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Mujinga Kambundji - 2019 World Outdoor Championships Doha, Qatar   Sept27-Oct 06, 2019 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com

WM-Bronze: Mujinga Kambundji schreibt in Doha 2019 Geschichte! Swiss Athletics

By GRR 0

02. Oktober 2019 – Mujinga Kambundji (STB) schlug an den Weltmeisterschaften in Doha (QAT) im entscheidenden Moment zu. Die Schweizer Rekordhalterin zeigte im 200-m-Final eine Weltklasseleistung und wurde dafür mit der Bronzemedaille belohnt.

Ein historischer Erfolg für die Schweizer Leichtathletik!

„Ich bin so froh, habe ich diese Chance gepackt“, schwärmte die Bernerin. „Ich ging mit grosser Vorfreude in diesen Lauf und ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden.“ Nach dem Zieleinlauf stand Kambundji zunächst etwas ratlos herum, als ihr Name jedoch im 3. Rang aufleuchtete, sank sie vor Freude zu Boden. „Ich wusste nicht, ob es reicht. Ich dachte, von 3 bis 6 ist alles möglich“, schilderte sie das bange Warten.

Die 27-jährige Bernerin ist nach Anita Weyermann, die 1997 über 1500 m ebenfalls Dritte wurde, erst die zweite Schweizer Frau, die auf dieser Stufe den Sprung aufs Podest geschafft hat. Eine Medaille im Sprint gab es noch nie.

Wieder eine Bronzemedaille
Mujinga Kambundji musste sich mit 22,51 Sekunden einzig der Favoritin und Europameisterin Dina Asher-Smith (21,88) aus Grossbritannien und der Amerikanerin Brittany Brown (22,22) geschlagen geben. Ihren Ende August an den Schweizer Meisterschaften in Basel erzielten Schweizer Rekord verpasste sie um 25 Hundertstel. Es war für Kambundji die zweite Medaille auf Weltniveau nach Bronze im vergangenen Jahr an den Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham über 60 m. Auch an der EM 2016 in Amsterdam (NED) gewann sie über 100 m Bronze.

Damit entschädigte sie sich für viele bittere Momente. An den letztjährigen Europameisterschaften in Berlin resultierten gleich drei 4. Ränge, zu Bronze fehlten sechs (100 m), acht (200 m) respektive sieben Hundertstel (4×100 m). Beim 5. Platz über 60 m an den Hallen-Europameisterschaften Anfang März in Glasgow (GBR) verfehlte sie das Podest um eine Hundertstelsekunde. In Doha verpasste sie den Final über 100 m gar nur um fünf Tausendstel. War es für den Energiereserven vielleicht sogar von Vorteil, dass sie beim 100-m-Final zusehen musste? „Ich glaube nicht. Aber ich kann auch aus Niederlagen etwas lernen. Vor dem 100-m-Halbfinal war ich wohl etwas zu verkrampft. Im 200-m-Final war meine Vorfreude viel grösser“, sagte sie.

Es gelang ihr, im entscheidenden Moment bei sich selber zu bleiben und sich auf den letzten Metern nicht zu verkrampfen. Das war auch nötig – die Differenz zur viertplatzierten Amerikanerin Anglerne Annelus betrug acht Hundertstel.

Achte WM-Medaille für die Schweiz
Kambundji sicherte der Schweiz die insgesamt achte Medaille an Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Neben ihr und Weyermann gewann Kugelstösser Werner Günthör dreimal Gold (1987, 1991 und 1993), André Bucher sicherte sich 2001 über 800 m den Titel, Marcel Schelbert 1999 über 400 m Hürden sowie Viktor Röthlin 2007 im Marathon holten jeweils Bronze.

Kambundji ist trotz ihrer erst 27 Jahre schon seit einem Jahrzehnt über die Leichtathletik hinaus national bekannt. 2009 wurde die in Bern aufgewachsene Tochter eines Kongolesen und einer Schweizerin erstmals nationaler Champion über 100 und 200 m. Die Athletin des ST Bern verbesserte ihre Bestleistungen kontinuierlich und schaffte so den Vorstoss in die Weltspitze. Im Juli 2018 lief Kambundji die 100 m erstmals unter elf Sekunden (10,95), vor gut einem Monat entriss sie Lea Sprunger (COVA Nyon) den Schweizer Rekord über 200 m.

Seit dem letzten November gehört Kambundji der Trainingsgruppe des englischen Coaches Steve Fudge an, die in London (GBR) stationiert ist. Ihr Jugend-Coach Jacques Cordey und Adrian Rothenbühler beraten und betreuen Kambundji aber weiterhin.

Live im Schweizer Fernsehen
Das Schweizer Fernsehen berichtet täglich umfangreich über das Schweizer Team an der WM. Die Wettkämpfe werden von SRF, RTS und RSI live übertragen. Beim SRF stehen die frühere Siebenkämpferin Ellen Sprunger und der ehemalige Marathon-Europameister Viktor Röthlin als Experten im Einsatz.

Swiss Athletics berichtet auch in den sozialen Medien (Facebook, Instagram und Twitter) über die WM.

Lea Sprunger steht dank Saisonbestzeit erneut im WM-Final

02. Oktober 2019 – Lea Sprunger (COVA Nyon) nimmt zum Saisonende richtig Fahrt auf. Die Europameisterin über 400 m Hürden steht nach London 2017 dank einer Topleistung in den Halbfinals (54,52) auch im WM-Final von Doha (QAT). Dieser findet am Freitagabend statt.

Die 29-jährige Waadtländerin musste sich in ihrer Halbfinal-Serie einzig der Amerikanerin Sydney McLaughlin (53,81) geschlagen geben. Mit 54,52 Sekunden verbesserte sie die im Vorlauf aufgestellte Saisonbestzeit um 46 Hundertstel. Sprunger nutzte die Gunst der Stunde und lief in ihrer Serie auf den 2. Platz. Sprunger stiess mit der achtbesten Zeit der Finalistinnen in den Endlauf vor.

Allerdings hat sie noch Reserven. Ihr Trainer Laurent Meuwly sieht Potenzial nach dem Start, und insbesondere die letzten drei Hürden müsse Sprunger noch aggressiver nach vorne nehmen. Meuwly glaubt, dass im Final der Schweizer Rekord (54,25) von Anita Protti aus dem Jahr 1991 fallen wird. „Der Kampf um die Bronzemedaille hinter den beiden Amerikanerinnen ist offen“, sagte er. Dazu sei allerdings eine Zeit unter 54 Sekunden notwendig. Sprungers Bestzeit beträgt 54,29 Sekunden. An der WM vor zwei Jahren in London belegte sie den 5. Platz.

«Ich freue mich auf den Final»
„Ich wusste immer, dass ich das kann“, sagte Sprunger, angesprochen auf ihren vor Doha harzigen Saisonverlauf. „Mein Rennen heute war gut, besser als der Vorlauf. Von der 10. Hürde habe ich jetzt keine Angst mehr“, betonte sie. Vor der WM war sie auf der Zielgeraden stets aus dem Schrittmuster gefallen. „Ich freue mich auf den Final. Ich habe meine Chance“, betonte sie.

Jason Joseph mit 13.-bester Halbfinalzeit
Der Hürdensprinter Jason Joseph (LC Therwil) schied in den Halbfinals aus. Der U23-Europameister klassierte sich in seiner Serie im 7. Rang. Mit 13,53 Sekunden knüpfte er nicht mehr ganz an die Leistung des Vorlaufs an, in dem er mit 13,39 Sekunden seinen eigenen Schweizer Rekord egalisiert hatte. Mit der 13.-besten Zeit aller 24 Halbfinalisten darf er sehr zufrieden sein.

„Ich habe den Lauf verholzt“, sagte er. Will heissen, Joseph touchierte zu viele Hürden. „Ich sah die Konkurrenten vor mir. Statt sauber durchzulaufen, wurden meine Schritte zu lang, das Resultat sieht man. 13,53 waren nicht das Ziel“, bilanzierte der 20-Jährige. Für den Einzug in den Final waren 13,36 Sekunden erforderlich, eine Zeit, die für ihn im Idealfall machbar gewesen wäre. Insgesamt blickt der Basler gleichwohl auf eine gelungene Saison zurück. An der U23-EM lief er zu Gold und bei seiner WM-Premiere in Doha egalisierte er den Schweizer Rekord. In den wichtigen Momenten hat er mehrheitlich Leistung geliefert.

Géraldine Ruckstuhl im 17. Zwischenrang
Der Siebenkämpferin Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron) blickt auf einen ordentlichen ersten Tag zurück. Mit 3549 Zählern belegt sie den 17. Zwischenrang. Insbesondere der Hochsprung, den sie neu mit sieben Schritten Anlauf bestreitet, gelang nicht nach Wunsch. 1,71 m ist weniger als erhofft. Im Hürdenlauuf (13,84), Kugelstossen (14,28 m – Nummer 3 aller Athletinnen ) und im 200-m-Lauf kam sie teils nahe an die persönliche Bestleistungen in einem Siebenkampf heran. Nur ein Exploit fehlte. „Hürden gut, Hoch okay, Kugel gut, 200 m okay“, lautete die Bilanz der Schweizer Rekordhalterin.

Live im Schweizer Fernsehen
Das Schweizer Fernsehen berichtet täglich umfangreich über das Schweizer Team an der WM. Die Wettkämpfe werden von SRF, RTS und RSI live übertragen. Beim SRF stehen die frühere Siebenkämpferin Ellen Sprunger und der ehemalige Marathon-Europameister Viktor Röthlin als Experten im Einsatz.

Swiss Athletics berichtet auch in den sozialen Medien (Facebook, Instagram und Twitter) über die WM.

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Quelle: Swiss Athletics – (SDA/fre)

author: GRR