Leider haben wir in unserer Rennsteiglauf-Fotosammlung kein Foto von Christian Homagk gefunden und müssen auf ein Foto aus dem Internet zurückgreifen, wo man im Hintergrund einige Rennsteiglauffotos erkennt.[2]
50. GutsMuths-Rennsteiglauf – Briefe von Christian Homagk, Wilfried Leusenrink und Wolfgang Ziegenfuß – Von Dr. Hans-Georg Kremer
In der letzten Zusammenstellung hatten wir uns vorwiegend mit der Wirkung des Rennsteiglaufs auf die Laufbewegung der DDR und die Kontakte zu anderen Läufen und Laufveranstaltern thematisiert.
Zu diesem Thema haben wir jetzt noch ein interessantes Dokument gefunden, welches uns Christian Homagk aus Finsterwalde schickte. Er schrieb uns am 24. Mai 1987:
„Diesen Wochenendbrief aus der Niederlausitz Euch Thüringern als Reverenz. Wir machen weiter, organisieren unser „Finsterwalder Dutzend“ als Ersatz für alle die, die den GMRL meiden müssen (keine Startkarte). Wir organisieren das „Finsterwalder Dutzend“ (auch) als Vorbereitung auf den GMRL für alle die, die erneut eine Meldekarte erhielten.
Mir wäre es sehr lieb, wenn diese Brücke zwischen unseren Veranstaltungen, gebaut beide aus demselben Geist, in Eurem (Ergebnis) Protokoll 87 (oder) Eurer Ausschreibung 88 irgendwie zum Ausdruck käme. Wir starten das nächste „Finsterwalder Dutzend“ zu Ostern 1988.
Freude am Sport weiterhin wünscht
Christian Homagk
Dazu schickte uns Klaus Homagk (1940 – 2020) einige Zeitungsartikel, die offensichtlich als Wochenendbriefe in der regionalen Presse zum Thema Rennsteiglauf erschienen sind:
„Liebe Leser!
Froh, ZU DEN Ausgewählten zu gehören, starteten 20 Finsterwalder beim 1987er GutsMuths-Rennsteiglauf. Alle kamen gut über die 65 bzw. 44 km langen Gebirgsstrecken, mit ihrem Durchhalten die Auswahl durch ihre Laufgruppen und die Laufkommission des Kreises rechtfertigend. Viel mehr als die gemeldeten 9203 Männer und Frauen hätten sich bei diesem XV. Super-Gebirgsmarathon gerne beteiligt, trotz der 30 bzw. 20 Mark Startgebühr und der bekannten Strapazen. Aber die Organisatoren um den (den Finsterwaldern inzwischen gut bekannten) Gesamtleiter Volker Kittel sind der Meinung, „Das Höchstmaß des dem Rennsteig und uns Zumutbaren ist erreicht!“ und geben nicht mehr Startkarten aus.
Die Startorte Eisenach und Neuhaus waren am Tage zuvor bereits vom Läuferbild geprägt. Der Zielort Schmiedefeld jedoch war ein wahres Läufer-Mekka! Zehntausende waren hergepilgert, um die Athleten zu begrüßen. Allein 5000 Fahrzeuge (!) waren von der VP und ihren Helfern zu dirigieren gewesen. Die Organisatoren wurden dem Andrang Herr und bestätigten ihren Ruf, den Muster-Massenlauf der DDR zu veranstalten.
Startsprecher Heinz Bocklisch hatte um 5 Uhr früh an der Hohen Sonne bei Eisenach die frierenden Läufer beruhigt: „Der Rennsteig ist überwiegend schneefrei“. So war’s dann auch; Meist konnte besser, als im Thüringer Mai-Wald gewöhnt, gerannt werden. Die Laufzeiten unserer Langstreckler bescheinigten fleißiges Training. Denn sowohl Frank Knöfel (29 Jahre, 3. Lauf) mit 3:26 Stunden über die „kurze“ als auch Bernhard Radigk (34 Jahre, 7. Lauf) über die „lange“ Distanz stellten neue Finsterwalder Bestwerte auf und belegten damit die Plätze 216 bzw. 198.
Unsere Rennsteiglaufneulinge Klaus-Rainer Kandier, Meik Mittag sowie Rudi Lehmann, Detlef Unger, Steffen Schuppe gingen vorsichtig zu Werke, liefen vernünftig, zu anerkennenswerten Zeiten über das lange bzw. kurze Bergauf und Bergab.
In der vorderen Hälfte der Zielankömmlinge platzierten sich über 65 km außerdem Andreas Weidemann, Karl-Heinz Grütt, Hans-Jürgen Töpfer, Christian Homagk und Heiko Mittag sowie über 44 km Roland Baatz, Manfred Jaschke, Rainer Neumann, Fred Mann, Jürgen Weser.
Froh über ihre Leistung kehrten auch Olaf Dietrich und Franz Gampe mit Lothar Schuppe zurück. Alle haben bei diesem extrem langen Lauf viel Freude an ihrer Leistungskraft, an der herrlichen Landschaft, an der bestmöglichen Organisation gehabt. Ihr Motto stimmt mit dem 87er Werbespruch überein: „Dabeisein ist alles!“ Der 14. Mai 1988 ist fest eingeplant. Ein schönes Wochenende
Christian Homagk schrieb als Volkskorrespondent regelmäßig in der Lausitzer Rundschau, aber auch in anderen Publikationen, so in der Laufzeit. In der Rennsteiglaufbibliographie ist er fünf Titeln verzeichnet: „Millionär auf dem Rennsteig. Laufzeit 6/1991 und in der Lausitzer Rundschau mit den Artikeln: Immer wieder: Lockerung und echte Bewährung vom 28.05.1986, Ich, der Rennsteig- Millionär vom 25.05.1991, Jubel im grünen Herzen Deutschlands vom 30.05.1990 und Vom 93er Rennsteiglauf vom 17.05.1993.
Leider ist Christian Homagk im Juli 2020 nach längerer Krankheit verstorben. In mehreren Nachrufen wird er im Internet als Sportfreund, Organisator und Kommunalpolitiker, der über die Jahrzehnte viele Projekte auf den Weg brachte, gewürdigt. Das, was er als richtig erkannt hatte, wollte er durchsetzen und vieles gelang ihm. „Christian Homagks Lebensmotto „HEITER WEITER“, mit dem er schwierige Situationen bewältigte und Widerstände überwand, müssen nun andere in seinem Sinn fortführen. Das war sein Wunsch, als er am 1. Januar 2020 zum letzten Mal beim Neujahr-Lockerlauf Läufer ins Rennen schickte und erklärte, alle seine Tätigkeiten im Sport beim SV Neptun 08 und im Elbe-Elster-Läuferbund zu beenden. Die Krankheit forderte seine Kräfte…“ kann man im Internet lesen.[1]
Christian Homagk hat den Sport in Finsterwalde geprägt
Christian Homagk kennen viele Sängerstädter. Der 1940 geborene Ur-Finsterwalder wurde mit 14 Jahren Schwimm-Übungsleiter, er studierte an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig Sport und Deutsch. Als Lehrer und ehrenamtlicher Schwimmtrainer kennen ihn Finsterwalder aus eigener Erfahrung. Auch als „harten Hund“. Der war er vor allem sich selbst gegenüber; beim Sport und als Organisator forderte er sich. Er etablierte in den 70er-Jahren den Modernen Dreikampf in Finsterwalde, ab 1980 die Laufbewegung und den Triathlonsport in der Region, auch gegen Widerstände im DDR-Sportbund, und er begründete den Läuferbund im Landkreis.
40 Jahre engagierte er sich im Läuferbund an vorderster Front, er war Gründungsvater und jahrelanger Hauptorganisator der Großsportveranstaltung „Finsterwalder Dutzend“.
Nach mehr als 30 Jahren musste der Nikolaus beim gleichnamigen Lauf zum ersten Mal im Dezember 2019 ohne ihn auskomme
Nachfolgend einige Rennsteiglaufbiografien, die zeigen, welche „Auswirkungen“ der Rennsteiglauf auf einzelne Teilnehmer bei ihrer Lebensgestaltung und das ihrer Familien gehabt hat.
Wilfried Leusenrink
Zuerst einiges zu Wilfried Leusenrink (1938 – 2007) aus Eisfeld, der leider auch schon verstorben ist. Er schrieb uns zu seinem Rennsteigläufer-Leben:
„Beruf: Dipl. Ing., erl. Beruf Werkzeugschlosser; Hobbys: Fotografieren, Reisen, Garten, Elektronik-Basteln u. sportliche Betätigung; verheiratet, zwei Kinder und zwei Enkel; die Ehegattin und die Tochter haben auch am Rennsteiglauf teilgenommen.“
Insgesamt hat Wilfried Leusenrink 31 Mal am Rennsteiglauf teilgenommen. Er schrieb uns zu Lebzeiten über seine Anfänge:
„Meine erste Teilnahme war 1977 von Steinheid nach Schmiedefeld, nachdem ich 1976 den Lauf bei einem Familienausflug zum Stutenhaus kennenlernte. Danach ununterbrochene Teilnahme an den 45 Kilometern von Neuhaus nach Schmiedefeld bis jetzt, Ausnahme 1982, da habe ich den „großen“ Lauf von Eisenach nach Schmiedefeld in 8 Stunden und 25 Minuten absolviert.
Zeit immer unter 6 Stunden (außer 1986, wegen Hüftbeschwerden langsam mit Ehefrau gelaufen). Da ich von Haus aus ein „Sprintertyp“ bin, hatte ich in jungen Jahren nie Ambitionen für längere Strecken, im Gegenteil; bei Kreissportfesten holte ich nur Titel und gute Plätze bei 100m, später 75m und 60m, sowie im Weitsprung und kugelstoßen (3-Kampf). So holte ich mir die Hüftbeschwerden durch einen Endspurt auf Asphalt bei einem längeren Lauf in Hildburghausen, das ist aber alles wieder geheilt.
Meine Motivation zum Rennsteiglauf ist: Überprüfung der eigenen Leistungsfähigkeit, Gesunderhaltung durch Laufen wobei ich aber in den letzten Jahren nach dem Rennsteiglauf immer mit dem Laufen während Sommer, Herbst und Winter fast ganz aufhörte (Sieg des inneren Schweinehundes, Hitze, Kälte, Fliegen und Mücken, wenig Zeit und was mich sonst noch abhielt). Ab Februar geht es dann wieder los, Ende April – Anfang Mai laufe ich dann wöchentlich bis drei Mal ca. 12 – 24km)…Um wenigstens im Frühjahr durchzuhalten, mache ich mir den Rennsteiglauf im Mai zum Ziel, den ich…dann mit vollem Ehrgeiz und Willen auch in guter Vorbereitung bestreite. So nehme ich seit Jahren auch kaum noch an anderen Läufen teil, da ich dort meist unter den allerletzten bin, und man möchte die Kampfrichter nicht warten lassen. Beim Rennsteiglauf ist das in dieser Beziehung ganz anders, da bin ich fast im Mittelfeld. Ich möchte aber in Zukunft wieder mehr an anderen Läufen teilnehmen, denn wenn ich mein Leistungsvermögen annähernd halten kann, komme ich in den höheren Altersklassen durch geringere Teilnehmerzahlen vielleicht auch einmal auf Platz drei.
Außerdem bin ich seit einem Jahr arbeitslos und habe mehr Zeit als vorher. So konnte ich bei meinem 17. Rennsteiglauf 1993 meinen persönlichen Rekord mit 4 Stunden 17 Minuten und 16 Sekunden aufstellen, weil ich durch mehr Trainingskilometer infolge längerer Kurzarbeit mehr Lust und Zeit zum Laufen hatte. In den drei Jahren danach konnte ich das aber nicht mehr erreichen (siehe Tabelle), trotz ungefähr gleichem Trainingsumfangs. Ob es daran liegt, daß man älter wird?“
An dieser Stelle erfolgt eine genaue Auflistung seiner Laufzeiten von 1977 bis 1996. Bis auf das Jahr 1982 lief er immer die „Kurze Strecke“, heute Rennsteig-Marathon genannt. Die liegen alle unter 5 Stunden, bis auf 1986, wo er notierte: Hüftbeschwerden, von 1977 = 4:49:00 bis 1996 = 4:33:09.
Weiter in seinem Brief:
„Ein weiterer Grund für den Rennsteiglauf ist das unvergleichliche „Fluidum“, er liegt auch quasie vor meiner Haustür, An- und Abtransport schaffen wenig Probleme, an der Strecke stehen auch Bekannte von mir, das spornt zusätzlich an.
Vor der Wende habe ich den Eisfelder „Stelzen-Berg-Lauf“ mit organisiert, sonst hätte man ja kaum Teilnehmerkarten für den Rennsteiglauf vom DTSB-Kreisvorstand bekommen. Jetzt mache ich in dieser Beziehung nichts mehr.
Also, in Bezug auf mein für Läufer sicher „eigenartiges“ Training versuche ich mich in Zukunft zu bessern, um recht lange, wenn ich gesund bleibe, am Rennsteiglauf teilzunehmen. Bezüglich erfolgreicher Teilnahmen liege ich im Kreis Hildburghausen weit mit vorne (neben Wieland Güntzel und Karl Thein), darauf bin ich persönlich stolz, was mir sonst aber nichts einbringt…
Also, nun habe ich genug geschwafelt, falls Sie noch Fragen zu meinem recht unbedeutenden Läuferleben (und auch dem anderen) haben sollten, antworte ich gerne…
Mit sportlichem Gruß,
Wilfried Leusenrink“
Wilfried Leusenrink 2006 bei der Eintragung ins Rennsteiglauf Ehrenbuch.[3]
Seine 1968 in Jena geborene Ulrike Leusenrink (verheiratete Wilhelm) wurde schon zeitig durch ihren Vater für den Rennsteiglauf begeistert. Sie hat inzwischen über 20 Mal den Rennsteig-Marathon geschafft. Bedenkt man, dass sie eine angeborene Augenkrankheit (Aniridie) hat und ihre Sehkraft ständig abnahm, sie ist inzwischen auf 2% zurückgegangen, dann ist dies eine tolle Leistung.
Durch Zufall bekam sie Kontakt zu anderen Sehbehinderten bzw. blinden Läuferinnen und Läufern. So gibt es verschiedene Gruppen, die versuchen sich über die modernen Medien zu vernetzen sowie Guides und blinde Läufer zusammenzuführen. Man findet im Netz die „Guidrunners“, die „Tandemläufer“ und die „Thüringer Blindschleichen“ und andere. Ulrike wurde viele Jahre durch ihren Ehemann Torsten geführt, der allerdings bei einem Unfall ums Leben kam.
Ulrike und die ganze Familie gehen immer vor dem Rennsteiglauf zum Grab ihres Vaters, um es mit kleinen Rennsteiglaufsymbolen zu schmücken.[4] (r.)
Wolfgang Ziegenfuß
Als letztes für heute einiges von einem „Wessi“, der erst nach der Wende zum Rennsteiglauf gefunden hat, inzwischen aber zu den treuen Rennsteigläufern gehört.
Er schrieb uns u. a.:
„Ein „echter“ Traditionsläufer bin ich ja (leider) noch nicht geworden. Aber ich war doch auch einige Male am Rennsteig dabei. Dabei hat mir vor allem der Lauf über den gesamten Rennsteig mit Dir und Mike Masuhr über ca. 170 km gut gefallen, auch der damalige Lauf „82 laufen 82 km“, bei dem wir am Heuberghaus mitten in der Nacht gestartet sind…Zum ersten Mal war ich beim „Rennsteig-Dreier“ dabei: Start in Hörschel bis Hohe Sonne, 2. Tag Hohe Sonne bis Schmiedefeld, 3. Tag Wanderung bis Blankenstein über ca. 50 km, an dieser dritten Etappe hat auch meine Frau mitgemacht…“
Weiter schickte er uns eine kleine Geschichte unter der Überschrift:
„Wie kommt ein Schwabe zum Rennsteiglauf?
Es war im Jahr 1993: Im Mössinger Lauftreff gab es eine Gruppe, die Marathon laufen wollte. Da mir das zu schnell war, habe ich mich entschlossen, einen längeren Lauf zu probieren. Am Rennsteiglauf konnten jetzt auch Westdeutsche und Ausländer teilnehmen. So habe ich mich entschlossen, hier mein Debut über eine lange Strecke zu geben. Vom 14. bis 16. Mai wurde der „Rennsteig-Dreier“ angeboten. Das war am Freitagabend ein Lockerlauf von Hörschel zur Hohen Sonne, am Samstag der lange Lauf von der Hohen Sonne nach Schmiedefeld und am Sonntag eine Wanderung bis Blankenstein über 55 Kilometer. An diesen Tagen haben wir auch Hans-Georg Kremer kennen gelernt, der zu den Haupt-Organisatoren gehörte.
Da ich keinerlei Erfahrung über solch lange Strecken hatte, habe ich ein Paar Laufschuhe und ein Shirt als “Ersatz“ in einen Rucksack gepackt und meine Frau beauftragt, in Oberhof an der Strecke auf mich zu warten, um mir eventuell das Wechseln zu ermöglichen. Wie lange sie dort stand, weiß ich nicht. Jedenfalls war ich froh, sie zu sehen. „Mir geht es gut, ich laufe weiter“, war meine Begrüßung. Ohne große Pause und ohne Kleiderwechsel konnte ich weiter am Lauf teilnehmen. Nach 66,5 Kilometer und 6:51 Stunden war ich am Ziel, ohne größere Probleme. Nach der Wanderung am Sonntag haben wir noch einige Tage Urlaub am Rennsteig gemacht und sind sehr zufrieden nach Hause gefahren. Das war das entscheidende Erlebnis, um weiter „große Läufe“ zu machen.
Im Jahr darauf folgte der erste Bieler Hunderter und andere große Läufe. Am 20. Mai 1995 folgte meine zweite Teilnahme am Rennsteiglauf. Wieder von der Hohen Sonne aus, Laufzeit 6:50 Stunden, also fast gleich wie vor zwei Jahren. Es kamen die ersten 24-Stunden – Läufe dazu in diesem Jahr.
Am 1. Mai 1999 folgte ein besonderer Lauf: Vom Heuberghaus nach Neuhaus „82 laufen 82 Kilometer“, mit dem Start um Mitternacht. Die Harzquerung, einige 6-Stunden-Läufe, ein Etappenlauf im Schweizer Jura und andere Landschaftsläufe wurden bewältigt.
Das Jahr 2001 brachte wieder etwas Besonderes: Der gesamte Rennsteig mit etwa 170 Kilometer sollte gelaufen werden. Beginn war der Supermarathon über 76 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld; dort musste man vor 17 Uhr eintreffen, um an der weiteren Strecke teilnehmen zu können. In 19 14 Stunden waren 23 Teilnehmer, die die ganze Strecke gelaufen sind, am Ziel.
Der 30. März 2003 brachte wieder was ganz Besonderes: Von Zella-Mehlis aus wurde der Rennsteig-Tunnellauf angeboten. Dabei ging es durch die neuen Autobahn -Tunnel unter dem Thüringer Wald durch und auch wieder durch die Tunnel zurück über insgesamt 28 Kilometer. Besonderes Erlebnis am Rande: Eine Teilnehmerin, aus einem Nachbarort von Mössingen, musste im langen Rennsteigtunnel austreten. Sie ging durch eine Tür durch auf die Gegenfahrbahn und konnte nicht mehr zurück, die Tür war nur in eine Richtung zu öffnen. Sie hat durch das Fenster den vorbeieilenden Läufern gewinkt, viele haben zurückgewinkt, keiner kam auf die Idee, dass sie nicht mehr auf die Laufstrecke rauskonnte. Schließlich hatte ein Mitläufer die Idee, die Türe aufzumachen und unsere Läuferin konnte glücklich ihren Lauf fortsetzen.
2012 gab es wieder ein besonderes Rennsteiglauf-Erlebnis: Hans-Georg Kremer hat alle Traditionsläufer eingeladen, mit ihm die Halbmarathonstrecke von Oberhof nach Schmiedefeld zu laufen. Hierbei war auch der frühere Radweltmeister Gustav Adolf Schur, mit dem ich mich unterwegs übers Radfahren und anderes unterhalten konnte.
So bin ich zum „Rennsteig-Fan“ geworden. Es. ist nur schade, dass die Fahrerei so weit und umständlich ist von Mössingen aus. Dennoch bin ich froh und dankbar, dass ich so oft an verschiedenen Rennsteig – Läufen teilnehmen konnte. Inzwischen wurde mir vom Laufen von Ärzten abgeraten, weil das Herz nicht mehr leistungsfähig dazu ist. Doch die Erinnerungen bleiben!
Wolfgang Ziegenfuß“
Von Wolfgang Ziegenfuß wurde noch kein Rennsteiglauffoto gefunden. Hier ein Foto in Laufkleidung von einer anderen Laufveranstaltung.[5
Wir wollen in den nächsten Beiträgen immer wieder Zuschriften von Rennsteigläuferinnen und Rennsteigläufern mit aufnehmen, um die Vielfalt der Erlebnisse und Motivationen zur Teilnahme widerzuspiegeln.
Wir freuen uns über jede Zuschrift, möglichst mit Fotos.
Hans-Georg Kremer
[1] https://www.lr-online.de/lausitz/finsterwalde/nachruf-auf-christian-homagk-finsterwalde-verliert-einen-grossen-kaempfer-49868692.html und https://www.lr-online.de/lausitz/elsterwerda/ein-von-sport-und-politik-gepraegtes-leben-37303988.html
[2] https://www.lr-online.de/lausitz/finsterwalde/als-lehrer-homagk-von-der-schule-flog-37588880.html
[3] Foto aus dem Familienbesitz.
[4] Foto aus dem Familienbesitz.
[5] Foto aus dem Besitz von Wolfgang Ziegenfuß.
50. GutsMuths-Rennsteiglauf – Superlative finden beim Rennsteiglauf kaum ein Ende – Dr. Hans-Georg Kremer – https://germanroadraces.de/?p=164984