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2019

Alina Reh (r.) und Hanna Klein - Foto: Wilfried Raatz

Überraschungen in Bietigheim 2019 – Hanna Klein gewinnt in Streckenrekordzeit bei den Frauen – Viermalige Siegerin Alina Reh nach Sturz Zweite – Wilfried Raatz berichtet

By GRR 0

Aus einem kompakten Männerfeld spurtete Marcel Fehr zum Sieg – Mitfavorit Arne Gabius wird nur Siebter – Großartige Stimmung beim 39. Bietigheimer Silvesterlauf

Das war ein Silvesterlauf so ganz nach dem Geschmack der 20.000 Zuschauer, die zum Jahresausklang bei besten Laufbedingungen die anspruchsvolle Strecke durch die Bindestrich-Stadt Bietigheim-Bissingen und den Enzauen vor den Toren Stuttgarts säumten. Oberbürgermeister Jürgen Kessing, zudem auch Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), ließ es sich freilich nicht nehmen, die Top 10 der Männer und Frauen, aber auch den über 3000 Freizeitläufer aller Leistungs- und Alterskategorien gebührende Anerkennung zu zollen. Allen voran aber Hanna Klein und Marcel Fehr, die nicht nur privat verbunden sind, sondern nun auch gemeinsam als Sieger in die Analen der 39. Auflage des Silvesterlaufes eingehen können.

Das mit Spannung erwartete Duell zwischen der dank ihres Vorjahressiegs mit Startnummer 1 ins Rennen gegangenen Hanna Klein und der viermaligen Siegerin Alina Reh zwar allerdings nach etwas mehr als der Streckenhälfte der über 11,2 km führenden Distanz entschieden, als Alina in einer etwas matschigen Kurve stürzte und im Nu einen merklichen Rückstand hatte. „war vielleicht etwas tollpatschig, aber Tatsache war, dass ich im Matsch gelegen habe. Natürlich war für mich das Rennen noch längst nicht zu Ende. Aber jetzt bin ich froh, dass das Jahr vorbei ist – und dann kommt 2000!“ schilderte sie das Malheur im bis dahin auf Augenhöhe laufenden Duell und zeigte sich umgehend angriffslustig und selbstbewußt für das neue Jahr.

Mit 36:05 Minuten lief Hanna Klein praktisch im Alleingang zum neuen Streckenrekord und einem Vorsprung von einer (!) Minute auf die nur schwer wieder Rhythmus findenden Alina Reh (37:06). Den spannenden Kampf um Rang drei entschied aus einem Trio heraus überraschend die 22jährige Thurid Gers, die als Hindernisspezialistin ihren ersten Straßenlauf und zugleich über 11,2 km mit Bravour in 39:18 absolvierte und die eher zur Langstrecke tendierenden Katja Fischer (39:28) und Victoria Brand (39:39) auf die Platze verweisen konnte.

Die führende Männer in Bietigheim – Foto: Wilfried Raatz

Bei den Männern lief eine tempostarke siebenköpfige Spitze lange Zeit vorweg und verwies letztlich den mitfavorisierten Arne Gabius auf Rang sieben. Das spannende Finale um den Sieg sicherte sich Marcel Fehr in 32:57 Minuten dank des besten Spurtvermögens gegen den Äthiopier Mitku Seboka (33:02) und Thorben Dietz (33:04). „Von Beginn an war mächtig Druck dahinter, sodass es für mich wichtig war, einfach dranzubleiben. Ich wußte, dass im Spurt dann immer etwas geht. Die letzten 500 m sind natürlich für mich wie geschaffen als eigentlicher Bahnläufer“ freute sich Marcel Fehr zum Auftakt der anstehenden Olympiasaison.

Ein weiteres Achtungserfolg gelang auf Rang vier dem eigentlichen Gehspezialisten Karl Junghanns (33:22) vor dem jungen Lukas Eisele (33:34), Erik Hille (33:48) und eben Arne Gabius.

Kurzfristig hatten neben dem viermaligen Sieger Simon Boch mit Konstantin Wedel, Philipp Reinhard und Markus Görger gleich vier leistungsstarke Spitzenläufer abgesagt, sodass das Rennen weitgehend offen über die Runden ging.

Wilfried Raatz

 

 

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