Elliot Giles bricht 38 Jahre alten Rekord von Sebastian Coe über 800 m

Mit einem eindrucksvollen Rennen von der Spitze weg hat Elliot Giles einen Uralt-Rekord von Sebastian Coe, dem heutigen Präsidenten des internationalen Leichtathletik-Verbandes World Athletics, gebrochen.

Beim Leichtathletik-Meeting in Torun (Polen), wo im nächsten Monat auch die Hallen-Europameisterschaften stattfinden sollen, stürmte der 26-jährige Brite über 800 Meter in 1:43,63 Minuten zum überlegenen Sieg und zur zweitschnellsten je in der Halle gelaufenen Zeit über diese Strecke.

Damit verbesserte Giles den vor 38 Jahren von Coe aufgestellten britischen Rekord von 1:44,91 gleich um über eine Sekunde.

Schneller als der Brite war bisher lediglich der aus Kenia stammende Däne Wilson Kipketer, der 1997 eine in der Halle sensationelle Weltrekordzeit von 1:42,67 Minuten erreicht hatte. „Was sagt die Uhr … kann das stimmen“, fragte BBC-Kommentator Andrew Cotter ungläubig bevor er feststellte: „Wir müssen uns vor Elliot Giles verbeugen und können jetzt den Namen Sebastian Coe aus dieser Rekordliste streichen.“

Elliot Giles sorgte in Torun für die überragende Leistung eines sehr starken Meetings. Der Brite, der 2016 bereits die Bronzemedaille bei der EM über 800 Meter gewonnen hatte, unterbot in Torun sogar seine Freiluft-Bestzeit (1:44,56) um über eine Sekunde und gehört in dieser Form zu den Favoriten auf den Olympiasieg. „Ich fühlte mich in sehr guter Form, aber von dieser Zeit bin ich selbst überwältigt“, sagte Elliot Giles. Hinter ihm liefen sein Landsmann Jamie Webb (1:44,54) und Andreas Kramer (Schweden), der mit 1:45,09 einen nationalen Rekord aufstellte, ebenfalls Weltklassezeiten. Platz sieben erreichte in diesem außergewöhnlichen Rennen Marc Reuther (Eintracht Frankfurt) in 1:46,43.

Eine hochklassige Zeit erreichte zudem Selemon Barega. Über 1.500 m gewann der Kenianer mit großem Vorsprung in 3:32,97 Minuten vor Marcin Lewandowski (Polen/3:35,71) und Neil Gourley (Großbritannien/3:35,79). Barega wurde mit seiner Siegzeit zum zehntschnellsten Läufer aller Zeiten in der Halle über 1.500 m.

Sehr schnelle Rennen gab es auch bei den Frauen über 800 sowie 3.000 m. Über 800 m gewann die Äthiopierin Habitam Alemu in 1:58,19 Minuten vor Joanna Jozwik (Polen/2:00,42) und Nadia Power (Irland/2:00,98). Eine Jahresweltbestzeit erreichte Lemlem Hailu (Äthiopien) im 3.000-m-Rennen mit 8:31,24 Minuten. Sie setzte sich knapp vor der Kenianerin Beatrice Chepkoech durch, die noch am vergangenen Sonntag in Monte Carlo mit 14:43 Minuten einen Weltrekord im 5-km-Straßenrennen aufgestellt hatte und nun in Torun nach 8:31,72 im Ziel war.

Rang drei belegte Fantu Worku (Äthiopien) in 8:40,04. In dem sehr schnellen Rennen belegte die 3.000-m-Hindernis-Spezialistin Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) Platz fünf in 9:02,04 Minuten.

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