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Homiyu Tesfaye im ZIEL des Berliner Halbmasrathon 2017 - Foto: Horst Milde

Kenianer favorisiert, deutsche Überraschungen beim Berliner Halbmarathon 2018 möglich

By GRR 0

Die Favoriten kommen einmal mehr aus Kenia, doch deutsche Überraschungen sind nicht ausgeschlossen beim Berliner Halbmarathon am kommenden Sonntag.

In den vergangenen 20 Jahren wurde das Rennen von Läufern aus Kenia dominiert. Seit 1998 haben die Kenianer das Männerrennen bis auf drei Ausnahmen immer gewonnen. Ähnlich sieht es bei den Frauen aus: 14 Siegerinnen der letzten 20 kamen aus Kenia.

Mit Gilbert Masai und Richard Mengich treffen die Sieger der vergangenen beiden Jahre aufeinander. Masai geht als Titelverteidiger ins Rennen, sein kenianischer Landsmann Mengich gewann den Berliner Halbmarathon 2016. Beide weisen als einzige im Feld Bestzeiten unterhalb der Stunden-Barriere auf, so dass ein interessantes Duell möglich ist.

Masai ist mit seiner persönlichen Bestzeit von 59:31 Minuten der schnellste Läufer im Feld. Diese Zeit erreichte er vor zwei Jahren in Kopenhagen. In Berlin gewann er vor einem Jahr in 59:57. Mengich stellte seine Bestzeit von 59:35 bei seinem Sieg in Göteborg 2016 auf. In Berlin hatte er zuvor mit 59:58 gewonnen.

Für eine Überraschung sorgen könnten zwei Landsmänner: Newcomer Erick Kiptanui gewann sein Halbmarathon-Debüt in Lissabon im vergangenen Monat in flotten 60:05 Minuten trotz eines starken Windes. Frederick Kipkosgei wird in Berlin sein Debüt über die Halbmarathon-Distanz rennen. Er ist bisher hauptsächlich über 5.000 m gelaufen und war über diese Strecke Fünfter bei der Junioren-WM 2014.

Mit Homiyu Tesfaye und Philipp Pflieger sind zwei deutsche Athleten am Start, die sehr gute Platzierungen erreichen können. Eine überraschend starke Leistung zeigte vor einem Jahr beim Berliner Halbmarathon Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt), der ein mutiges Rennen lief. Am Ende erreichte der 1.500-m-Spezialist einen beachtlichen siebenten Platz mit einer guten persönlichen Bestzeit von 62:58 Minuten.

Im vergangenen Monat steigerte er sich in Den Haag auf starke 61:20 Minuten. Es ist gut möglich, dass er am Sonntag erneut für eine Überraschung sorgen kann. Wenn die Bedingungen gut sind, könnte Homiyu Tesfaye vielleicht sogar einen Angriff auf den deutschen Rekord starten: Diesen stellte Carsten Eich beim Berliner Halbmarathon vor 25 Jahren auf. Der damalige Leipziger gewann 1993 das Rennen überraschend in 60:34 Minuten – dies war damals sogar ein Europarekord.

Vielversprechend ist Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) in das Wettkampfjahr 2018 gestartet. Nachdem 2017 so gut wie nichts nach Plan gelaufen war, meldete sich der inzwischen 30-Jährige im Februar beim Barcelona-Halbmarathon mit einer Bestzeit von 63:44 Minuten zurück. Beim Berliner Halbmarathon will er diese Zeit nun nochmals unterbieten.

Bei den Frauen gehen die Kenianerinnen Maryanne Wangari und Eunice Kioko als Favoritinnen an den Start. Vielleicht kann auch die für Grün-Weiß Kassel laufende Äthiopierin Kejeta Melat ganz vorne mitmischen. Hinter diesem afrikanischen Trio hat eine Gruppe von europäischen Läuferinnen gute Chancen, einen der vorderen Ränge zu erreichen oder sogar für eine Überraschung zu sorgen – darunter sind mit Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt) und der 3.000-m-Hindernis-Europameisterin Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) auch zwei deutsche Athletinnen.

Auf der schnellen Berliner Strecke dürfte für Maryanne Wangari und Eunice Kioko das Erreichen einer Zeit unter 70 Minuten ein Ziel sein. Bisher stehen ihre Bestzeiten etwas über dieser Marke. Wangari lief beim traditionellen Paderborner Osterlauf vor zwei Jahren als Zweite 70:13 und ist damit die schnellste Läuferin auf der Startliste des Berliner Halbmarathon, Kioko erreichte 2017 in Paderborn 70:31 und belegte damit ebenfalls Platz zwei. Obwohl sie nicht ganz an ihre sechs Jahre alte Bestzeit von 70:27 Minuten herankam, zeigte Kejeta Melat zuletzt gute Konstanz über die Halbmarathonstrecke. Dazu gehört auch der vierte Platz, den sie vor einem Jahr beim Berliner Halbmarathon mit 71:00 belegte.

Nachdem sie vor einem Jahr beim Berliner Halbmarathon ihre persönliche Bestzeit um 30 Sekunden verpasst hatte, will Katharina Heinig es dieses Mal besser machen. 72:55 Minuten war sie vor zwei Jahren in Barcelona gelaufen. In Berlin plant die 28-Jährige eine deutliche Steigerung.

Kein Debüt sondern ein zweiter Versuch ist der Berliner Halbmarathon für Gesa Krause. Europas beste Hindernis-Läuferin hatte sich vor einem Jahr in Ras Al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate) schon einmal an den 21,0975 km versucht. Zu müde nach einem unmittelbar vorangegangen Trainingslager ging ihr bei der Premiere jedoch schnell die Kraft aus. Nach 15 km ging Gesa Krause aus dem Rennen. Jetzt nimmt die Hindernis-WM-Dritte von 2015 einen neuen Anlauf in Berlin. Wenn die erst 25-jährige Gesa Krause ihr Potenzial auch nur halbwegs auf den Halbmarathon übertragen kann, kann sie am Sonntag eine gute Rolle spielen.

race-news-service.com

 

 

 

author: GRR

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