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10
04
2019

Der Berliner 10 km Lauf für Gefangene in der JVA Plötzensee - hier kurz nach dem Start - Foto: Horst Milde

5. „Berliner 10 km Lauf für Gefangene“ (und Externe) in der JVA Plötzensee am Mittwoch, dem 10. April 2019 um 16.00 Uhr

By GRR 0
Am Mittwoch, dem 10. April 2019 um 16.00 Uhr (Start) findet der „5. Berliner 10 km Lauf für Gefangene“ (und Externe) in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee (JVA) statt.

Dieses einmalige Berliner Event hinter Gefängnismauern findet mit Unterstützung und in Kooperation mit German Road Races (GRR) e.V. statt.

Am Mittwoch, dem 10. April 2019  um 16.00 Uhr werden es aber nicht 35.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie beim Berliner-Halbmarathon am letzten Sonntag sein, sondern maximal 100 Läuferinnen und Läufer. Mehr lässt die Strecke nicht zu.

Alle 7 Berliner Anstalten können für diese besondere Laufveranstaltung Teilnehmer und Teilnehmerinnen entsenden.

Zudem dürfen sich auch externe Läufer und Läuferinnen beteiligen.

Die Gefangenen gehen gut vorbereitet an den Start. In der JVA Plötzensee beispielweise wird schon seit 2012 regelmäßig ein Lauftraining angeboten und dankbar angenommen.

Neben der allgemeinen Organisation durch die Verantwortliche der sozialpädagogischen Abteilung der JVA Plötzensee ist German Road Races für die sportliche Organisation zuständig und stellt für dieses Event auch externe Helferinnen und Helfer zur Verfügung.

Die Laufstrecke ist eine 1.000m-Runde auf dem Gelände der JVA Plötzensee und der
Jugendstrafanstalt. Sie muss zehn Mal absolviert werden. Vermessen wurde die Strecke vom IAAF/AIMS-A-grade-Vermesser John Kunkeler. Sie ist wettkampfgerecht vermessen, wenn Rekorde gelaufen würden, müssten sie offiziell anerkannt werden.

Der Streckenrekord der Männer ist 39:10 min. (Axel K./2015), der Streckenrekord der Frauen 47:33 min. (Mohamad K. 2016).

Der Berliner Leichtathletik-Verband (BLV) schickt offizielle Kampfrichter, damit die Ergebnisse beim Verband gelistet werden können.

Die Außenfront der JVA Plötzensee – Foto: Horst Milde

Natürlich gibt es wie bei jeder Laufveranstaltung Preise. Die ersten Sechs (der Gefangenen) erhalten Pokale, Urkunden, BERLIN-MARATHON-Jacken (die sehr begehrt sind), und ebenfalls T-shirts und Sportsachen vom ISTAF Berlin.

„SCC Events“, der Veranstalter des BERLIN-MARATHON,  stellt u.a. auch Organisationsmaterial zur Verfügung, wie auch das ABC Zentrum Berlin e.V. und das Sportamt Charlottenburg-Wilmersdorf.

Zur Unterhaltung der Besucherinnen und Besucher spielt die „hauseigene Band“ der JVA „Notorius booknumbers“ bestehend aus Inhaftierten und dem Musikerlehrer Jürgen Bailey.

Betreut und unterstützt wird die Veranstaltung von den Bediensteten der teilnehmenden Justizvollzugsanstalten, aber auch von ehrenamtlich Helfenden von „draußen“. Die Ehrenamtlichen übernehmen begeistert Aufgaben wie Streckenposten, Ausgabe von Getränken oder Verpflegung.

Externe Läuferinnen und Läufer können sich noch über Frau Susan Drews der JVA  anmelden. Es wird um eine Spende von 10 € gebeten (Externe). Extern Teilnehmende erhalten eine wunderschön gestaltete Erinnerungsurkunde.

Anmeldungen für externe Teilnehmer und Besucher (Anzahl begrenzt) unter: Susan.Drews@jvapls.berlin.de (bitte Pass-/Personalausweis-Nummer und Geburtsdatum angeben).

Da wegen des Veranstaltungsortes besondere Zugangsregelungen gelten (keine Mobiltelefone, Schlüssel, Kreditkarten u.a.m.) – sind 30 Minuten für den Zugang einzuplanen. Kein Einlass für für Zuspätkommende.

Die Pressestelle der Justizverwaltung lud auch Journalistinnen und Journalisten ein, die mitlaufen wollten (Termin lief allerdings bis 31. März 2019).

Auch Besucher sind willkommen, Anmeldung w.o. über Frau Susan Drews

Horst Milde

Anmeldungen: Drews, Susan: Susan.Drews@jvapls.berlin.de

Ort der Veranstaltung:

JVA Plötzensee
Zugang übe Pforte 1
Friedrich-Olbricht- Damm 16
13627 Berlin

Geschichte der JVA Plötzensee:

Justizvollzugsanstalt Plötzensee, ehem. Justizvollzugsanstalt Charlottenburg, Jugendstrafanstalt Berlin

Ehem. Strafgefängnis Plötzensee, Gesamtanlage unter Denkmalschutz

Das damals größte Gefängnis Deutschlands wurde 1868-79 von Heinrich Ludwig Herrmann unter Beteiligung von Paul Emanuel Spieker und Hesse erbaut. Eine der frühesten Berliner Gefängnisanlagen mit lockerer Bebauung in Rohziegelbauweise: Torhaus, Gefängnistrakte, Beamtenwohnhäuser, Küchenbauten, Kessel- und Maschinenhaus, Anstaltskirche im oberen Stock des Hauptgebäudes. Das Gefängnis galt als eine der modernsten Haftanlagen Europas.
1.200 Strafgefangene waren hier untergebracht. 1939 Abriss des jüdischen Tempels. Im NS-Zuchthaus Plötzensee wurden etwa 2.500 Männer, Frauen und Jugendliche durch Fallbeil oder Strick hingerichtetet, darunter zahlreiche Widerstandskämpfer. Teilweise Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Danach diente das Strafgefängnis bis 1987 als Jugendstrafanstalt. Dann wurde es als JVA Plötzensee zu einer Einrichtung des offenen Männervollzugs. Auf dem Gelände wurde 1952 die Gedenkstätte Plötzensee für die Opfer des Nationalsozialismus errichtet.

1980-87 entstand als Neubau unter Einbeziehung einiger alter Gebäude die Jugendstrafanstalt Berlin mit 448 Haftplätzen.

Auf der Südseite des Friedrich-Olbricht-Damms wurde 1983 die JVA Charlottenburg fertig gestellt, ursprünglich für weibliche Strafgefangene im geschlossenen Vollzug, seit 1998 mit 210 Haftplätzen für männliche Strafgefangene im geschlossenen Vollzug und mittlerweile mit der JVA Plötzensee fusioniert.

author: GRR