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03
12
2019

Öczan Mutlu, Verena Schott und Kerstin Kast-Rützel begrüßten die Teilnehmer*innen zu Beginn der Wettbewerbe. - Foto: Jugend trainiert-Veranstalter

„‚Jugend trainiert‘ ist in Zukunft wichtiger denn je“ – 50 Jahre – 50 Orte | Vorreiter mit Vorbildcharakter: Der Carl-von-Linné-Cup in Berlin

By GRR 0

Schon Jahre bevor paralympischer Sport ins Wettkampfprogramm von „Jugend trainiert“ aufgenommen wurde, feierte 2008 der bundesweit ausgeschriebene Carl-von-Linné-Cup für Schülerinnen und Schüler mit Behinderung in der gleichnamigen Berliner Schule seine Premiere.

Vergangene Woche fand der Schwimmcup bereits zum 12. Mal statt.

Es ist eine Erfolgsgeschichte, an der viele ihren Anteil haben und die im Jubiläumsjahr von „Jugend trainiert“ mit einer Auszeichnung gewürdigt wurde. Organisiert wird der Carl-von-Linné-Cup als überregionaler Schwimmwettbewerb von den Lehrkräften der Schule, die dabei auf die tatkräftige Unterstützung ihrer Schülerinnen und Schüler zählen dürfen.

Für den Empfang der Gastschulen war beispielsweise die zehnte Jahrgangsstufe verantwortlich, für das Kuchenbuffet die Siebte. Auch in die Programmgestaltung der dreitägigen Veranstaltung mit Sportlerfrühstück, Barbecue sowie Siegerehrung und Filmbeitrag im Planetarium waren Schülerinnen und Schüler involviert. Und schließlich sorgte die gesamte Schülerschaft für beste Stimmung in der Schwimmhalle während der Wettbewerbe.

Davon überzeugen konnten sich unter anderem der Präsident des Behindertensportverbandes Berlin Öczan Mutlu, Berlins Schulsportreferent Tillman Wormuth, die Geschäftsführerin der Deutschen Schulsportstiftung Friederike Sowislo sowie die Jubiläumsbotschafterin von Jugend trainiert für Olympia & Paralympics Verena Schott, die als Schwimmweltmeisterin ganz aktuell zu den fünf Nominierten zur Para Sportlerin des Jahres zählt.

Sportlich gesehen erfüllt der Cup mittlerweile zwei Funktionen. Einerseits bleibt er als überregionaler Schwimmwettbewerb, an dem Schulen aus ganz Deutschland teilnehmen, bestehen. Andererseits dient die Veranstaltung seit Einführung des Para Schwimmens bei „Jugend trainiert“ auch als Berliner Landesentscheid, bei dem der Hauptstadtvertreter fürs Bundesfinale ermittelt wird. Für letzteres konnte sich wie schon in den vergangenen Jahren die Carl-von-Linné-Schule qualifizieren. Im Gesamtklassement landete die gastgebende Schule auf dem dritten Platz.

Welchen Stellenwert die Carl-von-Linné-Schule für den Schulsportwettbewerb hat, unterstreicht auch die Auszeichnung mit der Jubiläumsplakette von „Jugend trainiert“, die am Abend im Planetarium von Friederike Sowislo und Tillman Wormuth an Schulleiterin Kerstin Kast-Rützel übergeben wurde. „In Berlin ist neben dem Schul- und Leistungssportzentrum auch die Carl-von-Linné-Schule einer von 50 Orten in ganz Deutschland, die diese Auszeichnung erhalten. Sie soll zum Ausdruck bringen, dass ihr ein gleichwertiger Teil von ‚Jugend trainiert‘ seid“, richtete sich Berlins Schulsportreferent an die Schüler- und Lehrerschaft der Carl-von-Linné-Schule.

Deren Schulleiterin bedankte sich indes bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Schwimmcups: „Ihr macht den Wettkampf zu etwas Besonderem. Wir haben auch in der zwölften Auflage tolle und spannende Wettbewerbe erlebt. Herzlichen Dank an euch und an das Kollegium für die Organisation.“

Beeindruckten die Schülerinnen und Schüler noch am Mittag mit sportlichen Leistungen, stellten sie am Abend bei einer Fragerunde ihr fundiertes Wissen über unser Sonnensystem unter Beweis. Während der Vorführung des Films „Sternstunde“ im Planetarium konnten aber letztlich alle auch Neues dazulernen. So gesehen ist der Carl-von-Linné-Cup gleichermaßen Sport- wie Bildungsveranstaltung. Auch deshalb hat die Schule jede Auszeichnung verdient.

kg

Die Sportikonen Heike Henkel, Jonas Reckermann, Britta Steffen und Michael Groß äußerten sich im Rahmen der Eröffnungsfeier des Jubiläumsfinales von Jugend trainiert für Olympia & Paralympics zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des weltgrößten Schulsportwettbewerbs.

Heike Henkel erinnert sich, dass sie einst bei „Jugend trainiert“ für die Leichtathletik entdeckt wurde. „Für mich war das der Anfang“, sagt sie. Unabhängig von der damit verbundenen Talentsichtung meint Jonas Reckermann: „Was man hier erlebt, geht weit über den reinen Sport hinaus.“

Britta Steffen hatte beim Herbstfinale im Olympiastadion die ehrenvolle Aufgabe, die Flamme zu entzünden und sprach von der Vorfreude auf diese für sie „neue Rolle“. Michael Groß wiederum betonte im Interview, dass „Jugend trainiert“ in Zukunft wichtiger denn je sei und wünschte dem Wettbewerb alles Gute für die nächsten 50 Jahre.

Alle vier haben Titel bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften gewonnen und zudem gemeinsam, dass sie selbst als Kinder oder Jugendliche Erfahrung beim Schulsportwettbewerb sammeln konnten.

Die Statements der ehemaligen Spitzensportlerinnen und -sportler können in unserer Mediathek im genauen Wortlaut abgerufen werden.

Quelle: Jugend trainiert für Olympia und Paralympics – kg

author: GRR