Anfang in Neubrandenburg Astrid Kumbernuss: Es muss ja nicht bei Würfen und Sprüngen bleiben

In Neubrandenburg findet am Mittwoch, dem 27.5.2020  ab 14 Uhr, das erste leichtathletische Freiluft-Meeting in Deutschland statt.

Astrid Kumbernuss, 1996 Olympiasiegerin im Kugelstoßen und dreimalige Weltmeisterin, hat es entworfen und in die Tat umgesetzt. Die 50-jährige Geschäftsführerin des SC Neubrandenburg nutzt dabei ihren Bekanntheitsgrad und ihre Netzwerke in Mecklenburg-Vorpommern, um dieses Sportfest während der Corona-Krise wahr werden zu lassen.

Ein Beispiel dafür, was – mit einer gewissen Zähigkeit – alles möglich ist. Für GRR sprach Klaus Blume mit Astrid Kumbernuss.

Wie kamen Sie auf die Idee, mitten in der Corona-Krise in Neubrandenburg ein Leichtathletik-Sportfest zu veranstalten?

Astrid Kumbernuss: Ich hab’ mir gedacht, es muss doch noch etwas anderes geben, als immer nur Fußball. Wir Leichtathleten können doch nicht bis August warten, bis vielleicht mal irgendwo irgend etwas wieder losgeht. Also haben wir in Neubrandenburg daran herum gebastelt. Daraus ist dann geworden, was wir am Mittwoch veranstalten.

Wann stand alles dafür parat?

Kumbernuss: Erst drei Tage vor dem Meeting war alles mit den Behörden klar. Es galt ja, ungeheuer viele Sachen zu beachten in diesen nicht einfachen Zeiten. Ich werde demnach während der Wettkämpfe deshalb auch diejenige sein, die allen permanent auf die Füße tritt – den Athleten ebenso wie den Zuschauern und auch den Betreuern. Mit meinen 1,86 Metern kann ich mich ja ohnehin schlecht verstecken. Aber das nehme ich auf mich.

War es schwierig, Athleten zu verpflichten?

Kumbernuss: Überhaupt nicht! Die meldeten sich von sich aus. Ob aus Chemnitz oder Berlin. Denn alle wollen ja endlich mal wieder einen Wettkampf haben – und das beiden wir ihnen.

Und welche Wettkämpfe bieten Sie an?

Kumbernuss: Diskus- und Speerwerfen sowie Kugelstoßen und Weitsprung. Unser Mehrkampf-Coach Klaus Baarck ist ja auch ein Spezialist für den Weitsprung, da lag dieser Wettkampf nahe.

Träumen Sie von großen Weiten?

Kumbernuss: Überhaupt nicht! Auch nicht die Athleten, die nun zu uns nach Neubrandenburg kommen. Es geht ja um eine Anfang, und darum, zu zeigen, dass man wirklich wieder Leichtathletik betreiben kann.

Es muss ja in Zukunft nicht bei Würfen und Sprüngen bleiben.