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21
04
2021

Running in Ägypt - Klaus Weidt/Christel Schemel: Laufen in Ägypten. Running in Egypt. Böttingen 2021: acasa Werbung & Verlag. - Gestaltung: L. Kuhardt

Laufen in Ägypten – eine laufkulturelle Zeitreise und Erfolgsstory …

By GRR 0

Laufen in Ägypten … das wäre angesichts der gegenwärtigen pandemischen Lage bei uns eine wahrlich attraktive Perspektive! Aber warum lohnt es denn überhaupt, in Ägypten zu laufen?

Genau auf diese Frage gibt das Buch mit dem gleichnamigen Titel „Laufen in Ägypten“ eine höchst kompetente Antwort, zumal der Untertitel „Von den Pharaonen zum Ägypten-Marathon und zu den Cairo Runners“ lautet.

Und andeutet, dass hier eine lange Laufgeschichte auf nicht einmal hundert Buchseiten im „Laufschritt“ überquert wird, die vor über 3500 Jahren bei der Königin Hatschepsut als erste bildlich dargestellte Läuferin und den sogenannten Sonnenaufgangsläufen (Sed-Läufe) begann und längst bei den Cairo Runners eine Ausprägung und Etablierung moderner Laufbewegung gefunden hat.

Nach dem Ägypten-Marathon wurde der Sinai-Silvesterlauf am Berg Moses ins Leben gerufen. Foto: Klaus Weidt (Foto r.)

Jogging zum Hatschepsut-Tempel. Für die Kinder in Luxor war das eine neue Attraktion. – Foto: Klaus Weidt

Wer und wie kommt man darauf, darüber einen Bildband zu verfassen? Die Geschichte ist schnell erzählt und spielt in Deutschland in der Zeit nach der Wiedervereinigung Anfang der 1990er Jahre, als der bekannte Journalist Klaus Weidt in Berlin das Fachmagazin LAUFZEIT und später (zusammen mit Christel Schemel) die REISEZEIT gründete.

Das jetzt in deutscher und simultan parallel in englischer Sprache verfasste Buch im handlichen Quadratformat ist – wenn man so will – ein Produkt, das die Erfolgsstory deutsch-ägyptischer Lauffreundschaft nachzeichnet, die beide zusammen mit einigen weiteren Laufpionieren wie Roland Winkler (Berlin) und den unvergessenen, weil leider inzwischen verstorbenen Gerd Engel (Stendal) dort geschrieben haben – mehr noch:

Start  (r.)zum 1. Ägypten-Marathon 1994 in Kairo. Mit diesem ägyptisch-deutschen Gemeinschaftswerk begann die Laufbewegung im Land am Nil. Seit 1995 Start und Ziel in Luxor. – Foto: Klaus Weidt

Sie alle haben nicht nur viele deutsche Läuferinnen und Läufer (u.a. den zweifachen Marathon-Olympiasieger Waldemar Cierpinski) zum Laufen nach Ägypten gelotst, sondern auch dafür gesorgt, dass sich im Land selbst die Laufbewegung (auch bei Frauen!) entflammen und mehr und mehr verfestigen konnte – Respekt allein für diese großartigen Leistungen im Sinne einer nachhaltigen Lauf-Entwicklungshilfe sowie für eine seltene Form des kulturellen Lauftourismus, der hoffentlich bald nach Beendigung der Pandemie wieder erstarkt!

Wer sich bis dahin schon ein wenig in Gedanken darauf einstimmen möchte, der kann jetzt dazu das Buch benutzen, das in (nur) sieben kleinen, aber stets kurzweiligen Kapiteln mit reichlich schönen Fotos aus drei Jahrzehnten Geschichten und Geschichte beschreibt über das Laufen in Ägypten und warum das so unvergleichlich für uns ist.

Inzwischen  (Foto: rechts) hat sich in mehreren Orten Ägyptens das Laufen gut entwickelt. Auch ein Kairo-Marathon mit Halbmarathon, 10 km, 5 km, Familien- und Kinderläufen fand schon mit mehreren tausend einheimischen Teilnehmern statt. – Foto: Cairo Runners

Mit dem 1. Internationalen Ägypten-Marathon 1994 nahm alles seinen Anfang … heute treffen sich die Cairo Runnes immer freitags um 7 Uhr, weil das der arbeitsfreie Tag in der Woche ist.

Auf Seite 78 im Buch lesen wir, dass jede Woche fast 2.500 Läuferinnen und Läufer zum Treff kommen, wir sind hierzulande schon froh, wenn 25 regelmäßig dabei sind!

Klaus Weidt/Christel Schemel: Laufen in Ägypten. Running in Egypt. Böttingen 2021: acasa Werbung & Verlag. 92 S.; 15,00 €

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann

https://www.acasa-werbung.de/acasa-werbung-verlag/print-production/

Die Pharaonin Hatschepsut vor 3500 Jahren beim Lauf des religiösen Sed-Festes. Foto: Archiv Laufzeit

Rückseite des Buches „Laufen in Ägypten“ –  Gestaltung: L. Kuhardt

author: GRR