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Die Straßenläufer des Jahres 2019 Anja Scherl (r.) und Tom Gröschel - Foto: METRO Düsseldof Marathon

Ehrung für die Marathonmeister Anja Scherl und Tom Gröschel bei der GRR-Jahrestagung in Tübingen – GRR-Ehrungen 2019 mit hohem Stellenwert in der Laufszene

By GRR 0

Nachwuchspreise für Josina Papenfuß und Elias Schreml – Mit dem Award für das Lebenswerk wird Birgit Lennartz geehrt – Ottmar Berg wird für seine Pionierarbeit beim Hunsrück-Marathon mit dem GRR-Organisatorenpreis ausgezeichnet – Späte Ehrung für Henner Misersky als unbeugsamer Trainer im staatlich verordneten Doping

Als Straßenläufer des Jahres werden bei der Jahrestagung von German Road Races (GRR) e.V., der Interessengemeinschaft der Laufveranstaltungen, in Tübingen (29.11. bis 1.12.) die beiden Marathonmeister Anja Scherl und Tom Gröschel geehrt, Während Tom Gröschel beim METRO Marathon Düsseldorf seinen im Jahr zuvor errungenen Meistertitel mit persönlicher Bestzeit von 2:13:49 Stunden erfolgreich verteidigte, holte sich Anja Scherl ihren ersten deutschen Meistertitel in 2:32:56.

Bemerkenswert dabei, dass die Regensburgerin drei Wochen zuvor schon beim HAJ Hannover Marathon mit 2:32:31 eine fast identische Endzeit erreicht hatte und somit zur überragenden Marathonläuferin des Frühjahres 2019 wurde. Tom Gröschel musste nach einer Achillessehnenoperation alle Herbstambitionen zurückstecken, Anja Scherl hingegen möchte am 1. Dezember in Valencia die Olympianorm knacken.

Nach der Auszeichnung für Lisa Oed in den Jahren 2017 und 2018 als beste Nachwuchsläuferin der Saison ist auch Josina Papenfuß als Oed-Nachfolgerin vor allem auf der Hindernisstrecke erfolgreich. Die 19jährige von der TSG Westerstede wurde EM-Dritte im schwedischen Boras, ihre 3000 m-Hindernis-Bestzeit liegt mit 10:03,43 knapp über der begehrten 10-Minuten-Marke. Im Juni wurde die Studentin für Werkstoffwissenschaften deutsche U20-Meisterin über 5000 m, im April bewies sie zudem besonderes Stehvermögen als U20-Siegerin beim Halbmarathon in Bonn mit 1:19:10.

Josina Papenfuß – Quelle: privat

Überraschungs-U20-Europameister wurde in Boras der Dortmunder Elias Schreml über 3000 m (8:16,07), für GRR ist dieser Erfolg Grund genug, den 19jährigen Allroundläufer mit starken Resultaten von 800 m bis zur 10.000 m-Distanz erneut als Nachwuchsläufer der Saison auszuwählen. In Ulm gewann Schreml den deutschen U20-Titel über 5000 m und steigerte sich über 10 km auf 30:39 Minuten.

Elias Schreml – Foto: Yoshi Müller

Die herausragende Ultra-Marathonläuferin der achtziger und neunziger Jahre ist Birgit Lennartz, die unter anderem siebenmal die 100 km von Biel, zehnmal den Swissalpine in Davos und auch den legendären Comrades-Marathon in Südafrika gewinnen konnte. Im April 1990 lief sie in Rodenbach mit 7:18:57 Stunden einen 100 km-Weltrekord. In ihrer eindrucksvollen Karriere gewann Birgit Lennatz 66 Marathonläufe, darunter auch 1989 in Hamburg die deutsche Meisterschaft. In Tübingen wird die 54jährige mit dem GRR-Award für das sportliche Lebenswerk ausgezeichnet.

Birgit Lennartz 2005 – Foto: Udo Lohrengel

Mit Henner Misersky ehrt German Road Races einen Lauf- und Skilanglauftrainer, der nach seiner Verweigerung des staatlich verordneten Dopings im DDR-Leistungssport „Berufsverbot“ erhielt. Seine im Skilanglauf erfolgreiche Tochter Antje wurde ebenfalls mit Startverbot belegt, da sich Henner Misersky weigerte, ihr männliche Hormone als Dopingmittel zu verabreichen. Wegen seiner Haltung gegen das DDR-Staatsdoping wurde der frühere 3000 m-Hindernisläufer mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht.

Eine weitere Ehrung wird Ottmar Berg als Organisator des Hunsrück-Marathon erhalten. Als Pionier des Marathons auf dem „Schinderhannes-Weg“ im Hunsrück gilt Ottmar Berg als einer der wenigen Ehrenamtlichen im heute zum Großteil von Agenturen bzw. von hauptamtlichen Organisatoren durchgeführten Marathonveranstaltungen.

Ottmar Berg – Foto: privat

„Diese GRR-Ehrungen haben nicht nur bei German Road Races, sondern in der gesamten Laufszene einen hohen Stellenwert“, freut sich Horst Milde als GRR-Vorsitzender mit den ausgewählten Leistungssportlern, Trainern und Organisatoren.

„Seit einigen Jahren können wir die Preisträger in einem feierlichen Rahmen zum Auftakt der GRR-Jahresmitgliederversammlungen wie zuletzt in Paderborn, Würzburg, Soest und nun in Tübingen ehren und damit den Preisträger die rechte Aufmerksamkeit schenken“.

Wilfried Raatz

Die GRR Ehrungen des Jahres im Überblick ab 2004

Nachwuchsathleten des Jahres

2004 Eva-Maria Stöwer – Zelalem Martel
2005 Julia Viellehner – Tom Scharff
2006 Julia Hiller – Thorsten Baumeister
2007 Katharina Heinig – Matti Markowski
2008 Anna Hahner – Robert Krebs
2009 Corinna Harrer – Simon Dörflinger
2010 Corinna Harrer –  Tom Gröschel
2011 Gesa-Felicitas Krause – Martin Grau
2012 Maya Rehberg – Homiyu Tesfaye
2013 Maya Rehberg – Philipp Reinhardt
2014 Alina Reh – Patrick Karl
2015 Alina Reh – Patrick Karl
2016 K. Klosterhalfen – Markus Görger
2017 Lisa Oed – Markus Görger
2018 Lisa Oed – Elias Schreml

Trainer des Jahres

2005 Heinz Reifferscheid
2006 Klaus-Peter Weippert
2007 Heiner Weber
2008 Jürgen Stephan
2009 Kurt Ring
2010 Andreas Fuchs
2011 Bernd Meuser
2012 Jürgen Eberding
2013 Carmen Rehberg
2014 Günther Scheefer
2015 Günter Zahn
2016 Martin Lütke-Varney
2017 Sascha Arndt
2018 Sascha Arndt

Organisatorenpreis

2011 Friedhelm Boschulte
2012 Gerd Zachäus
2013 Alfred Langenbrunner
2013 BERLIN-MARATHON/SCC Berlin
2014 BMS – Die Laufgesellschaft/Hamburg
2015 Paderborner Osterlauf
2016 Wolfgang Kucklick
2017 HAJ Hannover Marathon
2018 Horst Milde

GRR-Award für das sportliche Lebenswerk

2013 Christa Vahlensieck
2014 Hans Grodotzki
2015 Charlotte Teske
2016 Katrin Dörre-Heinig
2017 Christoph Herle
2018 Brigitte Kraus

GRR-Straßenläufer/-in des Jahres

2017 Alina Reh – Arne Gabius
2018 Fabienne Amrhein – Tom Gröschel

 

GRR – die Stimme des Laufsports – GRR-Logo

 

 

 

 

 

author: GRR