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19
06
2019

Es läuft - Marathon-Zieleinlauf in Karlsruhe 2012 nach 2:45:40 - Foto: Marathon Karlsruhe e.V.

Ein echter Naturbursche – DAVID MILD – Der schnellste Landwirt Deutschlands? runregio stellt vor (1)

By GRR 0

Aus der Broschüre „runregio“ – „Laufen in der Region Karlsruhe – Stuttgart – Offenburg – Südpfalz – Rhein-Neckar“  – Folge 3 – übernehmen wir wieder (wie 2017 und 2018 ), interessante Beiträge aus dem vollen Läuferleben, Portraits aus der Laufszene, Termine und Veranstaltungen im Laufjahr 2019 u.a.m.

Den Herausgebern „Marathon Karlsruhe e.V.“ – danken wir für die freundliche Überlassung.

Horst Milde

»Für Landwirte gibt es Meisterschaften im Pflügen – Laufen steht dagegen für diese Berufsgruppe selten im Vordergrund.

Kein Wunder, wer stundenlang körperlich an der frischen Luft arbeitet, legt nach getaner Arbeit häufig lieber die Beine hoch. Auf David Mild vom Obsthof „Mild“ in Dundenheim trifft dies kaum zu. Der hat selbst nach einem langen Arbeitstag bei der Erdbeerernte immer noch Lust, seine Laufschuhe anzuziehen:

„Es ist für mich ein innerer Ausgleich, um die Gedanken zu ordnen. Der Platz, um Ruhe zu finden und gleichzeitig seiner Energie freien Lauf zu lassen. Ein Freiheitsgefühl kommt immer wieder auf, wenn man sieht, wie schnell ich mich zu Fuß fortbewegen kann.“

Die Geschwindigkeit, mit der David Mild unterwegs ist, ist auch tatsächlich beachtlich. Mit 29 Jahren lief er 2015 rund 3:45 min/km über die Marathondistanz und schaffte damit seine bisherige persönliche Bestzeit von 2:37:58 h beim Fiducia & GAD Baden-Marathon ohne echten Trainingsplan.

Gerne bewegt er sich zudem in der Natur. Deswegen nennt er den Transalpine Run mit 320 km und 15.000 Höhenmetern als seine bisher größte und erlebnisreichste Herausforderung.

Seine Vorbereitung orientiert sich stets an ganz eigenen Bedingungen, die von seiner Tätigkeit als Landwirt stark beeinflusst wird: „Da ich beruflich stark von der Witterung und der Saison auf meinem Obstbaubetrieb abhängig bin, trainiere ich meist nach Gefühl und Laune. Mein Kopf sagt mir, was ich brauche und mein Bauch auf was ich Lust habe – die Mischung machts dann. Ich habe grobe Vorstellungen von einem Training und versuche das, so gut es geht, in meine Lauferei einzubauen…“  

Solche Äußerungen weisen darauf hin, dass bei ihm eine gehörige Portion Talent vermutet werden kann.  Schon als junger Kerl hatte er festgestellt, dass er meist fitter war als andere. Als er schließlich angestachelt wurde, um bei einer Berglauf-Meisterschaft teilzunehmen und dabei richtig gut abschnitt, war der Bann gebrochen und David begann zunehmend zu laufen.

Während des Studiums der Agrarwissenschaften war er zwar im studentischen Lauftreff aktiv.   Doch die meiste Zeit ist er trainingstechnisch eher solo unterwegs. Lediglich im Winter geht es, um den ganzen Körper zu trainieren, zweimal die Woche ins Zirkeltraining. Ein Einzelgänger ist er aber keineswegs.  Die Leidenschaft für den Laufsport bescherte ihm schon zahlreiche schöne Momente und viele Freundschaften. Manchmal ergeben sich daraus auch extreme Trainingseinheiten, so wie die 85 km und 40 km auf dem Schwarzwald-Westweg, die er als einziger „rennend“ gemeinsam mit 4 befreundeten Mountainbikern bei strömendem Regen bewältigte.

Doch David Mild ist durchaus nicht nur in heimischen Gefilden unterwegs. Als Streckenmarkierer für „Racing the planet“ gelangte er bereits in einige entlegene Gegenden der Welt und sammelte landschaftliche, kulturelle und sportliche Erfahrungen in Jordanien, Ecuador, Sri Lanka, Argentinien und der Mongolei.

Zudem hat er bis heute mehr oder weniger ehrgeizige Ziele: „Als Läufer würde ich gerne die 2:35 knacken, viele schöne Trails laufen (egal ob Wettbewerb, mit Freunden oder alleine). So lange wie möglich fit bleiben und das Laufen immer als Bestandteil in meinem Leben halten. Irgendwann würde ich gerne  mit Babyjogger trainieren ;-)“

(FB) Symbadischer Marathon Karlsruhe

 

author: GRR