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17
03
2020

Trimmy halt sich auch mit 50 noch regelmäßig durch Bewegung fit. Foto: DOSB

Trimmy feiert 50. Geburtstag

By GRR 0

Die Trimm-Dich-Aktion, die der Deutsche Sportbund (DSB) 1970 ins Leben rief, wird 50: Trimmy als immer noch im (Breiten-) Sport Aktiver nimmt die Glückwünsche gern entgegen.

Mit einer medienwirksamen Auftaktveranstaltung in Berlin wurde im März 1970 die Kampagne „Trimm-Dich durch Sport“ des DSB mit Trimmy als Symbolfigur gestartet. Fortan sollten sich immer mehr Menschen im Land sportlich betätigen – sei es im Sportverein oder außerhalb:

„Sport für alle“ lautete das geläufige Motto zur Förderung des Breiten- und Freizeitsports hierzulande. Der DSB konnte innerhalb von zwei Jahrzehnten seine Mitgliederzahlen von 10 auf 21 Mio. Mitgliedschaften mehr als verdoppeln.

Die Trimm-Dich-Aktion sollte sich schnell zur größten Sozial-Marketing-Kampagne in Deutschland entwickeln. Bereits im Gründungsjahr 1970 erlangte der Slogan „Trimm-Dich durch Sport“ einen Bekanntheitsgrad von 88 % in der bundesdeutschen Bevölkerung, später kannten auch Trimmy fast alle. Im mehrjährigen Rhythmus wurden jeweils Schwerpunkte in der Ausrichtung der Kampagnien gesetzt. Nach der damals sog. Motivationskampagne von 1970 bis 1974, bei der es lediglich darum ging, ganz allgemein mehr Menschen zu mehr sportbezogener Aktivität einzuladen, folgte von 1975 bis 1978 die Ausdauerkampagne mit dem vielen bis heute noch bekannten Slogan:

„Ein Schlauer trimmt die Ausdauer“. Es folgte darauf von 1979 bis 1982 die Spielkampagne: „Spiel mit – da spielt sich was ab“, bevor erneut ein Akzent in gesundheitlicher Hinsicht gesetzt wurde: „Trimming 130 – Bewegung ist die beste Medizin“ lautete der Slogan mit Verweis auf einen idealen Belastungspuls bei (ausdauernder) sportlicher Betätigung. 

Waren die ersten vier Trimm-Dich-Phasen relativ offen gehalten, auch was die Orte bzw. Anbieter des möglichen Sporttreibens anbelangte, stand in der Kampagne ab 1987 eindeutig (wieder) der Sportverein im Mittelpunkt: „Gemeinsam aktiv – Im Verein ist Sport am schönsten“ lautete die ebenso klare wie superlative Botschaft, die später bis 1995 mit „SportVereine. Für uns alle ein Gewinn“ nochmals verlängert wurde. Für diese Vereinskampagne wurde im wahrsten Sinne des Wortes plakativ u.a. mit zehn guten Gründen für das vereinsbezogene Sporttreiben geworben: Erschwinglich und überall erreichbar (1. Grund), Geselligkeit in vielen Formen (2.) und Kontakt über den Sport hinaus (3.) waren dabei die ersten drei guten Gründe … Zuwendung in ehrenamtlicher Arbeit (8.), für die Jugend Raum selbstgestalteten Lebens (9.) und Begleiter durch das Leben (10.) die letzten drei in der Aufzählung von einst. Hat sich bis heute in der Bedeutung dieser hier nur ausschnitthaft genannten Gründe etwa etwas geändert?

Betrachtet man die diversen (Massen-)Veranstaltungen in ihren unterschiedlichen Formaten, die im Rahmen der Kampagne Trimm-Dich-durch Sport zentral oder dezentral angeboten wurden, dann gehörten am Anfang z.B. die Trimm-Spiele, Trimm-Pfade, Trimm-Dich-Spirale, Lauftreffs und Spielfeste dazu, später dann u.a. Trimm-Festivals und Challenge-Days, ganz zu schweigen von den Sportabzeichen-Abnahmen und Volkswandertagen, die ebenso Bestandteil des neuen Programms waren. In der Folgezeit seit der Gründung der Kampagne hatten bis zur Jahrtausendwende rund 80% der Mitgliedsverbände des damaligen DSB Maßnahmen ergriffen und Strukturen geschaffen für eine breitensportliche Aufbereitung ihrer Sportarten im Sinne des Sport für alle bzw. als Anschlussformate zur Trimm-Dich-Bewegung.

Die Trimm-Dich-Bewegung im DSB hatte viele Mütter und Väter in den zuständigen ehrenamtlichen Gremien (u.a. Ausschuss für Breitensport) und beim hauptberuflichen Personal innerhalb des Geschäftsbereichs Breitensport in der DSB-Zentrale in Frankfurt. In all den Jahren kamen immer wieder neue Verantwortliche mit kreativen Ideen hinzu – stellvertretend für sie alle sei an dieser Stelle wenigstens ein Name in Erinnerung gerufen, der bis heute als der „Trimm-Vater der Nation“ vielen immer noch bekannt ist und der über Jahrzehnte das Gesicht der Trimm-Dich-Aktionen war: Prof. Dr. Jürgen Palm (1935-2006) hat – betrachtet man sein vielschichtiges Schaffen in der und für die Trimm-Dich-Bewegung des DSB summarisch – für mehr Aufmerksamkeit des Sports vorzugsweise im Verein und damit für mehr Akzeptanz seiner gesellschaftliche Bedeutung geworben und gekämpft.

Sein „Trimm-Dich-Lebenswerk“ wirkt schließlich bis heute nach.

Die Symbolfigur Trimmy wurde übrigens schon am Gründungstag der Kampagne in Berlin als Maskottchen eingeführt: „Er ist kein Supermann und kein Held, ein ganz durchschnittlicher, kleiner, schmächtiger und unscheinbarer Bursche“, so bezeichnete ihn seinerzeit sein Zeichner Dieter Sihler, der mit seiner Agentur die Trimm-Dich-Bewegung für den DSB begleitete. Trimmy trat in unterschiedlichen Rollen als Sporttreibender auf: „Schwimm mal wieder“ und „Lauf mal wieder“ und „Fahr mal wieder Rad“ appellierte er im Sinne des „Sport für alle“.

Trimmy ist jetzt 50. Doch dank seines regelmäßigen Sporttreibens strahlt er immer noch im jugendlichen Out-Fit – inzwischen allerdings mit dem DOSB-Logo auf der Brust.

 Prof. Dr. Detlef Kuhlmann in der DOSB Presse

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