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2020

Naoko Takahashi running world record at the 2001 BERLIN MARATHON - Germany.....September 30, 2001 - (r.) Hiroaki Chosa, former AIMS President holding the finishing ribbon and Horst Milde (in red), Race Director. Photo: Lisa Coniglio@Photo Run email......Victah1111@aol.com

NaokoTakahashi, Olympiasiegerin im Marathon 2000, spendet die Siegerinnen-Startnummer der Heritage Collection

By GRR 0

Naoko Takahashi, die erste Frau, die einen Marathon unter zwei Stunden und 20 Minuten lief, ist der jüngste Leichtathletik-Star, die einen Wettkampf-Souvenir  aus ihrer Karriere großzügig an die World Athletics Heritage Collection spendete.

Takahashi gewann am 24. September 2000 bei den Olympischen Spielen in Sydney mit einem olympischen Marathonrekord von 2:23:14. Es war der erste Olympiasieg einer Japanerin im Marathon, und ihr Rekord wurde erst 2012 gebrochen.

Naoko Takahashi setzte sich nach 20 Kilometern zusammen mit ihrer Landsfrau Ari Ichihashi und der Rumänin Lidia Simon an die Spitze des Rennens. Nach fünf Kilometern fiel Ichihashi zurück und überließ es Takahashi und Simon, um den Titel zu kämpfen. Die beiden liefen bis Kilometer 35 zusammen, als sich Takahashi absetzte und schnell einen 30-Meter-Vorsprung herauslief.

Diesen baute sie auf den nächsten fünf Kilometern weiter aus und obwohl Simon auf den letzten zwei Kilometern noch etwas verkürzen konnte, holte sich Takahashi, die die Startnummer 2338 trägt, einen komfortablen Sieg.

 

Naoko Takahashi auf ihrem Weg zum Weltrekord in Berlin  – Foto: Victah Sailer

Es ist ihre Startnummer, die sie der Sammlung freundlicherweise gespendet hat.

„Ich freue mich, dass meine Startnummer aus Sydney in die Heritage-Sammlung aufgenommen wird“, sagte Takahashi. „Ich möchte, dass die Spende der Startnummer dazu beiträgt, das Interesse am Marathon und an der Herausforderung und Schönheit des Langstreckenlaufs zu steigern. Es könnte auch dazu beitragen, mehr Menschen zu motivieren, mit dem Laufen zu beginnen, um sich fit zu halten und Spaß zu haben, oder vielleicht sogar an Wettkämpfen teilzunehmen, indem sie sich selbst in meinen Schuhen wähnen.“

Tochter des Windes

Takahashis nationale Popularität und Berühmtheit nach ihrem olympischen Triumph war nicht zu überbieten. Sie war das Thema eines Comicstrips mit dem Titel „Kazekko“ oder „Daughter of the Wind“ (Tochter des Windes). Der im Mai 2001 gestartete Strip erzählte Takahashis Lebensgeschichte und hatte auf seinem Höhepunkt wöchentlich 700.000 Leser.

Takahashis Karriere wurde von der Legende des zweimaligen äthiopischen Olympiasiegers im Marathonlauf, Abebe Bikila, inspiriert. Als sie sich als Läuferin entwickelte, war Takahashi auch von den Läufen der Japanerin Yuko Arimori beeindruckt, die 1992 olympisches Silber und 1996 Bronze holte.

Doch erst als ihre Trainingspartnerin Hiromi Suzuki 1997 den Weltmeistertitel im Marathon gewann, glaubte Takahashi, die im Januar desselben Jahres mit einem siebten Platz in 2:31:32 in Osaka debütiert hatte, wirklich daran, dass ihre Zukunft im Marathon liegt.

55 Millionen Zuschauer

Takahashi, die von dem inzwischen verstorbenen Yoshio Koide trainiert wurde, der im vergangenen Jahr posthum mit der World Athletics Plaque ausgezeichnet wurde, gewann den ersten ihrer beiden Titel beim BERLIN-MARATHON im September 2001 mit einer bahnbrechenden Leistung von 2:19:46, einer Weltbestleistung (Weltrekord) und dem ersten Mal in der Geschichte, dass eine Frau die 2:20 für die Distanz unterboten hatte

Naoko Takahashi und ihr Coach Yoshio Koide nach dem Ziel in Berlin – Photo: Victah Sailer

Die Schätzungen variieren, aber es wird angenommen, dass 55 Millionen Japaner, fast die Hälfte der Bevölkerung des Landes, Takahashis Berliner Rennen im Fernsehen verfolgten.

„Ich bin wirklich glücklich über das (Berliner TV-Publikum)“, sagte Takahashi der Japan Times im Jahr 2003. „Es ist eine Ehre, dass sich die Leute noch an mich erinnern, und man spürt, dass das Verständnis für den Sport bei den Menschen groß ist.“

„Heutzutage gibt es so viele verschiedene Sportarten und die Zuschauerzahlen sind ein Respekt an die Leute, die vor mir kamen und den Marathon aufgebaut haben und ihn so populär gemacht haben, wie er jetzt ist. Ein Teil davon zu sein, ist erstaunlich und ich bin dankbar.“

 

Die Vitrine von Naoko Takahashi in Sportmuseum Berlin – Marathoneum – mit Startnummer,  Schuhen,  der Trainkflasche  und ihrem berühmten Buch.  Das Zielband über der Vitrine (nicht im Bild) mit ihrem Autographen gehört „Takahashi-Ensemble„– Foto: Horst Milde

Horst Milde nach Informationen von World Athletics

 

author: GRR