4.354 Läuferinnen und Läufer beim 47. Berliner Neujahrslauf 2019

4.354 Läuferinnen und Läufer gingen um 12 Uhr auf die 4 km lange Strecke beim 47. Berliner Neujahrslauf vom Pariser Platz zum Berliner Dom und zurück.

Der Lauf hat keinen Wettkampfcharakter, alle joggen gemütlich auf dem Boulevard „Unter den Linden“, einen Teilnahmebeitrag gibt es nicht. Angeführt von einem „Bremskommando“, das Fahnen trägt (Anführer Wolfgang Paech) und ein gemächliches Tempo vorlegt, damit Familien und Touristen sich am Jahreseröffnungslauf beteiligen können.  Sprecher Karsten Holland begrüßte die Teilnehmer und forderte alle erstmal zu einer leichten Gymnastik auf.

Die Läufer „Unter den Linden“ – (r) das Reiterstandbild des „alten Fritz“ – Foto: Horst Milde

Die Staatsoper – Foto Horst Milde

Statt eines Teilnahmebetrages,wird um eine Spende gebeten für die Björn Schulz Stiftung, die Familien mit krebs- und chronisch kranken sowie schwerst und unheilbar kranken Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen hilft.

Es ist die 30. Charityveranstaltung seit 1990, als der Lauf ein sportpolitisches Weltereignis war, als es zum ersten Mal seit 28 Jahren wieder möglich war von (West)-Berlin durch das Brandenburger Tor in den Ostteil Berlins zu laufen und zurück. Es nahmen weit über 20.000 Läufer und Läuferinnen aus aller Welt teil.

Dieser Lauf hat eine typische Berliner Entwicklung. Begonnen hat sie durch die Initiative von Heinz-Florian Oertel, des beliebten Reporter des Berliner Rundfunks und des DDR Fernsehens, der den Lauf als eine Kopie des bekannten Silvesterlaufes von Sao Paulo zum ersten Mal organisierte.  Es begann 1972 mit Heinz Florian Oertel im Berliner Friedrichshain, zweimal fanden diese Läufe parallel – auf der Straße Unter den Linden und im Friedrichshain – statt. Danach einigte man sich, daß der SCC den Lauf auf der prominenteren Strecke in Berlin Mitte weiterführt.

Die Strecke ist natürlich touristisch äußerst attraktiv, es geht vorbei an der renovierten Staatsoper,  dem fast fertigen Berliner Schloß (Humboldtforum), dem Berliner Dom, dem Alten Museum, dem „Zeughaus“ (Deutsches Historisches Museum), Neue Wache, Humboldt-Universität, Staatsbibliothek …

Die Neue Wache (l.) und das Deutsche Historische Museum (hinter Bauplanen) – Foto: Horst Milde

Die Teilnehmerzahlen waren natürlich danach immer geringer als 1990, aber inzwischen hat dieser Lauf eine wirkliche Tradition in Berlin zur „Saisoneröffnung“ des Neuen Jahres entwickelt – nach der Berliner Silvesterfeier auf der Festmeile auf der Straße des 17. Juni am letzten Tag des Jahres, sodaß auch viele Touristen am Lauf teilnehmen. Es werden noch übrig gebliebene Pfannkuchen vom Silvesterlauf am Teufelsberg verteilt, alle Teilnehmer erhalten eine Startnummer und nach dem Lauf eine Erinnerungsurkunde. Man erhält im Ziel heißen Tee – und danach sieht man die Läufer – mit der Urkunde unter dem Arm – im Trainingstempo nach Hause düsen – andere gehen gepflegt ins „Adlon“ Kaffee trinken

Die Berliner Straßenreinigung hatte nach der Feiernacht besonders viel zu tun, um den Pariser Platz und die Laufstrecke von allen Unrat zu reinigen, aber alles war bestens und rechtzeitig fertig. Die Berliner Polizei sperrte den Boulevard und fuhr vorneweg, Race Director Mark Milde fuhr an der Spitze mit, während Oberkontrolleur Oliver Bach mit der Fahrrad den Konvoi der Läufer an den  Seiten absicherte. Die Straße Unter den Linden ist zum großen  Teil noch (immer) Baustelle,  die Läufer mussten teilweise Schlangenlinien laufen, aber die Nebenstraßen waren gut abgesperrt und Ordner waren an diesen Stellen im Einsatz, die besonders die letzten walkenden Teilnehmern mit Zurufen unterstützten.

Die Humboldt-Universität – Foto: Horst Milde

Zum Schluß schien sogar noch die Sonne, während es kurz vor dem Start noch stürmte. Werner Sonne, den langjährigen ARD-Moderator sah man, wie alljährlich, unter den vielen Teilnehmern.

Der Berliner Neujahrslauf  hatte bei seiner ingesamten 47. Durchführung wieder das Berliner Laufjahr erfolgreich eröffnet.

Horst Milde

 

FROHES NEUES JAHR! – Foto: SCC Events