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02
2019

Mujinga Kambundji - Foto: Victah Sailer

Hallen-SM 2019 St. Gallen: Mujinga Kambundji mit Jahresweltbestzeit – Jason Joseph mit Schweizer Rekord

By GRR 0

Bei der Hallen-SM in St. Gallen hat Jason Joseph (LC Therwil) am 2. Tag für das Männer-Highlight gesorgt. Er verbesserte den Schweizer Rekord über 60 m Hürden auf 7,56 Sekunden. Ricky Petrucciani (LC Zürich) lief über 400 m zur Hallen-EM-Limite für Glasgow (GBR/1.-3. März).

200 m

Der alte ist auch der neue Schweizer Meister. William Reais, der seit kurzem für den LC Zürich startet, läuft auf der Aussenbahn den Konkurrenten auf und davon. Gold gewinnt er mit 21,81 Sekunden. Sein Teamkollege Jérôme Bellon macht den Doppelsieg für den LCZ perfekt. Allerdings war das Rennen um die Silbermedaille so knapp, dass der Zielfilm entscheiden musste. Bronze-Gewinner Arnaud Vergères (Stade Genève) erscheint auf der Rangliste nämlich mit der gleichen Zeit (22,44 Sekunden). Bastien Mouthon (CA Riviera) muss aus Verletzungsgründen auf den Final verzichten.

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400 m 

Der 400-m-Final wird mit Spannung erwartet. Zwei Athleten sind in diesem Jahr nur knapp an der Limite für die Hallen-EM vorbei gelaufen. Entsprechend haben Ricky Petrucciani (LC Zürich) und Charles Devantay (SA Bulle) Grosses vor. Sie gehen das Rennen forsch an, der Romand noch etwas schneller als der Tessiner. Während sich für Devantay das Anfangstempo rächt, kann Petrucciani durchziehen, ihn überholen und nicht nur Gold gewinnen, sondern mit 47,20 Sekunden auch die Hallen-EM-Limite unterbieten. Sie liegt bei 47,40. Devantay schafft mit 47,89 diese Zeit zwar nicht, darf sich aber die Silbermedaille umhängen lassen. Langhürden-Spezialist Dany Brand (LC Zürich) wird Dritter (48,59).

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800 m

Michael Curti (LC Therwil) ist der Schnellste in dieser Saison über 800 m. Doch muss gewarnt sein, denn zumindest über 600 m sind Lukas Kauflin (TV Zofingen) und Diego Menzi (KTV Bütschwil) ebenfalls schnell unterwegs. Dennoch will Curti von einem taktischen Rennen nichts wissen. Im Gegenteil: Er läuft die ersten 400 m in 52,5 Sekunden an. Damit kann er auf Kauflin aber nur einen kleinen Vorsprung herauslaufen, den der Zofinger auf der dritten Runde schnell aufholt, als Curti das Tempo nicht mehr halten kann. Kauflin übernimmt die Führung erst wenige Meter vor dem Ziel und läuft zu seinem ersten Schweizer Meistertitel bei den Aktiven. Curti, der nun deutlich nachlässt, rettet sich als Zweiter ins Ziel – allerdings wird er nachträglich disqualifiziert weil er eine Linie übertreten hat. Menzi läuft das Rennen in der Verfolgergruppe, holt auf den letzten Metern auf und gewinnt nach der Disqualifikation von Curti Silber. Weil Meddy Fouquet (FRA/CEP Cortaillod) nicht medaillenberechtigt ist, rückt Nicolas Pracht (LR TV Appenzell) auf den Bronzeplatz nach.

3000 m

Marco Maffongelli (VIGOR Ligornetto) führt das Feld in eher gemächlichem Tempo über die ersten Runden. Kurz vor der Hälfte ist es Titelverteidiger Luca Noti, der die Führung übernimmt und dafür sorgt, dass die Pace höher wird. Lange bleibt er in Front, zwischenzeitlich läuft er ein paar Meter Vorsprung heraus. 600 m vor dem Ziel schafft es Thomas Gmür (CA Sion) aber, das Loch zu schliessen. Es ist auch der Walliser 1500-m-Spezialist, der im Endspurt gegenüber dem 5000-m-Spezialisten die Nase vorne hat. Gmür siegt in 8:30,32 Minuten, Noti läuft 8:32,00. Mit Lukas Marti (TV Länggasse) steht ein weiterer Berner auf dem Podest (8:33,15).

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60 m Hürden

Lange wusste er gar nicht, ob er gesundheitlich fit genug würde für einen Start an dieser Hallen-SM. Aber wie er das wurde! Gleich im ersten Rennen dieses Winters gelingt Jason Joseph (LC Therwil) der grosse Wurf und überrascht im Vorlauf alle mit einem Schweizer Rekord. Die Bestmarke von Ivan Bitzi aus dem Jahr 2002 verbessert der Baselbieter um sechs Hundertstel auf 7,56 Sekunden. Es ist die viertbeste Zeit des Jahres in Europa. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das drauf habe“, freute er sich. „Nun werde ich mit meinem Trainer schauen, ob eine Hallen-EM-Teilnahme überhaupt in Frage kommt. Mein Fokus in diesem Jahr liegt weiterhin auf der WM und auf der U23-EM.“

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Der Final kündigt sich als eine interessante Affiche an. Denn hinter Joseph haben in den Vorläufen auch Routinier Tobias Furer (LK Zug) und Finley Gaio (LC Liestal) überzeugt. Joseph erwischt wieder einen sackstarken Lauf und erbringt mit 7,62 eine weitere Topleistung. Klar, dass er damit überlegen Schweizer Meister wird. Furer, der bereits für die Hallen-EM qualifiziert ist, steigert seine Saisonbestleistung auf 7,81. Nach dieser Hallen-Saison beendet der 31-Jährige seine Karriere als Leichtathlet, für den Nachwuchs ist aber nicht nur mit Joseph bereits gesorgt. Denn der eigentliche Mehrkämpfer Gaio verbessert seine persönliche Bestleistung auf 7,89 und verpasst die Limite für die Hallen-EM nur um einen Hundertstel. SM-Bronze geht an ihn.

Brahian Peña (GG Bern), der die Limite für die Hallen-EM ebenso bereits im Sack hat und auch auf der Meldeliste stand, muss kurzfristig auf einen Start verzichten.

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Hoch

Zum Entzücken der Zuschauer wird er als erste Entscheidung des Tages zu einem spannenden Wettkampf: der Hochsprung. Vivien Streit (US Yverdon) ist der sicherste Athlet auf dem Platz und muss erst bei 2,12 m seinen ersten Fehlversuch hinnehmen. Die 2,15 überquert er fehlerfrei und macht damit die Goldmedaille klar. Mit übersprungenen 2,12 kann Roman Sieber (LC Schaffhausen) Streit zwar unter Druck setzen, scheitert auf 2,15 aber dreimal und gewinnt Silber. Ein grosser Tag ist die Hallen-SM für Enrico Güntert. Der Drittplatzierte vom LC Schaffhausen gewinnt nicht nur erstmals eine SM-Medaille bei den Aktiven, sondern erreicht mit 2,06 in der Halle zum ersten Mal ein Resultat über 2 m.

Drei

Old Boys Basel darf sich im Dreisprung über einen Doppelsieg freuen. Nils Wicki freut sich über seinen fünften Schweizer Meistertitel, den ersten im Dreisprung in der Halle. Mindestens so fest wie über SM-Gold wird er sich über seine Bestweite freuen: 15,72 m ist gleichbedeutend mit einer persönlichen Hallen-Bestleistung. Carlos Kouassi sichert dem Basler Stadtverein die zweite Medaille in dieser Disziplin. Auf Wicki verliert Kouassi heute 26 cm. Simon Sieber (LC Schaffhausen) schnappt sich mit 15,30 Bronze.

St. Gallen. Schweizer Hallen-Meisterschaften. 2. Tag. Männer. 200 m: 1. William Reais (LC Zürich) 21,81. 2. Jérôme Bellon (LC Zürich) 22,44. 3. Arnaud Vergères (Stade Genève) 22,44. – 400 m: 1. Ricky Petrucciani (LC Zürich) 47,20. 2. Charles Devantay (SA Bulle) 47,83. 3. Dany Brand (LC Zürich) 48,59. – 800 m: 1. Lukas Kauflin (TV Zofingen) 1:52,12. 2. Diego Menzi (KTV Bütschwil) 1:53,27. 3. Meddy Fouquet (FRA/CEP Cortaillod) 1:54,77. 4. (3. SM) Nicolas Pracht (LR TV Appenzell) 1:55,11. – 3000 m: 1. Thomas Gmür (CA Sion) 8:30,32. 2. Luca Noti (STB) 8:32,00. 3. Lukas Marti (TV Länggasse) 8:33,15. – 60 m Hürden: 1. Jason Joseph (LC Therwil) 7,62 (Vorlauf: 7,56/Schweizer Rekord, bisher Ivan Bitzi 7,62). 2. Tobias Furer (LK Zug) 7,81. 3. Finley Gaio (SC Liestal) 7,89. – Hoch: 1. Vivien Streit (US Yverdon) 2,15. 2. Roman Sieber (LC Schaffhausen) 2,12. 3. Enrico Güntert (LC Schaffhausen) 2,06. – Drei: 1. Nils Wicki (Old Boys Basel) 15,72. 2. Carlos Kouassi (Old Boys Basel) 15,46. 3. Simon Sieber (LC Schaffhausen) 15,30.

Frauen. 200 m: 1. Sarah Atcho (Lausanne-Sports) 23,75. 2. Riccarda Dietsche (KTV Altstätten) 24,37. 3. Samantha Dagry (Lausanne-Sports) 24,85. – 400 m: 1. Yasmin Giger (NET Sport Club Leichtathletik Amriswil) 53,66. 2. Fanette Humair (FSG Bassecourt) 54,24. 3. Cornelia Halbheer (LV Winterthur) 54,65. – 800 m: 1. Selina Büchel (KTV Bütschwil) 2:09,24. 2. Lore Hoffmann (ATHLE.ch) 2:12,72. 3. Sina Sprecher (TV Länggasse) 2:13,88. – 3000 m: 1. Delia Sclabas (Gerbersport) 9:26,76 (Schweizer U20-Hallenrekord). 2. Nicole Egger (LV Langenthal) 9:45,31. 3. Alina Sönning (LV Albis) 10:53,79. – 60 m Hürden: 1. Noemi Zbären (SK Langnau) 8,30. 2. Géraldine Frey (LK Zug) 8,33. 3. Annik Kälin (AJ TV Landquart) 8,41. – Hoch: 1. Salome Lang (Old Boys Basel) 1,82. 2. Carolin Gottschalk (LC Basel/GER) 1,74. 3. (2. SM) Nadine Odermatt (Leichtathletik Kerns) 1,71. 4. (3. SM) Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron) 1,71. – Stab: 1. Angelica Moser (LC Zürich) 4,62 (Schweizer U23-Hallenrekord). 2. Andrina Hodel (LC Frauenfeld) 4,10. 3. Pascale Stöcklin (Old Boys Basel) 4,10. – Drei: 1. Barbara Leuthard (LC Zürich) 12,43. 2. Alina Tobler (LC Brühl) 12,31. 3. Serena Raffi (TV Wohlen) 12,14.

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Link zu den Videos der Hallen-SM in St. Gallen

Link zur Tages-Zusammenfassung der Frauen

Link zur Hallen-SM in St. Gallen

Hallen-SM St. Gallen (2. Tag Frauen): Moser springt Schweizer U23-Rekord

17. Februar 2019

Am zweiten Tag der Hallen-SM in St. Gallen fielen bei den Frauen acht Titelentscheidungen. Angelica Moser (LC Zürich) brillierte mit einem Schweizer U23-Hallenrekord im Stabhochsprung, Delia Sclabas (Gerbersport) mit einem nationalen U23-Hallenrekord über 3000 m.

200 m
Der Final über eine Bahnrunde ist eine klare Angelegenheit für Sarah Atcho (Lausanne-Sports). Die 23-jährige Waadtländerin stürmt auf der Aussenbahn einem souveränen Sieg entgegen. Ihre Siegeszeit: 23,75 Sekunden. Nach Bronze über 60 m mit persönlicher Bestzeit am Samstag ist dies für sie die zweite Medaille des Wochenendes. Nach fünfmal Silber und dreimal Bronze steht sie erstmals an einer Hallen-SM zuoberst auf dem Podium.

Hinter Atcho gewinnt Riccarda Dietsche (KTV Altstätten) in 24,37 Sekunden die Silbermedaille, auf der dritten Podeststufe steht Samantha Dagry (Lausanne-Sports), die in 24,85 gestoppt wird.

400 m
Die Lokalmatadorin Yasmin Giger (NET Sport Club Leichtathletik Amriswil) lässt sich diese Chance nicht entgehen: In 53,66 Sekunden verteidigt sie ihren Titel aus dem Vorjahr mit Erfolg. Ausserdem erfüllt sie zum zweiten Mal die Limite für die Hallen-EM. Hinter ihr gewinnt Fanette Humair (FSG Bassecourt) in 54,24 Silber. Packend verläuft der Kampf um Bronze: Cornelia Halbheer (LV Winterthur) setzt sich in 54,65 um einen Hauch vor der zeitgleichen Rachel Pellaud (FSG Bassecourt) durch.

In den 400-m-Rennen der Frauen ging es für die Athletinnen auch darum, sich für das Schweizer 4×400-m-Team in Glasgow zu empfehlen. Dort hat die Schweiz als Top-6-Nation der Freiluftsaison 2018 einen Startplatz auf sicher.

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800 m
Selina Büchel (KTV Bütschwil) lässt von Beginn weg keine Zweifel aufkommen, wer die stärkste Athletin im Feld ist. Die Toggenburgerin setzt sich sogleich an die Spitze und läuft in unwiderstehlicher Manier einem sicheren Sieg entgegen. Nach vier Runden wird für sie eine Zeit von 2:09,24 Minuten gestoppt und sie kann sich zum fünften Mal als Schweizer Meisterin feiern lassen. Es war dies das letzte Rennen der zweifachen Hallen-Europameisterin vor der Hallen-EM in zwei Wochen in Glasgow.

Hinter der nationalen Rekordhalterin sind die Positionen schon bald bezogen. Die letztjährige EM-Teilnehmerin Lore Hoffmann (ATHLE.ch) läuft in 2:12,72 Minuten sicher auf den Silberplatz, die Outdoor-Schweizer-Meisterin Sina Sprecher (TV Länggasse) wird in 2:13,88 Minuten Dritte.

3000 m
Delia Sclabas (Gerbersport) entscheidet sich, an der Hallen-SM über 3000 m an den Start zu gehen. Nachdem sie in diesem Jahr schon Schweizer U20-Rekorde über 1000 und 1500 m aufgestellt hat, gelingt ihr auch im längsten Rennen dieser SM ein souveräner Auftritt. Sie setzt sich von Beginn weg von ihren Gegnerinnen ab und läuft in 9:26,77 Minuten zum Sieg. Damit bleibt sie deutlich unter dem bisherigen Schweizer U20-Rekord von Stefanie Murer aus dem Jahr 2003 (9:39,76). An der Hallen-EM wird die Bernerin entweder über 800 oder 1500 m an den Start gehen. Der entsprechende Entscheid ist noch nicht gefällt.

Silber geht an Nicole Egger (LV Langenthal/9:45,31), Bronze an Alina Sönning (LV Albis/10:53,79).

60 m Hürden
An Noemi Zbären (SK Langnau) gibt es in dieser Hallensaison kein Vorbeikommen. Die Emmentalerin ist über die Hürden klar die schnellste Athletin im Land und läuft nach ihrer Rückkehr von einer Verletzungspause konstant Zeiten zwischen 8,30 und 8,40 Sekunden. In 8,30 Sekunden läuft sie im Final als Siegerin ins Ziel und wird zum dritten Mal Schweizer Hallenmeisterin.

An die bei 8,24 Sekunden fixierte Limite für die Hallen-EM kommt Zbären nicht ganz heran. Immerhin schiebt sie sich auf den letzten Metern noch an der glänzend gestarteten Géraldine Frey (LK Zug) vorbei, die in 8,33 Silber gewinnt. Bronze geht an die Mehrkämpferin Annik Kälin (AJ TV Landquart/8,41).

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Hoch
Unter den Schweizer Hochspringerinnen ist Salome Lang (Old Boys Basel) die unangefochtene Nummer eins. Die 21-jährige Baslerin überzeugte in den letzten Wochen gleich dreimal mit einem Schweizer U23-Rekord und schraubte ihre persönliche Bestleistung auf 1,90 m hoch. Damit erfüllte sie die Limite für die Hallen-EM auf den Zentimeter genau. In St. Gallen reicht ihr ein Sprung über 1,77 m, um sich ihren zweiten Hallentitel nach 2016 zu sichern. Lang überspringt auch 1,82 m im ersten Anlauf, bevor sie sich erfolglos auf 1,87 m versucht.

Auf dem Podest wird sie von Nadine Odermatt (Leichtathletik Kerns) und Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron) flankiert, die beide 1,71 m überspringen.

Stab
Für das erste Highlight des zweiten Wettkampftages sorgt Angelica Moser (LC Zürich). Die U23-Europameisterin überspringt im ersten Versuch 4,62 m und verbessert damit ihren eigenen Schweizer U23-Rekord um 6 cm. Sie springt 1 cm höher, als sie jemals unter freiem Himmel gesprungen ist, und übertrifft einmal mehr die Hallen-EM-Limite (4,50 m). Nach diesem Exploit versucht sich die 21-jährige Andelfingerin sogar auf 4,70 m – auf dieser Höhe muss sie sich jedoch geschlagen geben. In der Europa-Saisonbestenliste ist Moser nun die Nummer 8.

Als Silbermedaillengewinnerin kann sich Andrina Hodel (LC Frauenfeld) feiern lassen. Sie springt ebenso über 4,10 m wie Pascale Stöcklin (Old Boys Basel), die Bronze gewinnt.

Drei
Barbara Leuthard (LC Zürich) überzeugt einmal mehr mit ihrer grossen Routine. Mit einem Sprung auf 12,43 m sichert sich die 37-jährige Schwyzerin ihren elften Dreisprung-Titel in der Halle seit 2004. Was für ein eindrücklicher Leistungsausweis! Leicht wird ihr dieser Sieg jedoch nicht gemacht. Die Einheimische Alina Tobler (LC Brühl), Schweizer U20-Rekordhalterin, kommt bis auf 12 cm an Leuthard heran und schnappt sich Silber. Den Bronzeplatz erreicht Serena Raffi (TV Wohlen), die mit 12,14 m ebenfalls über die 12-m-Marke hinausspringt.

St. Gallen. Schweizer Hallen-Meisterschaften. 2. Tag. Männer. 200 m: 1. William Reais (LC Zürich) 21,81. 2. Jérôme Bellon (LC Zürich) 22,44. 3. Arnaud Vergères (Stade Genève) 22,44. – 400 m: 1. Ricky Petrucciani (LC Zürich) 47,20. 2. Charles Devantay (SA Bulle) 47,83. 3. Dany Brand (LC Zürich) 48,59. – 800 m: 1. Lukas Kauflin (TV Zofingen) 1:52,12. 2. Diego Menzi (KTV Bütschwil) 1:53,27. 3. Meddy Fouquet (FRA/CEP Cortaillod) 1:54,77. 4. (3. SM) Nicolas Pracht (LR TV Appenzell) 1:55,11. – 3000 m: 1. Thomas Gmür (CA Sion) 8:30,32. 2. Luca Noti (STB) 8:32,00. 3. Lukas Marti (TV Länggasse) 8:33,15. – 60 m Hürden: 1. Jason Joseph (LC Therwil) 7,62 (Vorlauf: 7,56/Schweizer Rekord, bisher Ivan Bitzi 7,62). 2. Tobias Furer (LK Zug) 7,81. 3. Finley Gaio (SC Liestal) 7,89. – Hoch: 1. Vivien Streit (US Yverdon) 2,15. 2. Roman Sieber (LC Schaffhausen) 2,12. 3. Enrico Güntert (LC Schaffhausen) 2,06. – Drei: 1. Nils Wicki (Old Boys Basel) 15,72. 2. Carlos Kouassi (Old Boys Basel) 15,46. 3. Simon Sieber (LC Schaffhausen) 15,30.

Frauen. 200 m: 1. Sarah Atcho (Lausanne-Sports) 23,75. 2. Riccarda Dietsche (KTV Altstätten) 24,37. 3. Samantha Dagry (Lausanne-Sports) 24,85. – 400 m: 1. Yasmin Giger (NET Sport Club Leichtathletik Amriswil) 53,66. 2. Fanette Humair (FSG Bassecourt) 54,24. 3. Cornelia Halbheer (LV Winterthur) 54,65. – 800 m: 1. Selina Büchel (KTV Bütschwil) 2:09,24. 2. Lore Hoffmann (ATHLE.ch) 2:12,72. 3. Sina Sprecher (TV Länggasse) 2:13,88. – 3000 m: 1. Delia Sclabas (Gerbersport) 9:26,76 (Schweizer U20-Hallenrekord). 2. Nicole Egger (LV Langenthal) 9:45,31. 3. Alina Sönning (LV Albis) 10:53,79. – 60 m Hürden: 1. Noemi Zbären (SK Langnau) 8,30. 2. Géraldine Frey (LK Zug) 8,33. 3. Annik Kälin (AJ TV Landquart) 8,41. – Hoch: 1. Salome Lang (Old Boys Basel) 1,82. 2. Carolin Gottschalk (LC Basel/GER) 1,74. 3. (2. SM) Nadine Odermatt (Leichtathletik Kerns) 1,71. 4. (3. SM) Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron) 1,71. – Stab: 1. Angelica Moser (LC Zürich) 4,62 (Schweizer U23-Hallenrekord). 2. Andrina Hodel (LC Frauenfeld) 4,10. 3. Pascale Stöcklin (Old Boys Basel) 4,10. – Drei: 1. Barbara Leuthard (LC Zürich) 12,43. 2. Alina Tobler (LC Brühl) 12,31. 3. Serena Raffi (TV Wohlen) 12,14.

Hallen-SM St. Gallen (1. Tag Männer): Wicki mit Bestzeit zum ersten Gold

16. Februar 2019

Am ersten Tag der Schweizer Hallen-Meisterschaften in St. Gallen wurden bei den Männern vier Medaillensätze überreicht. Den prestigeträchtigen Titel über 60 m gewann Silvan Wicki, der in 6,65 Sekunden zweimal einen persönlichen Bestwert aufstellte.

60 m
Silvan Wicki (BTV Aarau) steigt als grosser Favorit ins Titelrennen und dieser Rolle wird er im über drei Runden führenden Wettbewerb gerecht. Der 23-jährige Basler zeigt in diesem Winter konstante Leistungen auf einem bemerkenswerten Niveau und blieb in all seinen Rennen unter der Limite für die Hallen-EM in Glasgow. Kein Schweizer ist in den letzten Wochen an Wickis Zeiten herangekommen.

Im Final setzt sich Wicki in 6,65 Sekunden durch. Er ist dabei genau gleich schnell wie im Halbfinal, als er einen persönlichen Bestwert aufstellte und bis auf 5 Hundertstel an den Schweizer Rekord herankam. Ein eindrückliches Zeichen, dass er immer schneller wird. Schon im letzten Sommer steigerte er sich über 100 m auf hervorragende 10,17 Sekunden.

Grund zur Freude haben auch Sylvain Chuard (Lausanne-Sports) und Pascal Mancini (FSG Estavayer), die beide zweimal unter der EM-Limite bleiben. Chuard holt mit 6,73 Silber, Mancini mit 6,76 Bronze. Neben diesen drei Athleten hat auch der 400-m-Spezialist Ricky Petrucciani (LC Zürich) mit einer Saisonbestzeit von 6,77 die EM-Limite bereits unterboten. In Glasgow sind pro Nation und Disziplin maximal drei Athleten startberechtigt.

Mancini meldete sich kurzfristig für die Hallen-SM nach. Im vergangenen Herbst entzog der Zentralvorstand von Swiss Athletics dem Freiburger die Lizenz. Gegen diesen Entscheid legte er beim Verbandsschiedsgericht Rekurs ein. Wegen der aufschiebenden Wirkung konnte Mancini eine Lizenz für die Saison 2019 lösen und ist dadurch an Wettkämpfen startberechtigt. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.

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Stab
Die klare Nummer eins im Schweizer Stabhochsprung ist derzeit Dominik Alberto (LC Zürich). Mit Sprüngen über 5,50 m und höher sprang der 26-jährige Zürcher in den letzten Jahren in seiner eigenen Liga. Im letzten Herbst unterzog er sich einer Handoperation und stieg spät in die Hallenwettkämpfe ein. Das hindert ihn jedoch nicht daran, seinem Leistungsausweis den vierten Titel in Folge hinzuzufügen. «Ich bin froh, dass ich überhaupt einige Hallenwettkämpfe machen konnte. Ich habe beim Springern keine Schmerzen, das ist die Hauptsache», sagte er zufrieden.

Alberto gewinnt mit einer Höhe von 5,05 m. Nachdem er auf dieser Höhe als Sieger feststeht, versucht er sich auf 5,30 m, reüssiert jedoch nicht. Auf dem Podest wird er von Patrick Schütz (LV Winterthur) und Reto Fahrni (GG Bern) flankiert, die beide 4,95 m meistern. Für Schütz ist dies die 14. (!) Medaille an einer Hallen-SM seit 2001. Fahrni beweist starke Nerven, indem er sowohl 4,85 m als auch 4,95 m im dritten Versuch überspringt.

Weit
Als mehrfacher EM-Teilnehmer ist Benjamin Gföhler (LC Zürich) klar der routinierteste Athlet im Feld der Weitspringer. Mit einem Satz auf 7,77 m schafft er zum dritten Mal seit 2016 an der Hallen-SM den Sprung auf die oberste Stufe des Podests. An diese Weite kommen seine Konkurrenten nicht annähernd heran.

Hinter dem Spezialisten setzen sich einige der besten Mehrkämpfer des Landes in Szene. Silber und Bronze gehen an Simon Ehammer (TV Teufen) und Finley Gaio (SC Liestal). Der Appenzeller springt mit 7,36 m 2 cm weiter als sein Disziplinkollege aus dem Baselbiet. Am der U20-WM 2018 in Tampere (FIN) belegten diese beiden Athleten die glänzenden Positionen 3 und 5 und nun stellen sie einmal mehr ihr Können im Weitsprung unter Beweis.

Kugel
Weil der Vorjahressieger Stefan Wieland (STB) aus Verletzungsgründen nicht am Start ist, ist der Weg für einen neuen Schweizer Meister frei. Urs Hutmacher (LV Winterthur) nutzt die Gunst der Stunde und holt sich mit einem Stoss auf 15,37 m den ersten Titel bei den Aktiven. Damit verdrängt er Lars Meyer (STB) um 10 cm auf den Silberplatz. Der Berner erzielt seine Bestweite im sechsten Versuch, kommt aber nicht ganz an den Führenden heran.

Für Hutmacher ist dies der erste Titel seiner Karriere. Bronze sichert sich Michel Edzimbi (LV Langenthal), der die 7,26 kg schwere Kugel 14,88 m weit stösst

St. Gallen. Schweizer Hallen-Meisterschaften. 1. Tag. Männer. 60 m: 1. Silvan Wicki (BTV Aarau) 6,65. 2. Sylvain Chuard (Lausanne-Sports) 6,73. 3. Pascal Mancini (FSG Estavayer) 6,76 (alle Athleten mit erfüllter Limite für die Hallen-EM). – Stab: 1. Dominik Alberto (LC Zürich) 5,05. 2. Patrick Schütz (LV Winterthur) 4,95. 3. Reto Fahrni (GG Bern) 4,95. – Weit: 1. Benjamin Gföhler (LC Zürich) 7,77. 2. Simon Ehammer (TV Teufen) 7,36. 3. Finley Gaio (SC Liestal) 7,34. – Kugel: 1. Urs Hutmacher (LV Winterthur) 15,37. 2. Lars Meyer (STB) 15,27. 3. Michel Edzimbi (LV Langenthal) 14,88.

Hallen-SM St. Gallen (1. Tag Frauen): Mujinga Kambundji mit Jahresweltbestzeit

16. Februar 2019

Am ersten Tag der Hallen-SM in St.Gallen wurden bei den Frauen drei Schweizer Meisterinnen gekürt. Mujinga Kambundji (STB) siegte über 60 m mit Jahresweltbestzeit, in ihrem Sog erwischten vier weitere Athletinnen einen sensationellen Tag.

60 m

Dass Mujinga Kambundji SM-Gold gewinnt, ist nur logisch. Sie ist die Schweizer Rekordhalterin, Hallen-WM-Dritte von 2018 und sie hat auch in diesem Winter trotz Grippe die nationale Konkurrenz hinter sich gelassen. Es ist gerade diese Krankheit, die sie 2019 allerdings noch davon abhielt, ihr Top-Niveau abrufen zu können – bis heute.

Kambundji ist in allen drei Runden die Schnellste, läuft bereits im Halbfinal erstmals in diesem Jahr unter 7,20 (7,18) und holt im Finallauf zum grossen Schlag aus. Nach gutem Start und voll durchgezogenem Lauf bleibt die Uhr bei 7,08 stehen – eine Leistung, die so gut ist, dass die 26-Jährige damit die Jahresweltbestzeit egalisiert. Erst zweimal ist sie bisher schneller gelaufen, ihr nationaler Rekord liegt bei 7,03.

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Das sind gute Aussichten für den Saison-Höhepunkt, der in zwei Wochen an der Hallen-EM in Glasgow (GBR) erst noch ansteht. „Darauf freue ich mich nun sehr“, strahlt Kambundji im Ziel. „Umso mehr weil ich an die Hallen-WM von letztem Jahr, die ebenfalls auf der Insel statt fand (Birmingham), gute Erinnerungen habe und mein Trainer aus England kommt. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung von heute, konnte bereits am Start locker davon ziehen.“

Was Kambundji vor dem Wettkampf nicht wissen kann: Es braucht eine Steigerung ihrer Saisonbestleistung. Ansonsten hätte auch eine andere Athletin jubeln können. Denn die hinter ihr klassierten Frauen sorgten dafür, dass aus dem SM-Final ein denkwürdiger Tag für den Schweizer Sprint wird. Allen voran Ajla Del Ponte (US Ascona). Sie war in diesem Jahr die Konstanteste, lief mehrmals Zeiten zwischen 7,31 und 7,34 und holt damit verdient Silber. In St. Gallen aber gelingt ihr der Wettkampf ihres Lebens: 7,17 ist eine klare neue Bestzeit und Rang fünf in Europas Jahresbestenliste. Auch Sarah Atcho (Lausanne-Sports) läuft persönliche Bestleistung (7,31) und gewinnt Bronze.

Auch wenn sie das Podest knapp verpassen: Lea Sprunger (COVA Nyon) und Riccarda Dietsche (KTV Altstätten) jubeln auch beide, denn sie bleiben unter der EM-Limite für Glasgow (7,42). Sprunger (7,32, persönliche Bestleistung) plant an der EM allerdings mit einem Start über 400 m. Dietsche (7,39) erfüllt erstmals überhaupt eine Grossanlass-Limite bei den Aktiven.

Weit

Die stärkste Athletin des Winters ist auch die Schweizer Meisterin. Annik Kälin (AJ TV Landquart) geht mit einer Bestweite von 6,28 m (U20-Schweizer-Rekord) als Topfavoritin in den Wettkampf und sorgt schon im ersten Durchgang für klare Verhältnisse: Die 6,11 werden von keiner Athletin mehr übertroffen. Sie selbst schafft es im sechsten Versuch ein weiteres Mal auf diese Weite. Die Silbermedaille gewinnt Emma Piffaretti (US Ascona), die U18-EM-Silbermedaillengewinnerin von 2018, mit 6,00. Als Dritte gewinnt Céline Schwarzentruber (STV Willisau/5,80) ihre erste SM-Medaille überhaupt.

Kugel

Vor zwei Wochen einen uralten Schweizer U20-Rekord ausgelöscht, nun schon Schweizer Meisterin: Vanessa Fust (LV Langenthal) ist das neue Gesicht unter den Schweizer Kugelstosserinnen. Mit 14,28 m setzt sie sich an die Spitze der Rangliste – nur ein Zentimeter fehlt zum U20-Rekord. Ihre erste Medaille an diesem Wochenende gewinnt auch Hallen-Fünfkampf-Rekordhalterin Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron), 18 cm Rückstand weist sie auf Siegerin Fust auf. Auch Lea Herrsche (KTV Altstätten) bleibt um 7 cm noch über 14 m und holt Bronze.

St. Gallen. Schweizer Hallen-Meisterschaften. 1. Tag. Frauen. 60 m: 1. Mujinga Kambundji (STB) 7,08 (JWB). 2. Ajla Del Ponte (US Ascona) 7,17. 3. Sarah Atcho (Lausanne-Sports) 7,31. 4. Lea Sprunger (COVA Nyon) 7,32 (EM-Limite erfüllt). 5. Riccarda Dietsche (KTV Altstätten) 7,39. (EM-Limite erfüllt) – Weit: 1. Annik Kälin (AJ TV Landquart) 6,11. 2. Emma Piffaretti (US Ascona) 6,00. 3. Céline Schwarzentruber (STV Willisau) 5,80. – Kugel: 1. Vanessa Fust (LV Langenthal) 14,28. 2. Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron) 14,10. 3. Lea Herrsche (KTV Altstätten) 14,07.

Quelle: Swiss Athletics

 

author: GRR