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2019

Gesa Krause - Foto: Horst Milde

Team-EM 2019 Tag 2: DLV-Mannschaft in Tuchfühlung zum Podium – in Bydgoszcz (9. bis 11. August)

By GRR 0

Die deutsche Mannschaft rangiert nach den ersten beiden Tagen der Team-Europameisterschaften in Bydgoszcz (9. bis 11. August) mit 169 Punkten auf Platz vier – nur einen Punkt hinter den drittplatzierten Italienern.

In Führung liegt Frankreich vor den Gastgebern aus Polen. Die volle Punktzahl für das DLV-Team holte Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause, Luke Campbell überzeugte mit WM-Norm.

Team-EM 2019 Bydgoszcz Live

Luke Campbell läuft WM-Norm

Die erste Entscheidung am zweiten Tag der Team-EM in Bydgoszcz (Polen; 9. bis 11. August) fiel über die 400 Meter Hürden der Männer. Bis zur letzten Hürde lag Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt), der am schnellsten anging, sogar in Führung. Dann zogen noch zwei Athleten an ihm vorbei. Der Deutsche Vize-Meister hielt aber den dritten Platz bis ins Ziel, seine Kräfte hatte er sich besser eingeteilt als in den letzten Rennen.

In starken 49,24 Sekunden konnte der 24-Jährige als erster DLV-Langhürdler die WM-Norm für Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) unterbieten und strich zehn Punkte für das deutsche Team ein. Für seinen Heimsieg wurde der favorisierte Pole Patryk Dobek (48,87 sec) gefeiert, der sich vor dem Franzosen Ludvy Vaillant (48,98 sec) durchsetzte.

„Das Rennen hat sich gut angefühlt, obwohl ich viele Fehler gemacht habe. Ich war sehr motiviert und bin froh über die Leistung. Jetzt muss ich mich nochmal auf die WM fokussieren“, sagte Luke Campbell. „Ich habe sehr gut trainiert und bin schon in guter Form. Ich bin auf einem ganz anderen Niveau im Vergleich zum letzten Jahr.“

Christina Hering schlägt Europameisterin

Ein mutiges Rennen bestritt Christina Hering (LG Stadtwerke München) über die 800 Meter. Die 24-Jährige machte in der ersten Runde für das zwölfköpfige Feld Tempo und musste ihre Spitzenposition erst auf der Schlussgeraden hergeben. Hinter der französischen Vize-Europameisterin Renelle Lamote (2:01,21 min) und der britischen Hallen-Europameisterin Shelayna Oskan-Clarke (2:01,45 min) wurde die Münchnerin in 2:01,77 Minuten Dritte.

„Ich wollte ein taktisches Rennen vermeiden, auch wenn es von allen Seiten sehr windig war. Daher habe ich das Heft in die Hand genommen. Mit der Zeit bin ich bei diesen Bedingungen sehr zufrieden, das wäre kaum schneller gewesen“, meinte Christina Hering. „Ich habe in Kauf genommen, dass ich am Ende noch überholt werde, klar hätte ich gerne gewonnen, aber ich habe immerhin die amtierende Europameisterin [Nataliya Pryshchepa; Ukraine] geschlagen und alles gegeben.“

Gesa Krause siegt über die Hindernisse

Geschickt lief die zweifache Europameisterin Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) über die 3.000 Meter Hindernis. Sie ließ zunächst die Spanierin Irene Sanchez (9:39,24 min), die am Ende Zweite wurde, das Tempo machen und hielt sich bis zur letzten Runde an Position drei auf. Dann setzte die Deutsche Rekordhalterin zu einem langen Spurt an und lief wie schon bei der Team-EM vor zwei Jahren in Lille (Frankreich) in 9:36,67 Minuten zum Sieg.

„Mein Trainer hat mir offen gelassen, wie ich das Rennen taktisch angehen möchte, er war mit meinem Vorschlag einverstanden. Ich wollte mich wegen des Windes nicht auf einen Frontlauf einlassen und wusste auch nicht, wie fit ich nach dem Trainingslager und den Deutschen Meisterschaften schon wieder bin. Daher habe ich mich schön versteckt und meine Spurtstärke ausgespielt“, erzählte Gesa Krause. „Es ging heute um die zwölf Punkte für das Team, darum bin ich ganz glücklich, dass das geklappt hat.“

Als Ersatz für Alina Reh (SSV Ulm 1846) zum Einsatz kam Denise Krebs (TSV Bayer 04 Leverkusen) über die 3.000 Meter flach und sie überzeugte mit Rang fünf: Die 32-Jährige kämpfte sich beim Sieg der Schwedin Yolanda Ngarambe (9:07,67 min) nach 9:19,13 Minuten ins Ziel.

Amanal Petros läuft in seinem Lieblingsstadion erneut aufs Podest

In der letzten Runde ging über 5.000 Meter die Post ab. Das Führungs-Trio mit Amanal Petros (TV Wattenscheid 01), Yemaneberhan Crippa (Italien) und dem Halbmarathon-Europarekordler Julien Wanders beschleunigte. Der EM-Dritte über 10.000 Meter aus Italien hatte den stärksten Schlussspurt und lief als Erster in 13:43,30 Minuten durchs Ziel gefolgt von Wanders (13:45,31 min) und Petros (13:50,45 min), der zehn Punkte für das DLV-Team sammelte.

„Es war ein sehr schönes Rennen, Bydgoszcz ist nach Berlin mein Lieblingsstadion. Meine Beine waren von der DM noch etwas müde. Bei 3.000 Metern habe ich gemerkt, die WM-Norm ist nicht mehr zu schaffen, dann ging es nur noch um die Punkte für die Mannschaft“, berichtete der Wattenscheider, der in Bydgoszcz 2017 U23-Vize-Europameister über 10.000 Meter geworden war.

Als die letzte Runde der 1.500 Meter eingeläutet wurde, hatte Amos Bartelsmeyer (LG Eintracht Frankfurt) keine gute Ausgangsposition, so dass die schnellsten Läufer bald enteilt waren. Der Deutsche Meister wurde bei seinem zweiten Start im DLV-Trikot nach Disqualifikation des Spaniers Kevin Lopez in 3:49,99 Minuten Sechster. Top-Favorit Marcin Lewandowski (3:47,88 min) holte an der Spitze zwölf Punkte für Polen.

Michael Pohl behauptet sich im Sprint

Mit Gegenwind (-1,4 m/sec) hatten die 100 Meter-Sprinter zu kämpfen. Der Deutsche Meister Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar; 10,55 sec) behauptete sich als Dritter stark. „Es war ziemlich hart, man ist gegen eine Wand gerannt. Meine Beschleunigung war nicht optimal“, sagte der 29-Jährige. Das Rennen machte Europarekordler Jimmy Vicaut (Frankreich) in 10,35 Sekunden vor dem Italiener Marcell Lamont Jacobs (10,39 sec). Einen Fehlstart kassierte der Pole Remigiusz Olszewski.

Ihren Startplatz bei den Frauen konnte Lisa-Marie Kwayie (Neuköllner SF) nicht wahrnehmen. Die DM-Dritte musste ihre Teilnahme wegen einer Muskelverhärtung kurzfristig absagen, sicherte dem Team als Achte aber fünf Punkte. Der Sieg ging indessen an die Französin Carolle Zahi (11,31 sec).

Über 400 Meter hatte es Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth) nicht einfach, da die Bahn vor ihm durch Startverzicht des U20-Europameisters über 400 Meter Hürden Carl Bengtström (Schweden) freiblieb. Im Schlussspurt musste er die Konkurrenz um Sieger Davide Re (Italien; 45,35 sec) ziehen lassen, Rang sieben mit 46,99 Sekunden.

Mateusz Przybylko holt neun Punkte

Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) überquerte im zweiten Versuch 2,22 Meter. Die nächste Höhe von 2,26 Meter meisterte einzig der Spanier Miguel Angel Sancho, der Deutsche Meister wurde höhengleich hinter Chris Baker (Großbritannien) und Stefano Sottile (Italien) Vierter – neun Punkte für das deutsche Team.

„Beim Einspringen hatte ich mir wegen meinem Beuger, der ziemlich fest war, etwas Sorgen gemacht, aber ich bin in den Wettkampf reingekommen, leider etwas spät. Bei der Team-EM hat man insgesamt nur vier Fehlversuche“, sagte der Leverkusener, der sich die 2,26 Meter mit zwei Versuchen mehr zugetraut hätte. „Ich glaube, dass die Saison immer besser wird. Es ist einfach Europameister zu werden, aber es zu sein, das ist das Schwere, daran arbeite ich. Ich versuche den Kopf auszuschalten und wieder der alte Matze zu sein.“

Kristin Gierisch muss Wettkampf nach 13,91 Metern abbrechen

Siegerin im Dreisprung wurde Europameisterin Paraskeví Papahrístou (Griechenland) mit 14,48 Metern bei gutem Rückenwind (+1,8 m/sec). Die Chemnitzer Vize-Europameisterin Kristin Gierisch musste den Wettkampf nach 13,91 Meter im ersten Durchgang in der zweiten Runde verletzungsbedingt abbrechen und wurde am Ende mit dieser Weite Sechste.

Im Weitsprung landete Julian Howard (LG Region Karlsruhe) mit 7,79 Metern auf Rang acht. Überlegener Gewinner war Griechenlands Europameister Miltiadis Tentoglou mit 8,30 Meter. Nicht nach Wunsch lief es im Stabhochsprung für Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen), die dreimal ihre Anfangshöhe von 4,21 Meter riss und dafür keine Punkte kassierte. „Ich bin nicht in den Wettkampf gekommen. Das habe ich schon beim Einspringen gemerkt. Es ist besonders schade für die Mannschaft“, sagte die EM-Zweite von 2016. Am höchsten flog die griechische Olympiasiegerin Ekaterini Stefanidi (4,70 m).

Simon Bayer sichert sich Rang vier

Seine Stärke spielte das Gastgeberland Polen in den Wurf-Disziplinen der Männer aus. Im Hammerwurf holte sich der Olympia-Dritte Wojciech Nowicki mit 78,84 Metern den Sieg, DLV-Teilnehmer Tristan Schwandke (TV Hindelang) wurde mit 71,27 Metern Siebter.

Im Kugelstoßen war es erwartungsgemäß Europameister Michal Haratyk, der das Geschehen mit Meisterschaftsrekord von 21,83 Meter bestimmte. Achtbar schlug sich mit Platz vier der Deutsche Meister Simon Bayer (VfL Sindelfingen; 19,66 m). „Es lief nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Es hätte mehr gehen müssen. Ich kann nur hoffen, dass es bei den nächsten Wettkämpfen besser wird. Die WM-Norm will ich in zwei Wochen in Bad Köstritz oder Thum schaffen“, meinte der Sindelfinger.

U20-Vize-Europameisterin Julia Ulbricht (1. LAV Rostock) nahm es im Speerwurf als Nachwuchs-Athletin mit der älteren Konkurrenz auf. Mit soliden 53,24 Metern belegte die 18-Jährige Rang neun. Über Platz eins mit Bestleistung von 63,46 Meter jubelte die Französin Alexie Alais.

DLV-Staffeln punkten zum Abschluss

Den Abschluss des Tages machten die Staffeln. Nachdem sich Laura Müller (LC Rehlingen) beim Aufwärmen verletzte, rückte 400 Meter-Läuferin Nadine Gonska als insgesamt vierte Mannheimerin in die DLV-Aufstellung über 4×100 Meter. Die Sprinterinnen der MTG Mannheim waren in Berlin Deutscher Meister geworden. Mit Startläuferin Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen), Lisa Nippgen, Nadine Gonska und Schlussläuferin Jessica-Bianca Wessolly lief das Team im zweiten Zeitlauf in 43,76 Sekunden auf Rang drei und sortierte sich insgesamt auf Platz vier ein. Die Französinnen um 100 Meter-Siegerin Carolle Zahi waren in 43,09 Sekunden am schnellsten.

Ihre Team-Kollegen mit der Aufstellung Steven Müller (LG ovag Friedberg-Fauerbach), Marvin Schulte, Roy Schmidt (beide SC DHfK Leipzig) und Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar) rannten in 38,88 Sekunden auf Rang drei. Das war die optimale Platzierung, die sie herausholen konnten. Denn Frankreich (38,29 sec) hatte unter anderen Europarekordler Jimmy Vicaut und Christoph Lemaitre im Aufgebot und siegte vor Großbritannien (38,73 sec).

In der Summe sammelte das deutsche Team nach zwei Tagen in 22 von 40 Wettbewerben 169 Punkte und übernachtet damit auf dem vierten Rang. Der Rückstand zum dritten Podiumsplatz, den momentan die Italiener innehaben, beträgt nur einen Punkt.

Durch den starken Staffel-Endspurt konnte Frankreich (192,50 Pkt) noch am Gastgeberland Polen (191 Pkt) vorbeiziehen. Am dritten Tag warten 18 weitere Finals, die im Kampf um den Mannschaftstitel und die Medaillen die EM-Entscheidung bringen.

Die kompletten Resultate finden Sie in der Ergebnisrubrik…

Pamela Lechner / Peter Schmitt – DLV

Team-EM 2019 Tag 1: Weber und Vita holen zum Auftakt volle Punktzahl

Pamela Lechner

Die DLV-Werfer Julian Weber und Claudine Vita haben am Freitag, dem ersten Tag der Team-EM in Bydgoszcz, für einen glänzenden Auftakt gesorgt. Beide holten mit Disziplin-Siegen in den einzigen zwei Finals des Abends die volle Punktzahl für die deutsche Mannschaft. Das DLV-Team liegt nach zwei abgeschlossenen Wettbewerben derzeit mit 24 Punkten in Führung.

Das erste Finale der Team-EM in Bydgoszcz (Polen; 9. bis 11. August) hätte aus deutscher Sicht nicht besser laufen können. Claudine Vita (SC Neubrandenburg) gewann das Diskuswerfen mit 61,09 Metern. Und konnte die Olympia-Zweite Melina Robert-Michon (Frankreich; 60,61 m) hinter sich lassen. Dafür strich die 22-Jährige die volle Punktzahl von zwölf Zählern für das Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) ein.

„Der Wettkampf war auf jeden Fall gut. Ich hätte nicht gedacht, dass so viel Stimmung gemacht wird, das war schon mal super. Um so mehr freue ich mich, dass ich für die deutsche Mannschaft die volle Punktzahl holen konnte und einen guten Grundstein gelegt habe“, sagte Claudine Vita. „Die Team-EM ist schon etwas Besonderes. Leichtathletik ist nicht die typische Team-Sportart, um so so schöner ist es dann, wenn es so eine Veranstaltung gibt und man dem Team etwas zurückgeben kann.“

Ihr nächstes Ziel ist die WM in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober), für die sie am Freitag nominiert wurde. „Ich bin dankbar, für das Vertrauen, das mir der Verband schenkt, da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben. Ich denke nach einer kleinen Pause, ist da auf jeden Fall wieder mehr drin.“

Speerwurf-Sieg mit sieben Metern Vorsprung

Einen richtig starken Wurf erwischte im ersten Durchgang Julian Weber (USC Mainz). Der frisch gekürte Deutsche Vize-Meister ließ seinen Speer auf 86,86 Meter segeln – nochmal 26 Zentimeter weiter als bei der DM vergangenen Sonntag in Berlin. Das Nachsehen hatte der WM-Zweite aus Tschechien Jakub Vadlejch (79,88 m), der nicht über 80 Meter hinaus kam. Ein überragender Sieg des Mainzers und zwölf Punkte für die deutsche Mannschaft.

„Das ist natürlich klasse, dass ich hier gewonnen habe. Gleichzeitig ist es schade, dass ich nicht für Doha nominiert bin, aber wir haben eben eine enorme Leistungsdichte im Speerwurf. Nächstes Jahr wird es noch krasser, aber dann muss ich es eben in die Top Drei schaffen“, sagte Julian Weber im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Tokio (Japan) 2020.

Acht DLV-Athleten ziehen ins Finale der Top Acht

Neben den ersten beiden Finals fanden eine Reihe von Vorläufen statt, in denen sich aus zwölf Teilnehmern die besten Acht für das Finale am Samstag oder Sonntag qualifizierten. Durchgeführt wurden pro Disziplin jeweils zwei Rennen mit sechs Startern auf den Bahnen zwei bis sieben. Gut war es, an diesem Tag noch keine Punkte zu sammeln, sondern im Finale auf Punktejagd gehen zu dürfen. Die vier ausscheidenden Athleten erhielten auf den Rängen neun bis zwölf die niedrigeren Punkte vier bis eins.

Als erster DLV-Athlet war über die 400 Meter Hürden Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt) ins Rennen gegangen. Der Deutsche Vize-Meister zog mit einer weiteren Zeit unter 50 Sekunden (49,94 sec) als Dritter seines Laufs in den Endlauf ein. Vorne drückte der Pole Patryk Dobek (48,80 sec) aufs Tempo. Nicht ganz fürs Finale reichte es hingegen für seine Disziplin-Kollegin Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen; 58,53 sec), die als Vierte ihres Rennens und Gesamt-Neunte vier Punkte sammelte.

Ein starkes Rennen auf den 100 Metern zeigte der Deutsche Meister Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar), der im Ziel die Arme nach oben riss und über Platz zwei in 10,24 Sekunden jubeln durfte. Finale erreicht. Schneller war in seinem Lauf nur der Italiener Lamont Marcell Jacobs (10,09 sec). Den Final-Einzug buchte auch Europarekordler Jimmy Vicaut, der sich im ersten Vorlauf für Frankreich mit 10,07 Sekunden einlief.

Lisa-Marie Kwayie: „Team-EM schon etwas Besonderes“

Bei den Frauen schaffte DLV-Sprinterin Lisa-Marie Kwayie (Neuköllner SF; 11,45 sec) den Einzug ins 100 Meter-Finale über die Zeit. „Im Finale will ich auf jeden Fall schneller laufen“, sagte die Berlinerin, die über 100 und 200 Meter für die WM nominiert wurde. „Ich finde die Team-EM toll. Wenn man von der eigenen Mannschaft angefeuert wird, ist das schon etwas Besonderes.“

Gleiches wie Kwayie gelang über die 400 Meter flach Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth). In genau 47,00 Sekunden qualifizierte er sich als Gesamt-Siebter für die Punktejagd der Top Acht. Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) brachte über die Stadionrunde exakt die gleiche Zeit (53,65 sec) wie bei der DM in Berlin auf die Bahn, Rang vier in ihrem Lauf beim Sieg der Doppel-Europameisterin aus Polen Justyna Swiety-Ersetic (52,32 sec). Damit verpasste sie als Gesamt-Neunte (4 Pkt) knapp die nächste Runde.

Cindy Roleder gewinnt ihren Vorlauf

Eine souveräne Vorstellung bot die EM-Dritte Cindy Roleder (SV Halle) über die 100 Meter Hürden. Vorlauf-Sieg in 13,04 Sekunden bei leichtem Rückenwind (+0,4 m/sec). Ihre größten Konkurrentinnen im Finale werden die Top Zwei des zweiten Rennens sein: Die Italienerin Luminosa Bogliolo (12,83 sec) und die Polin Karolina Koleczek (12,85 sec) blieben klar unter 13 Sekunden.

Auch Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) darf nach der viertbesten Vorlauf-Zeit am Wochenende nochmal ran. In einem starken Feld belegte der EM-Fünfte in 13,55 Sekunden Rang drei beim Sieg von Europameister Pascal Martinot-Lagarde (Frankreich; 13,39 sec). Genauso schnell wie der Franzose war der in Kuba gebürtige Vize-Olympiasieger Orlando Ortega (Spanien) im zweiten Vorlauf.

Jessica-Bianca Wessolly mit der drittschnellsten Zeit in den Endlauf

Den Abschluss machten die 200 Meter-Vorläufe. Auf den letzten 20 Metern musste der Deutsche Meister Steven Müller (LG ovag Friedberg-Fauerbach; 20,89 sec) seine Führung zwar noch abgeben, wurde aber in 20,89 Sekunden zeitgleich hinter dem dreimaligen Hallen-Weltmeister Pavel Maslak (Tschechien) und Eseosa Desalu (20,86 sec) aus Italien Dritter. Final-Ticket mit dem großen „Q“ gebucht. Die schnellste Zeit ging als Sieger des ersten Vorlaufs auf das Konto des 60 Meter-Hallen-Weltmeisters von 2014 Richard Kilty (Großbritannien; 20,72 sec).

Für Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim) lief es auf den 200 Metern ebenfalls nach Plan. Mit Platz zwei hinter der Schweizerin Mujinga Kambundji (23,04 sec) startete sie in 23,28 Sekunden mit der drittbesten Vorlauf-Zeit ins Finale durch.

Die kompletten Resultate finden Sie in der Ergebnisrubrik…

DLV – Pamela Lechner

 

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