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16
08
2020

Fotos (C) ÖLV/ Alfred Nevsimal, Philipp Unfried

ÖLV – Staatsmeisterschaften Rekord durch die St.Pölten-Staffel, Weitsprungtitel an Dadic und Sensation durch Schwarzinger über 200m am 2. Tag und 1 Tag der Staatsmeisterschaften

By GRR 0

Zwei Tage lang war an diesem Wochenende das BSFZ Südstadt (NÖ) das Zentrum der heimischen Leichtathletik, als die besten heimischen Athleten bei den Staatsmeisterschaften der Allgemeinen Klasse um Gold, Silber und Bronze in nicht weniger als 34 Bewerben kämpften.

Auch am zweiten Tag gab es einige sehr starke Leistungen, so schaftte die Frauen-Staffel der Union St.Pölten einen neuen 4x100m-Rekord, holte sich Ivona Dadic ihren 2. Titel im Weitsprung, Andres Vojta seinen 10. über 1.500m und Julia Schwarzinger düpierte mit ihrem Coup über 200m alle Favoritinnen.
Von Bewerb zu Bewerb:

200m:

Sensation über die lange Sprintstrecke. Keine der im Vorfeld genannten Favoritinnen holte sich Gold, sondern Julia Schwarzinger (TGW Zehnkampf Union), die mit tollen 23,78s (1,1) ihre bisherige PB um gleich 33/100s verbessern konnte. Stark auch Ivona Dadic (Union St.Pölten) trotz Schwierigkeiten am Start mit 23,90s auf Rang 2, Bronze holte Ina Huemer (IGLA long life), weitere 6/100s dahinter.

Julia Schwarzinger: „Ich bin richtig sprachlos, ich habe erst gar nicht glauben können, dass ich gewonnen habe. Ich wollte heute endlich einmal locker laufen und das Vertrauen in mich haben, das im Rennen umsetzen zu können, was ich mir im Training erarbeitet habe. Das hat heute super geklappt, ich bin vom Start weg super ins Laufen gekommen und es hat von vorne bis hinten einfach gepasst. Ich bin voll zufrieden und freue mich richtig über den Sieg.“

(C) ÖLV / A.Nevsimal

Perfekte Bedingungen auch im Bewerb der Männer durch die zweite vom ÖLV zur Verfügung gestellte Zeitnehmung, durch die diese Bewerbe bei Rückenwindbedingungen auf der Gegengeraden durchgeführt werden konnten. Samuel Reindl (KSV alutechnik) meldete sich nach Rückenproblemen zurück und konnte sich in Abwesenheit von Titelverteidiger Markus Fuchs den 2. Titel auf dieser Distanz nach 2018 sichern, er lief 21,68s (1,7). Teamkollege Nico Garea lag mit 21,94s doch schon deutlich zurück, Rang 3 holte sich Felix Einramhof (SVS LA) in 22,03s.

1.500m:

Die Titelsammlung von Andreas Vojta (team2012.at) erweiterte sich auch über die längere Mittelstrecke, er kürte sich damit auch zum einzigen Doppel-Staatsmeister in Einzeldisziplinen bei diesen Titelkämpfen. Zu Beginn des Rennens machte zwar Dominik Stadlmann (KUS ÖBV Pro Team) das Tempo, zwei Runden vor Schluss übernahm aber wieder der Niederösterreicher die Initiative und holte am Ende in 3:48,25min ungefährdet seinen 10. Titel über diese Distanz, insgesamt schon sein 36. Sieg bei Staatsmeisterschaften. Dahinter konnte der Wiener wie schon gestern über 800m in 3:50,22min Silber holen, musste aber am Ende hart gegen den erst 16-Jährigen Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) kämpfen, der mit 3:51,15min (PB) auf Rang 4 der U18-Weltrangliste vorstieß.

Andreas Vojta: „Dominik und ich hatten uns abgesprochen die ersten drei Runden gemeinsam so flott zu gestalten, damit es auch für die anderen gut passt. Ich habe mich dann heute nicht auf den Endspurt verlassen, daher habe ich die anderen schon vorher versucht abzuhängen, was mir eingangs der letzten Runde auch gelungen ist. Wieder den Titel geholt zu haben ist eine schöne Sache für mich.“

(C) ÖLV / A.Nevsimal

Bis zum letzten Meter spannend verlief das Frauenrennen, mit nur 1/100s Vorsprung konnte sich Lotte Luise Seiler (KSV alutechnik) nach Zielfotoentscheid mit 4:34,69min (PB) Gold sichern. Silber ging an Julia Mayer (DSG Wien) und Bronze an ihre Vereinskollegin Fiona Aschenbrenner in 4:38,16min (PB).

400m Hürden:

Tolle Leistung von U20-Athletin Lena Pressler (Union St.Pölten), die mit einem rhythmischen Lauf auf 59,71s kam und damit die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere erzielte. Dahinter konnte sich Viktoria Willhuber (LTU Graz) mit 61,53s neue PB aufstellen, Bronze holte schließlich Thea Grubesic (KSV alutechnik) mit 62,35s.

Lena Pressler: „Ich habe meinen Schritt heute sehr gut halten können, nur bei der neunten Hürde etwas gezeppelt. Ansonsten ist der Lauf so aufgegangen wie geplant, ich freue mich sehr, wieder einmal unter der Minuten-Grenze geblieben zu sein.“

(C) ÖLV / A.Nevsimal

Spannendes und knappes Rennen zwischen den beiden Favoriten in dieser Disziplin bei den Männern. Lange lag Titelverteidiger Markus Kornfeld (DSG Wien) in Führung, aber auf den letzten Metern wurde der Wiener noch von Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) abgefangen, der sich mit neuer PB von 51,95s gegenüber 52,18s durchsetzen konnte. Rang 3 ging an Sebastian Gaugl (KSV alutechnik, 53,09s).

Weitsprung:

Nach der krankheitsbedingten Absage von Sarah Lagger war Ivona Dadic (Union St.Pölten) im Weitsprung ungefährdet und holte sich ihren zweiten Titel in dieser Disziplin nach 2018. Mit gesprungenen 6,09m (0,9) war sie aber nicht ganz zufrieden. Silber und Bronze gingen an Vorarlberger Mehrkämpferinnen, Chiara-Belinda Schuler (TS Hörbranz) kam mit 5,88m (0,7) bis auf 5cm an ihre Bestleistung heran, und auch Isabel Posch (TS Lustenau) brachte mit 5,68m eine ansprechende Leistung.

Ivona Dadic: „Ich habe zwar den Anlauf heute ganz gut hinbekommen, bin aber dann vom Brett nicht richtig weggekommen und daher hat auch die Höhe und die Weite etwas gefehlt. Im 200m Lauf war mein Startblock verstellt und ich habe es zu spät gemerkt, aber das ist mein Fehler, ich hätte es vorher noch einmal kontrollieren sollen oder den Start abbrechen müssen. Die ersten 50m waren dann auch nicht gut, erst aus der Kurve habe ich dann noch mal Gas geben können. Mit der Zeit bin ich so ganz zufrieden, obwohl ich mich generell dieses Wochenende nicht optimal fühle.“

(C) ÖLV / A.Nevsimal

Favoritensterben im Weitsprung der Männer. Sowohl der große Favorit, der erst 17-Jährige Oluwatosin Ayodeji (Tecnoplast TS Höchst) als auch Titelverteidiger Isaac Asare (Union Salzburg LA) mussten nach dem Aufwärmen mit Verletzungen (Beinbeuger bzw. Leiste) auf den Bewerb verzichten, Hallen-Meister Federico Kucher (LAC Klagenfurt) schaffte es nach drei ungültigen Versuchen nicht in den Endkampf der besten Acht. Der Sieg ging mit 7,24m (-0,2) daher an Samuel Szihn (ULC Riverside Mödling), der nach vielen Verletzungsproblemen wieder zurück ist. Rang zwei belegte Leo Lasch (TGW Zehnkampf Union, 6,94m / 0,0), Rang 3 Jonas Unterkichner (TS Lustenau, 6,74m / 0,6).

(C) ÖLV / A.Nevsimal

Stabhochsprung:

Äußerst spannend verlief der Stabhochsprung der Männer, in dem sich zwei Oberösterreicher um den Sieg duellierten. Nur aufgrund der geringeren Fehlversuche konnte sich am Ende Herbert Winkler (Union Neuhofen/Krems) gegen Oliver Werthner (TGW Zehnkampf Union) durchsetzen, beide konnten 4,75m überqueren. Oliver Latzelsberger (Union Pottenstein) musste sich als Dritter mit 10cm weniger begnügen.

Speerwurf:

Nichts wurde es mit dem zweiten Titel für Verena Preiner (Union Ebensee), sie musste sich heute mit 45,80m begnügen, das reichte hinter Siegerin Patricia Madl (SU IGLA long life), die 49,31m warf, aber zu Silber. Eine weitere Medaille holte Nachwuchs-Siebenkämpferin Chiara-Belinda Schuler (TS Hörbranz), die den Speer auf 45,67m beförderte.

Patricia Madl: „Der Sieg war Pflicht heute, das hatte ich mir vorgenommen. Schade, dass es mit dem 50er wieder so knapp nicht geklappt hat, aber ich habe ja in ein paar Wochen noch die U23-Meisterschaften. Technisch fehlt noch ein wenig, aber daran werden wir im Winter arbeiten, denn mein nächstes großes Ziel ist die U23-EM im kommenden Jahr.“

(C) ÖLV / A.Nevsimal

Wie schon so oft konnte sich auch in diesem Jahr wieder einmal Altmeister Matthias Kaserer (Union Salzburg LA) gegen die nachdrängende Jugend durchsetzen. Er kam auf 66,99m und konnte seinen Titel damit verteidigen, dahinter platzierten sich die Nachwuchs-Werfer Adam Wiener (ATS-Pinkafeld) mit 61,06m und Laurenz Waldbauer (Union Salzburg LA) mit 60,46m.

Hammerwurf:

Bettina Weber (SVS LA) wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und schaffte mit 57,68m wieder eine starke Leistung, die 60m-Schallmauer wollte aber auch diesmal nicht fallen. Beachtlich auch die 54,50m der zweitplatzierten Rekordhalterin Tatjana Meklau (SVS LA) nach langer Krankheitspause. Bronze ging an Christian Scheffauer (IAC), die das 4kg schwere Wurfgerät auf 50,91m schleuderte.

Bettina Weber: „Ich habe meine Leistungen jetzt in den letzten Wochen stabilisiert, das ist heuer kein Vergleich zum Vorjahr. Das wichtigste war heute der Titel, aber trotzdem habe ich mir von der Weite etwas mehr erhofft. Möglich ist das sicher, eventuell kann ich ja noch bei kommenden Meetings was drauflegen.“

(C) ÖLV / A.Nevsimal

Der Sieg bei den Männern ging zwar erwartungsgemäß an Titelverteidiger Marco Cozzoli (SVS LA) mit 62,27m, dahinter avancierte aber Michael Hofer mit seinen 50 Jahren und einer Weite von 51,08m zum ältesten Medaillengewinner dieser Meisterschaften. Beachtenswert: Schon vor 27 Jahren konnte der Niederösterreicher Silber in dieser Disziplin holen. Bronze holte sich Will Dibo (SKV Feierwehr Wien) mit neuer PB von 48,69m.

Kugelstoßen:

Nach 2x Bronze im Diskuswurf und Hammerwurf, jeweils mit PB, konnte sich Will Dibo im Kugelstoßen seine dritte Medaille dieser Titelkämpfe sichern, und diese war aus Gold. Mit 14,96m konnte er sich den stark aufkommenden Johannes Pichler (LAG Genböck Haus Ried), der 14,67m (PB) stieß und Armin Beham (TGW Zehnkampf Union, 14,34m) vom Hals halten.

4x100m:

Grandioser Abschluss dieser Meisterschaften durch die Frauen-Staffel der Union St.Pölten, die in der Besetzung Ivona Dadic, Magdalena Lindner, Beate Schrott und Lena Pressler die 41 Jahre alte Zeit der TS Bregenz-Stadt von 45,88s auf nunmehr 45,67s verbesserten und damit einen neuen Österreichischen Rekord für Vereinsstaffeln aufstellten. Ivona Dadic konnte dadurch mit 2x Gold und 2x Silber auch die meisten Medaillen bei diesen Meisterschaften sammeln.

Bei den Männern konnte sich KSV alutechnik in der Besetzung Trois/Gaugl/Pretterhofer/Garea in 42,32s Gold holen.

Staatsmeister 2020:

Männer:

100m: Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) 10,45s (1,6)
200m: Samuel Reindl (KSV alutechnik) 21,68s (1,7)
400m: Markus Kornfeld (DSG Wien) 48,73s
800m: Andreas Vojta (team2012.at) 1:52,43min
1500m: Andreas Vojta (team2012.at) 3:48,25min
5000m: Peter Herzog (Union Salzburg LA) 13:54,25min
110m Hürden: Lorenz Ursprunger (LAC Umdasch Amstetten) 14,38s (1,8)
400m Hürden: Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) 51,95s
4x100m: KSV alutechnik (Trois/Gaugl/Pretterhofer/Garea) 42,32s
Weitsprung: Samuel Szihn (ULC Riverside Mödling) 7,24m (-0,2)
Stabhochsprung: Herbert Winkler (Union Neuhofen/Krems) 4,75m
Hochsprung: Andreas Steinmetz (SVS LA) 2,17m
Dreisprung: Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf-Union) 16,37m (1,7)
Diskuswurf: Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) 64,81m
Speerwurf: Matthias Kaserer (Union Salzburg LA) 66,99m
Hammerwurf: Marco Cozzoli (SVS LA) 62,27m
Kugelstoß: Will Dibo (SKV Feierwehr Wien) 14,96m

Frauen:

100m: Alexandra Toth (ATG) 11,53s (1,6)
200m: Julia Schwarzinger (TGW Zehnkampf Union) 23,78s (1,1)
400m: Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) 54,37s
800m: Carina Schrempf (Union St.Pölten) 2:13,43min
1500m: Lotte Luise Seiler (KSV alutechnik) 4:34,69min
5000m: Julia Hauser (SVS LA) 16:16,67min
100m Hürden: Beate Schrott (Union St. Pölten) 13,27s (1,5)
400m Hürden: Lena Pressler (Union St.Pölten) 59,71s
4x100m: Union St.Pölten (Dadic/Lindner/Schrott/Pressler) 45,67s ÖR
Weitsprung: Ivona Dadic (Union St.Pölten) 6,09m (0,9)
Stabhochsprung: Agnes Hodi (Union St.Pölten) 3,80m
Hochsprung: Ekaterina Krasovskiy (DSG Wien) 1,77m
Dreisprung: Michaela Egger (Union Salzburg Leichtathletik) 12,46m (2,7)
Kugelstoßen: Verena Preiner (Union Ebensee) 15,07m
Diskuswurf: Djeneba Touré (ATG) 52,70m
Speerwurf: Patricia Madl (SU IGLA long life) 49,31m
Hammerwurf: Bettina Weber (SVS LA) 57,68m

Ergebnisse

Fotos   (C) ÖLV/ Alfred Nevsimal – Philipp Unfried)

Ein TV-Bericht ist am Mittwoch, 19.8. um 20:15 auf ORF Sport+ zu sehen.

Viele großartige Leistungen am 1. Tag der Staatsmeisterschaften in der Südstadt

Viele großartige Leistungen am 1. Tag der Staatsmeisterschaften in der Südstadt

Zwei Tage lang messen sich dieses Wochenende die besten heimischen Leichtathleten bei den Staatsmeisterschaften der Allgemeinen Klasse im BSFZ Südstadt (NÖ). Schon am ersten Tag gab es heute viele ausgezeichneten Leistungen zu bejubeln, die Bestleistungen purzelten gleich reihenweise.
So holten sich Verena Preiner im Kugelstoß, Philipp Kronsteiner im Dreisprung, Andreas Steinmetz im Hochsprung oder Peter Herzog im 5.000m-Lauf mit neuen PBs die Titel. Zudem steigerte Beate Schrott ihre Saisonbestleistung im Hürdenlauf, Lukas Weißhaidinger zeigte in seinem letzten Saisonwettkampf noch einmal auf, Michaela Egger beendete ihre Karriere standesgemäß mit ihrem 30. Titel und Andreas Vojta holte sogar Titel Nummer 35.
Von Bewerb zu Bewerb:

100m:

Top Bedingungen für die Sprinter heute in der Südstadt, warme Temperaturen und fast durchgehender Rückenwind. Alexandra Toth (ATG) nützte diese schon im Vorlauf, wo sie mit 11,50s (1,9) neue Saisonbestleistung aufstellte. Auch im Finale hatte die Grazerin dann die Nase vorne, mit 11,53s (1,6) lief sie erneut eine sehr gute Zeit. Aber auch dahinter ging es flott her, sowohl Magdalena Lindner (Union St.Pölten, im Vorlauf mit 11,62s PB) als auch Ina Huemer (SU IGLA long life) liefen 11,66s und teilten sich Rang 2.

Alexandra Toth: „Heute ist mir der Knopf aufgegangen, ich habe mein Feeling endlich wiedergefunden, das mir seit eineinhalb Jahren gefehlt hat. Ich bin endlich wieder locker geblieben und das Ergebnis sieht man gleich an den Zeiten. Schon den Vorlauf bin ich voll gelaufen, weil ich in dieser kurzen Saison einfach jede Möglichkeit mitnehmen will.“

(C) ÖLV/ Alfred Nevsimal

Österreichs schnellster Mann heißt wie schon in den letzten 5 Jahren Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling). Rechtzeitig von einer Sehnenverletzung in der Wade fit geworden, konnte er sich in 10,45s (1,6) wieder den Titel holen. Wie bei den Frauen gab es auch bei den Männern ein tolles Rennen um Silber, sowohl Andreas Meyer (ULC Riverside Mödling) als auch Alexander Penzenstadler (PSV Hornbach Wels), der nach einer Berührung mit Meyer ins Ziel stürzte, wurden zeitgleich mit 10,56s gewertet, was für beide neue PB bedeutete.

Markus Fuchs: „Wir haben das mit der Verletzung gerade noch hinbekommen, weil Staatsmeisterschaften für mich immer wichtig sind, das bedeutet mir viel. Ich freue mich aber auch, dass die anderen Sprinter aufgeholt haben, eine `gmahte Wiesn´ war es für mich heuer nicht. Es ist hier ja meine Heimanlage, da macht das Laufen und Gewinnen gleich noch mehr Freude.“

400m:

Nicht ganz an ihre Leistung von Andorf konnte heute Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) anschließen. Eigenen Worten zufolge begann sie etwas zu langsam und kam das ganze Rennen lang nie richtig ins „laufen“. Mit 54,37s war sie dann auch „nicht wirklich zufrieden“. Neben ihr auf dem Podest standen Vereinskollegin Julia Schwarzinger (55,61s) und Anna Mager (TS Bregenz-Vorkloster, 56,67s).

Den Lauf der Männer konnte sich Markus Kornfeld (DSG Wien) in 48,73s vor Felix Einramhof (SVS LA, 48,99s) und Florian Herbst (LAC Klagenfurt, 49,41s) sichern.

800m:

Titel Nummer 35 für Mittel- und Langstrecken-Ass Andreas Vojta (team2012.at), über die für ihn mittlerweile ungewohnt kurze Distanz hatte der Niederösterreicher zuletzt 2011 gewonnen. Heute nahm er aber vom Startschuss weg das Heft in die Hand und drückte dem Rennen seinen Stempel auf, 1:52,43min standen am Ende auf der Anzeigetafel. Dem Tempodiktat des Meisters konnte nur Dominik Stadlmann (KUS ÖBV Pro Team) folgen, er zog im Endspurt aber um 15/100s den Kürzeren. Hallen-Meister Paul Stüger (KSV alutechnik) blieb in 1:54,82min nur Rang 3, er konnte sich mit nur 5/100s Vorsprung gegen Nachwuchs-Ass Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) durchsetzen.

Andreas Vojta: „Mir war klar, dass ich es von Vorne probieren musste. Auf der Gegengeraden war es im Gegenwind sehr schwer, da habe ich mich etwas zurückgenommen, weil sonst hätte ich auf der Zielgeraden keine Chance gehabt.“

(C) ÖLV/ Alfred Nevsimal

Klarer war die Lage bei den Frauen, hier war die Jahresbeste Carina Schrempf (Union St.Pölten) nach einem langen Zielsprint ungefährdet, die Uhr bleib bei 2:13,43min stehen. Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt, 2:14,64min, PB) und Bianca Illmaier (KSV alutechnik, 2:15,53min) folgten auf den Plätzen.

5.000m:

Eine tolle Performance zeigte Marathonmann Peter Herzog (Union Salzburg LA) bei seinem Debüt auf der Laufbahn. Schon nach zwei Runden konnten die Gegner seinem enormen Tempo nicht mehr folgen und der Salzburger zog unwiderstehlich davon. Die Siegerzeit von 13:54,25min kann man denn, mitten aus der Vorbereitung auf den London-Marathon heraus gelaufen, nicht hoch genug einschätzen. Auch die weiteren Plätze gingen an Marathon-Läufer, Timon Theuer (DSG Wien) wurde nach 14:30,86min mit Silber dekoriert, Bronze konnte sich Christian Steinhammer (ULC Riverside Mödling) nach 14:37,27min umhängen.

Peter Herzog: „Wir wollten situationselatisch auf das Geschehen reagieren, da das Tempo zu Beginn aber zu langsam war habe ich die Initiative ergriffen. Bei Rennhälfte ist es etwas schwer geworden die Rundenzeiten zu halten, aber mit der Zeit bin ich mehr als zufrieden, das macht Lust auf mehr auf der Bahn.“

Das Frauenrennen dagegen blieb bis zu den letzten Metern spannend, erst 100m vor dem Ziel konnte Olympia-Triathletin Julia Hauser (SVS LA), die das ganze Rennen über führende, Victoria Schenk (LCU Euratsfeld, 16:20,60min, PB) absprinten und in 16:16,67min (PB) ihren ersten Leichtathletik-Titel erringen. Rang 3 ging in 16:52,07min an Favoritin Julia Mayer (DSG Wien), die heute nicht ihren besten Tag erwischte.

100m / 110m Hürden:

Hürdensprinterin Beate Schrott (Union St.Pölten) deutete schon im Einlagelauf ihre tolle Form an, als sie in neuer Saisonbestleistung starke 13,06s (0,0) auf die Bahn zauberte. Verwirrung dann im Finale, als ein Geräusch mehrere Läuferinnen irritierte, der Start aber nicht abgebrochen wurde. Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz) lief vorne weg, Beate Schrott reagierte erst viel später und hatte gleich mehrere Meter Rückstand. Trotzdem zeigte die Niederösterreicherin einen großartigen Lauf und konnte die Steirerin (13,34s) vor der letzten Hürde noch überholen, eine bessere Zeit als 13,27s (1,5) war aber nicht mehr möglich. Bronze holte sich Mehrkämpferin Verena Preiner (Union Ebensee) in 13,67s.

Beate Schrott: „Ich habe in der Fertig-Position ein Klicken gehört, und wir reagieren halt aufs erste Geräusch, dass wir hören. Die Verena (Preiner) hat dann darauf reagiert, obwohl noch kein Schuss da war, da habe ich mich dann nicht mehr ausgekannt. Ich bin dann erst aus den Blöcken als die anderen schon ein paar Meter weg waren. So ein technisches Gebrechen ist echt blöd, das sollte nicht vorkommen. Der Lauf war sicher eine Zeit unter 13 Sekunden wert, mit diesem Start habe ich aber mehr als ein paar Zehntel verloren. Es ärgert mich maßlos, weil auf das trainiere ich Jahrelang hin.“

(C) ÖLV/ Alfred Nevsimal

Deutliche Steigerung der PB durch Sieger Lorenz Ursprunger (LAC Umdasch Amstetten) über die 110m Hürden der Männer, der sich mit 14,38s (1,8) auch in eine gute Position für die nächstjährige U23-EM brachte. Dahinter platzierten sich Titelverteidiger Martin Kainrath (ULC Linz Oberbank) in 14,42s und Philipp Multerer (DSG Wien) in neuer PB von 14,90s.

Hochsprung:

Begeisterte Zuseher rund um die Hochsprunganlage, als Andreas Steinmetz (SVS LA) erstmals in seiner Karriere die 2,17m überquerte. Damit gelang dem jungen Niederösterreicher auch etwas Historisches, zuletzt hatte Markus Einberger im Jahr 1988 mit 2,20m eine bessere Siegeshöhe bei Staatsmeisterschaften geschafft. Chancenlos gegen diesen tollen Auftritt waren heute Lionel-Afan Strasser (ATSV OMV Auersthal) und Ben Henkes (ULC Riverside Mödling), die 2,08m bzw. 2,06m sprangen.

Andreas Steinmetz: „Bei 2,10m hatte ich eine Phase, wo ich zwar die Höhe hatte, mir die Tiefe aber fehlte, das passiert mir ab und zu leider. Danach gings aber wieder besser und die letzten Höhen waren dann sehr gute Sprünge, damit bin ich sehr zufrieden.“

(C) ÖLV/ Alfred Nevsimal

Bei den Damen konnte die ehemalige EM-Teilnehmerin Ekatarina Krasovskiy (DSG Wien) mit 1,77m ihren Titel noch einmal verteidigen. Die weiteren Podestplätze ging an die nachstrebende junge Garde um Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) und Elena Winkler (SU Kärcher Leibnitz, Jahrgang 2005, neue PB), die beide 1,71m übersprangen.

Dreisprung:

Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf Union) zeigte sich durch die Anwesenheit von seinem Vorbild Olympiasieger und Weltmeister Christian Taylor (USA) top-motiviert und setzte die beste Serie seiner noch jungen Karriere in die Sandkiste. Gleich drei Sprünge gingen über die 16m-Marke, der weiteste auf 16,37m (1,7m/s). Das bedeutete nicht nur neue persönliche Bestleitung für den Oberösterreicher (bisher 16,26m), sondern war auch nur um 20cm kürzer als der Österreichische Rekord von Alfred Stummer. Zweiter wurde Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf Union) mit 14,86m (1,1), Dritter Matthias Kohl mit 14,67m (1,9). Die größte Weite an diesem Tag erzielte aber Christian Taylor, der außer Konkurrenz auf 17,13m (1,8) kam und eine neue Saisonbestleistung aufstellte.

Philipp Kronsteiner: „Die Form hat sich in den letzten Wochen gut aufgebaut. Die neue Bahn hier ist extrem schnell und die Sprünge sind mir sehr gut gelungen. Das macht Freude auf mehr, ich werde sicher noch einige Wettkämpfe bestreiten und will mich weiter steigern. Es ist immer eine Ehre mit Christian im Bewerb zu sein, er motiviert uns alle und feuert uns an, es ist mehr ein miteinander als gegeneinander Springen.“

(C) ÖLV/ Alfred Nevsimal

Im Frauen-Dreisprung konnte Serienmeisterin Michela Egger (Union Salzburg LA) ihren unglaublichen Erfolgslauf fortsetzen und mit 12,46m (2,7) ihren 15. Freiluft-Titel in Serie in dieser Disziplin feiern. Mit dem insgesamt 30. Titel ist jetzt endgültig Schluss, die Salzburgerin beendete mit diesem Sieg ihre großartige Karriere. Am Ende wurde es aber sehr knapp, mit neuer PB von 12,38m (1,3) war Jana Schnabel (ULC Linz Oberbank) knapp an der Siegerin dran, Rang 3 ging mit 11,82m (2,0) an Tamara Lesitschnig (KLC).

Michaela Egger: „Ich konnte gleich im ersten Versuch eine super Weite erzielen und ab da den Wettkampf und jeden Sprung richtig genießen. Jeder Titel hatte seine Bedeutung, aber der heutige ist schon etwas Besonderes. Meine Karriere hatte viele Highlights, aber international unterwegs gewesen zu sein war besonders schön, da lernt man einfach unheimlich viel dazu. Es ist auf der einen Seite schön zu sagen das war es jetzt, aber ein wenig Wehmut ist schon dabei zu sagen, ich mache jetzt keine Wettkämpfe mehr. In irgendeiner Form bleibe ich der Leichtathletik aber sicher verbunden.“

Stabhochsprung:

Heute stand nur der Frauenbewerb auf dem Programm. Favoritin Agnes Hodi (Union St.Pölten) reichten zwei gültige Versuche über 3,70m und 3,80m zum Titel, Silber und Bronze gingen an Lisa Gruber (LAC Amateure Steyr) mit 3,70m bzw. Vera Vacik (ATSV OMV Auersthal) mit übersprungenen 3,60m.

Diskuswurf:

Für Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA) war der Wettkampf ein echtes Heimspiel, fand er doch auf der Anlage statt, auf der er täglich trainiert. Der WM-Dritte ließ in seinem letzten Saisonbewerb auch nichts anbrennen und zeigte eine starke Serie mit der Höchstweite von 64,81m. Dass der Ring gut ist zeigen auch die PB´s auf den Rängen dahinter, sowohl Armin Beham (TGW Zehnkampf Union, 50,60m) als auch Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien, 48,71m) steigerten sich deutlich.

Lukas Weißhaidinger: „Das war zum Abschluss noch einmal ein richtig schöner Wettkampf mit cooler Musik und toller Atmosphäre, ich habe es richtig genießen können. Ich glaube wir müssen die Trainingslehre jetzt umschreiben, wenn ich trotz weniger Training weiter werfe. Jetzt geht´s ab in den Urlaub, den wir irgendwo in Österreich verbringen werden und dann startet die Olympiavorbereitung.“

(C) ÖLV / A.Nevsimal

Von Beginn an lag Djeneba Toure (ATG) im Bewerb der Frauen in Führung, ihr weitester Wurf ging auf 52,70m. Altmeisterin Veronika Watzek (KLC) griff diese Weite immer wieder an, schaffte es mit 49,17m aber nicht ganz. Rang 3 bleib für ihre Kärntner Landsfrau Lea Bostjancic (LAC Klagenfurt), die auf 44,63m kam.

Kugelstoßen:

Das Duell der Mehrkämpferinnen konnte Verena Preiner (Union Ebensee) mit toller neuer PB von 15,07m, die sie gleich zwei Mal stieß, gewinnen. Für die WM-Dritte war es der zweite Einzeltitel nach den 400m Hürden 2016. Ivona Dadic (Union St.Pölten), die vor drei Jahren diesen Titel auch schon einmal geholt hatte, musste sich heute mit gestoßenen 14,28m mit Silber begnügen. Bronze ging an Christian Scheffauer (IAC), die auf 14,12m kam.

Verena Preiner: „Ich hatte heute das Vertrauen, dass ich das, was ich im Training geübt hatte, heute auch im Wettkampf umsetzen kann. Das Gefühl war von Anfang an sehr gut, und ich konnte mich mit jedem Stoß steigern. Ich wollte heute auch nicht zu viel und war locker genug, dann kommen auch solche guten Stöße heraus. Endlich ist der 15er gefallen.“

(C) ÖLV/ Alfred Nevsimal

Die Männer tragen ihren Bewerb erst morgen Sonntag aus.

Staatsmeister 2020:

Männer:

100m: Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) 10,45s (1,6)
400m: Markus Kornfeld (DSG Wien) 48,73s
800m: Andreas Vojta (team2012.at) 1:52,43min
5000m: Peter Herzog (Union Salzburg LA) 13:54,25min
110m Hürden: Lorenz Ursprunger (LAC Umdasch Amstetten) 14,38s (1,8)
Hochsprung: Andreas Steinmetz (SVS LA) 2,17m
Dreisprung: Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf-Union) 16,37m (1,7)
Diskuswurf: Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) 64,81m

Frauen:

100m: Alexandra Toth (ATG) 11,53s (1,6)
400m: Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) 54,37s
800m: Carina Schrempf (Union St.Pölten) 2:13,43min
5000m: Julia Hauser (SVS LA) 16:16,67min
100m Hürden: Beate Schrott (Union St. Pölten) 13,27s (1,5)
Stabhochsprung: Agnes Hodi (Union St.Pölten) 3,80m
Hochsprung: Ekaterina Krasovskiy (DSG Wien) 1,77m
Dreisprung: Michaela Egger (Union Salzburg Leichtathletik) 12,46m (2,7)
Kugelstoßen: Verena Preiner (Union Ebensee) 15,07m
Diskuswurf: Djeneba Touré (ATG) 52,70m

Die Siege in den U18-Langstaffeln gingen jeweils an den LAC Amateure Steyr, bei den Mädchen im 3x800m Bewerb gewannen F.Heiml, A.Schindlauer und V.Knoll in 7:31,00min und bei den Burschen über 3×1.000m waren T.Holzner, P.Leitenbauer und M.Heiml in 8:12,08min die Schnellsten.

Meldelisten und Live-Ergebnisse

Fotos  (Fotos honorarfrei verwendbar bei Angabe von (C) ÖLV/ Alfred Nevsimal)

Livestream

Beginnzeit am Sonntag ist um 11:00 Uhr.

TV-Berichte sind am Sonntag, 16.8. um 12:40 in der Sendung Sportbild auf ORF 1 und am Mittwoch, 19.8. um 20:15 auf ORF Sport+ zu sehen.

Fotos (C) ÖLV/ Alfred Nevsimal

15/08/20 08:34, Text: Georg Franschitz

16/08/20 16:48, Text: Georg Franschitz

 

RETTET UNSERE LÄUFE – SAVE THE EVENTS – Foto: Victah Sailer

„Rettet unsere Läufe“ – Wir brauchen jede Stimme, um den Laufsport zu retten. Helfen Sie bitte mit und beteiligen Sie sich an der Petition!

Hier geht es zur Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/save-the-events-o-rettet-unsere-laeufe

 DANKE für Ihre HILFE!

 

author: GRR