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24
10
2019

Katharina Steinruck and Mark Kiptoo - Photo: Mainova Frankfurt Marathon

Katharina Steinruck jagt in Frankfurt Olympia-Norm, Mark Kiptoo den Masters-Weltrekord

By GRR 0

Für beide ist es das wichtigste Rennen des Jahres, dabei haben sie ganz verschiedene Ziele und wollen mit unterschiedlicher Taktik zum Erfolg kommen: Katharina Steinruck und Mark Kiptoo kehren zum Mainova Frankfurt-Marathon zurück.

Am Sonntag jagt die Lokalmatorin, die für Eintracht Frankfurt startet, dabei die internationale Olympia-Norm von 2:29:30 Stunden während es für den Kenianer darum geht, seinen eigenen Masters-Weltrekord zu verbessern und vielleicht sogar in den Kampf um den Sieg einzugreifen. Vor einem Jahr war Mark Kiptoo in Frankfurt als Sechster 2:07:50 Stunden gelaufen und hatte damit die globale Bestzeit in der Altersklasse ab 40 Jahren auf unter 2:08 Stunden gedrückt.

Vieles spricht dafür, dass Katharina Steinruck in der bisher besten Form ihrer Karriere an den Start gehen wird. „Ich würde nicht sagen, dass ich in der Form meines Lebens bin – denn die soll erst noch kommen. Aber wenn ich die Trainingswerte vergleiche, gibt es einen deutlichen Fortschritt“, sagte die 30-jährige Läuferin, die seit rund 15 Jahren in Frankfurt lebt. In der unmittelbaren Vorbereitung auf ihren Heim-Marathon erzielte Katharina Steinruck Bestzeiten über 10 km (32:39 Minuten) und im Halbmarathon (1:12:23 Stunden).

Katharina Steinruck wird zum dritten Mal in Folge den Mainova Frankfurt-Marathon laufen – bei keinem anderen Marathon ging sie öfter an den Start als bei ihrem Heim-Rennen. In den vergangenen beiden Jahren zeigte sie jeweils starke Leistungen und erreichte dabei Zeiten von knapp unter 2:30 Stunden. 2017 wurde Katharina Steinruck überraschend Deutsche Meisterin in 2:29:29 Stunden und belegte in dem Top-Feld Rang acht. Trotz einer extrem kurzen Vorbereitungszeit nach ihrem EM-Start im August lief sie 2018 nach 2:29:55 in das Ziel in der Frankfurter Festhalle. Im mit Abstand besten Frauenrennen der Veranstaltungsgeschichte erreichte sie dabei Platz 14.

Unmittelbar nach dem Mainova Frankfurt Marathon 2018 musste sich Katharina Steinruck, die besser bekannt ist unter ihrem Mädchennamen Katharina Heinig, einer Fersenoperation unterziehen, so dass sie im Frühjahr keinen Marathon laufen konnte. Nach einem kompletten Neuaufbau mit Bestzeiten über die kürzeren Distanzen kann sie nun optimistisch an den Start gehen.

„Es lief alles gut in der Vorbereitung. Die langen Läufe waren gut, und ich habe auch einiges an Grundschnelligkeit trainiert, wodurch ich die persönlichen Bestzeiten erreicht habe“, sagte Katharina Steinruck. „Ich plane am Sonntag, die erste Hälfte in 74:00 Minuten zu laufen. Dann wäre es schön, wenn ich den zweiten Teil etwas schneller laufen könnte. Ich träume von einem Ergebnis von 2:27:59. Die Olympia-Norm ist natürlich das erste Ziel, aber ich hoffe auch, eine persönliche Bestzeit zu erreichen.“

Vor drei Jahren war Katharina Steinruck in Berlin 2:28:34 gelaufen. Maximal drei deutsche Läuferinnen können bei den Olympischen Spielen im nächsten Jahr in Tokio im Marathon an den Start gehen, so dass eine Zeit von knapp unter 2:29:30 Stunden möglicherweise nicht reichen wird für ein Ticket nach Japan. „Ich hoffe, dass ich am Sonntag schnell genug bin, um dabei zu sein“, sagt Katharina Steinruck.

Der Frankfurterin ist klar, dass es eigentlich nur noch um zwei Startplätze geht. Denn Melat Kejeta (Laufteam Kassel) ist das Ticket nach ihrem Marathon-Debüt in Berlin mit 2:23:57 Stunden wohl nicht mehr zu nehmen. „Ich hoffe, dass ich den zweiten oder dritten Startplatz erhalte.“ Nachdem sie vor vier Jahren unglücklich an der Olympia-Norm gescheitert war, will Katharina Steinruck 2020 unbedingt bei den Spielen dabei sein. Dass bei Olympia mit einem Hitzerennen zu rechnen ist, das ihr eigentlich gar nicht liegt, stört sie in diesem Fall nicht: „Olympia ist immer ein Ziel, egal wie das Wetter wird.“

Mark Kiptoo ist der Mann, der 2018 für den ersten Weltrekord in der Geschichte des Frankfurt-Marathons gesorgt hat. Der Kenianer hatte im vergangenen Jahr mit 2:07:50 den Masters-Weltrekord (Altersklasse ab 40 Jahre) auf eine Zeit von unter 2:08 Stunden verbessert und damit Rang sechs belegt. Mark Kiptoo hat in Frankfurt bewiesen, dass auch im Alter von über 40 Jahren über die Marathondistanz noch absolute Topleistungen möglich sind.

„Dass ich immer noch so schnell laufen kann, liegt sicherlich daran, dass ich erst sehr spät mit dem Laufen angefangen habe. Ich habe erst mit 28 Jahren gemerkt, dass ich das Talent dafür habe“, erzählt Mark Kiptoo. Erst mit 37 Jahren lief er sein Marathon-Debüt, so dass der inzwischen 43-jährige Kenianer noch nicht so viele Jahre des harten Trainings absolviert hat. „Ich kann immer noch viel erreichen und will am Sonntag meinen Masters-Weltrekord brechen. Entscheidend ist, dass ich keine körperlichen Probleme habe und auch das Schnelligkeitstraining gut verkrafte. Das Alter ist nur eine Zahl“, sagt Mark Kiptoo, der eine Bestzeit von 2:06:00 Stunden aufweist.

Der Mainova Frankfurt-Marathon war immer ein gutes Pflaster für Mark Kiptoo. 2013 wurde er bei seinem Marathon-Debüt dort Zweiter mit 2:06:16 Stunden und nur einer Sekunde Rückstand auf den Sieger, ein Jahr später gewann er das Rennen als 38-Jähriger in 2:06:49. 2018 stellte er dann den Masters-Weltrekord auf.

Am Sonntag will Mark Kiptoo mit der Spitzengruppe mitlaufen, die die erste Hälfte voraussichtlich in 62:30 Minuten absolvieren wird. „Es ist ein Risiko, aber das Training zeigt mir, dass es möglich ist.“

race-news-service.com

 

author: GRR