaften, die dieses Jahr zum ersten Mal vom Leichtathletik-Verein LV Pliezhausen ausgerichtet werden und daher unter dem Motto „von Pliezhausen nach Berlin“ stehen.

„Eine Sportart fürs Leben“

Der nur 250 Mitglieder zählende lokale Leichtathletik-Verein verknüpft mit dieser Aufgabe „Auszeichnung und Herausforderung“ zugleich, wie es Vereinsvorsitzender Ulrich Schneider ausdrückt. Als Ausrichter des „Internationalen Läufermeetings der Krummen Strecken“ im Schönbuchstadion ist man seit Jahrzehnten weit über die Region hinaus als verlässlicher und sehr gut organisierter Veranstalter von Leichtathletik-Veranstaltungen der Spitzenklasse bekannt. Der LV Pliezhausen sei daher genau der richtige Partner, in Zeiten der medialen Dauerpräsenz des Fußballs, für die Leichtathletik, eine „Sportart fürs Leben“, zu werben, betonte der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV), Jürgen Kessing.

Und schließlich könne der Verein auf eine sportaffine Gemeinde zählen, die die Pliezhäuser Leichtathletik in der Vergangenheit bisher immer tatkräftig unterstützt habe, bringt es Pliezhausens Bürgermeister Christof Dold auf den Punkt.

So werden am 12. Mai die Rennen über 10.000 Meter bei den Frauen wie den Männern darauf ausgerichtet sein, die Qualifikationsnormen (32:55 Minuten bei Frauen, 28:55 Minuten bei den Männern) für Berlin zu knacken. In Absprache mit dem DLV versucht der sportliche Direktor der Veranstaltung Thomas Jeggle alles, starke Felder in Pliezhausen an den Start zu bringen. „Wir wollen für die Athleten, die hier um die EM Norm kämpfen, top sportliche Rahmenbedingungen liefern. Das war und ist auch schon seit 28 Jahren Läufermeeting der Krummen Strecken immer unser Anspruch gewesen“, sagt er.

Alina Reh: „Es tut weh, in Pliezhausen nicht dabei zu sein!“

Ihn und den gesamten ausrichtenden Verein LV Pliezhausen schmerzt es daher sehr, dass die überragende deutsche Läuferin des vergangenen Jahres, Alina Reh (SSV Ulm 1846), aufgrund eines Ermüdungsbruchs in der Wade ihre Teilnahme bei den Meisterschaften zurückziehen musste. „Ich war in einer so guten Form wie noch nie“, sagt die U23-Europameisterin im Cross und Deutsche Hallenmeisterin 2017. Und fügt hinzu:

„Es tut ziemlich weh, in Pliezhausen nicht dabei zu sein! Ich bin bereit Risiken einzugehen und werde alles dafür tun, im August in Berlin an der Startlinie zu stehen“.

Quelle: LV Pliezhausen

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author: GRR