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11
10
2019

Das Talent aus Bockeroth - Foto: Leifeld

Talente gibt es doch nicht nur in Bockeroth – Ein Kommentar von Lothar Pöhlitz

By GRR 0

Glücklich sah der Generaldirektor des DLV Idriss Gonschinska bei seinem Abschluß-Interview am Ende der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha nicht gerade aus.

Gerade einmal 6 Medaillen (2-0-4) waren die magere Ausbeute von 71 Nominierten in 49 Disziplinen.  Auch wenn einige Ausfälle im Vorfeld zu beklagen waren, die es immer gibt, freuten sich zu viele das sie wenigstens die Teilnahme geschafft hatten.

Dabei waren es Weltmeisterschaften, bei denen die Medien und die Fans natürlich auf mehr Medaillen hofften.

Damit reihte sich die Leichtathletik in den Kreis der Unzufriedenen großen Sportarten wie Schwimmen und zuletzt Turnen ein, die es gerade noch zu den Olympischen Spielen in Tokyo 2020 geschafft haben.

Der deutsche einst „Repräsentationssport“ – neben Fußball – ist im Niedergang und auch vom DOSB kommen keine, zumindest öffentlichen Signale. Sie können doch nicht nur für den Chef de Mission und die Einkleidung der Olympiamannschaft zuständig sein.

Da muß man sich doch dem „Appell oder besser Hilferuf“ von Franziska van Almsick

„Wir müssen im Sport etwas ändern“ in BILD vom 9.10.2019 anschließen die die Probleme im Sport im Allgemeinen, besonders aber im Schwimmen beklagte. Für eine bessere Repräsen-tation unseres Landes brauchen wir Talente, natürlich nicht nur im Schwimmen, und die Unterstützung des Fernsehens, die gegenwärtig vor allem den Profis im Fußball, Tennis und Eishockey (sicher wegen der Quoten) huldigen.

Die Probleme, die die anderen Sportarten und auch unsere internationale sportliche Zukunft drücken liegen an der Basis, im Kindersport in den Vereinen und im Schulsport. Mehr Bewegung unserer Kleinen wäre nicht nur für die Gesundheit und die wachsende Zahl der „Fettleibigen“ gut, sondern würde auch wieder Talente erkennbar machen, die allen Sportarten so sehr fehlen.

Es gibt doch nicht nur im kleinen Bockeroth nahe Bonn in NRW solche Goldkörnchen wie Konstanze Klosterhalfen, die inzwischen in der Weltspitze angekommen ist. Um sie „auszugraben“ werden zuerst „Kids-Coaches“ in den Vereinen gebraucht, die aber nicht länger – wie es die hauptamtlichen Funktionäre bisher erwarten – vor allem für die Ehre im Dunkeln arbeiten müssen.

„Wir müssen im Sport etwa ändern“ – ich schließe mich „Franzis“ Hilferuf an.

Vielleicht wird er beim DOSB, in den Ländern, Städten und Regionen, aber auch in Berlin, nicht nur beim zuständigen Innenminister vernommen.

Der Niedergang muß gestoppt werden damit Deutschland in einigen Jahren – vielleicht 2032 bei Olympischen Spielen im eigenen Lande – wieder positiv konkurrenzfähig ist und damit gleichzeitig neue Voraussetzungen für eine lange gute Gesundheit für die kommenden Generationen geschaffen werden.

Mehr Bewegung macht nicht nur Fit für die Aufgaben der Zukunft, sondern hilft auch für mehr Fitness des Gehirns.

Ein Kommentar von Lothar Pöhlitz

author: GRR