Während wegen der Corona Pandemie immer mehr Veranstaltungen in den ersten Monaten des Jahres 2021 abgesagt oder in den Herbst verschoben wurden, plant man im Vereinten Arabischen Emirat 80 km nördlich von Dubai am 19. Februar 2021 (Freitag) eine Veranstaltung mit einm Elitefeld der Superlative. Und in der Tradition des weltbesten halben Marathon werden auch zur Jubiläumsausgabe wieder Läufer der absoluten Weltklasse auf dem schnellen Kurs auf dem Festland und auf Al Marjan Island erwartet. Im letzten Jahr – erstmals unter der Organisation eines neues Teams – endete das Rennen mit einer großen Überraschung, als Ababel Yeshanew (ETH) das superschnelle Rennen in der neuen Weltrekordzeit von 1:04:31 gewann. Die Weltrekordlerin im Marathon Brigid Kosgei (KEN) blieb auf Platz 2 in 1:04:49 gleichfalls unter der alten Weltrekordmarke von 1:04:51 durch Joyciline Jepkosgei in Valencia aus dem Jahr 2017.
Die Elitefelder für das kommende Rennen übertreffen alles, was es bisher in der Geschichte an der Startlinie eines Halbmarathon gab. Bei den Männern sind drei Athleten mit PBs von unter 58 Minuten dabei, sieben sind mit PBs bis 58:42 notiert. Bei den Frauen haben drei PBs von unter 65 Minuten, sechs Läuferinnen blieben bisher unter 65:20 Minuten.
Das Podium der Männer im Jahr 2020: Seine Highness Sheikh Saud bin Saqr Al Qasimi zusammen mit Alexander Mutiso, Kibiwott Kandie sowie Mule Wasihun (zweite Reihe, v.r.). (c) Livestream/Screenshot
Einer der Topstars des Events ist der kenianische Ausnahmeläufer Kibiwott Kandie (KEN), der in diesem Jahr – trotz Corona-Pandemie – viermal unter der Schallmauer bei den Männern von 59 Minuten blieb. Im letzten Jahr gewann er den Lauf in 58:58, vor gut einem Monat steigerte er in Valencia den Weltrekord über die Halbmarathon-Distanz auf sensationelle 57:32. Damit nahm er Revanche für seine Niederlage bei der WM im polnischen Gdynia im Oktober, wo Jacob Kiplimo (UGA) den Titel in 58:49 gewann. Der Weltmeister wurde in dem denkwürdigen Rennen in Valencia Zweiter in gleichfalls grandiosen 57:37 und wird sicher der härteste Konkurrent in Sachen RAK-Titelverteidigung von Kandie werden.
Komplettiert wird das Trio der sub-58 Minuten-Läufer durch Alexander Mutiso (KEN), der in Valencia mit 57:59 gleichfalls unter dem alten Weltrekord von 58:01 blieb. Im letzten war er bereits in RAK dabei und wurde in 59:16 hinter Kandie Zweiter. Weiterhin auf der Startliste finden sich die Sieger in RAK aus den Jahren 2018 und 2019, Bedan Karoki (KEN) sowie Stephen Kiprop (KEN), die paradoxer Weise mit 58:42 dort in aufeinanderfolgenden Jahren die gleiche Zeit rannten.
Heute wurde dieses Superfeld u.a. noch durch Geoffrey Kamworor und Jemal Yimer (ETH) erweitert, die zur absoluten internationalen Spitze im Halbmarathon zu zählen sind. Kamworor lief im September 2019 in Kopenhagen einen phänomenalen Weltrekord von 58:01, der allerdings in Valencia von gleich vier Läufern unterboten wurde. Er gewann dreimal den WM-Titel im Halbmarathon, wobei er im Oktober 2020 seinen Titel in Gdynia wegen der Spätfolgen eines Unfalls mit einem Motorrad nicht verteidigen konnte. Kamworor gewann auch zweimal den legendären New York City Marathon. Jimer erreichte im Jahr 2018 in Valencia seine Bestzeit von 58:33, was seinerzeit eine der schnellsten Zeiten über diese Distanz war.
Der Ex-Weltrekordler und dreifache Weltmeister Geoffrey Kamworor startet ebenfalls in RAK. (c) Veranstalter
Weit aussichtsreicher als es seine PB von 59:11 ausweist, dürfte der äthiopische Topläufer Mosinet Geremew (ETH) sein, der mittlerweile auch im Marathon zur Weltspitze zu zählen ist. Breits im Jahr 2015 gewann er als Youngster in RAK in 1:00:05, 2019 wurde er beim London Marathon in 2:02:55 hinter Eliud Kipchoge Zweiter. Von europäischer Seite sind wieder Europa-Rekordler Julien Wanders (SUI) dabei, der vor zwei Jahren dort 59:13 lief, sowie Sondre Moen (NOR) mit einer PB von 59:48. Soeben wurde noch gemeldet, dass der Sieger des London Marathon vom Oktober 2020, Shura Kitata (ETH), gleichfalls am Start erwartet wird. Seine moderate PB von 59:47 erzielte er im Januar 2020 in Houston.