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15
10
2018

„Ich bin überglücklich, denn es ist mein erster großer Sieg“, sagte die sich als Hobbyläuferin bezeichnende Susanne Schreindl. - Foto: Wilfried Raatz - wus-media

Die Schreindl’s schreiben in München nette Familiengeschichte – Wilfried Raatz berichtet

By GRR 0

Nach Tobias Schreindl kann sich nun auch Ehefrau Susanne beim Generali München Marathon in die Siegerliste des renommierten Großstadtmarathons eintragen

2014 hatte Tobias Schreindl den Marathon und zudem auch die deutsche Meisterschaft in der bayerischen Landeshauptstadt gewonnen – 2018 war er als Schrittmacher und moralische Stütze für seine Frau dabei und hatte dabei einen gewissen Anteil am Sieg „seiner“ Susanne. „Ohne ihn“, sagte sie im Ziel im Münchener Olympiastadion, „weiß ich nicht, ob ich das geschafft hätte“. Triumph aber auch für Trainer Günter Zahn, der übrigens 1972 im Olympiastadion das Olympische Feuer als Schlussläufer getragen hatte und seitdem natürlich eine emotionale Bindung zu diesem Stadion hat. Die 27jährige im Trikot der LG Passau gewann die 33. Auflage des Marathons in 2:48:40 Stunden. Bei den Männern setzte sich der für die ART Düsseldorf startende Franke Andreas Straßner in 2:28:00 Stunden.

 „Ich bin überglücklich, denn es ist mein erster großer Sieg“, sagte die sich als Hobbyläuferin bezeichnende Susanne Schreindl.

In der Tat, denn der Schützling von Günter Zahn arbeitet als Diplom-Ingenieur für Umwelt in Deggendorf in einem Fulltimejob. „Die letzten sieben, acht Kilometer habe ich richtig gelitten“, gestand sie unverblümt, „das kannte ich bislang noch nicht!“ Lange Zeit lag die Läuferin der LG Passau, die im Vorjahr in Frankfurt mit 2:52:22 ihr Marathondebüt gegeben hatte, auf einem 2:45er Kurs, konnte aber letztlich das vorgelegte Tempo dann doch nicht halten. Vor drei Wochen hatte sie beim Kassel-Marathon in der finalen Vorbereitungsphase ihre Halbmarathon-Bestzeit auf starke 1:17:31 verbessert.

Es ist sicherlich ein Novum, dass ein Ehepaar wie nun Susanne und Tobias Schreindl beim München-Marathon als Sieger in die Annalen eingehen können. Für 2019 gibt es allerdings schon ein Laufpaar, das es den Schreindls nachmachen möchte. „Meine Freundin Julia Galuschka wird nach einem verletzungsanfälligen Jahr 2019 wieder angreifen und in München Marathon laufen. Dann muss ich meinen Sieg wiederholen“, setzt der Männersieger Andreas Straßner schon eine hohe Hürde für die neue Saison.

Doch noch einmal zurück zu den Frauenresultaten. Auf Platz zwei lief Maren Tritschler vom Basel Running Club (2:52:25) ein, Dritte wurde die Münchnerin Bianca Meyer (2:56:04), die Vorjahressiegerin, die allerdings nach einer Verletzung noch nicht die Form des Jahres 2017 aufbauen konnte.

„Das war ein ewiger Traum von mir, den größten Marathon in Bayern zu gewinnen“, so Andreas Straßner, der in Pleinfeld am Brombachsee lebt, aber für ART Düsseldorf startet. „Es war nicht mein bester Marathon, ab Kilometer 30 hatte ich muskuläre Probleme. Das hatte ich bislang auch noch nicht gekannt!“

Bereits nach 17 km startete der 39jährige sein Solorennen durch München. „Die Kilometerabschnitte waren sehr unterschiedlich, das war einfach nicht meine Sache. Deshalb bin ich losgelaufen!“ Und mit Erfolg, denn keiner seiner Konkurrenten konnte dem Franken folgen. Es ist übrigens bereits das zweite Husarenstück des Andreas Straßner in München, denn bereits im Frühjahr hatte er die Deutschland-Ausgabe des Wings for Life World Run mit der weltweit zweitbesten Laufleistung von 76,1 km gewonnen.

Trainer Günter Zahn feierte neben dem Sieg von Susanne Schreindl noch einen weiteren Erfolg für seine LG Passau. Sein Schützling Maxim Fuchs wurde im Marathon der Männer Dritter in 2:35:09 Minuten. Direkt vor ihm kam der US-Amerikaner T-Roy Brown (2.31:39) als Zweiter ins Ziel.

Insgesamt meldeten am Marathonwochenende 21.096 Läufer – schon wieder mehr als im Vorjahr.

5.695 Läufer für die Marathon-Strecke, 8.231 waren es beim Halbmarathon und 3.666 beim 10 km-Lauf. In den Marathonstaffeln meldeten insgesamt 2.916 Läuferinnen und Läufer. Am Tag zuvor gingen 588 Trachtenläufer an den Start. Bereits zum zweiten Mal gab es den Inklusionslauf über 7,5 Kilometer für Menschen mit Behinderung. Sie alle genossen den Beifall und den Applaus. „Wir zeigen nicht erst seit diesem Jahr ein soziales Engagement. Deshalb werden wir auch über die Einbindung eines Rollstuhl- bzw. Handbike-Wettbewerb nachdenken – und dies trotz einer sehr engen Programmfolge“, so Organisationsleiter Gernot Weigl.  

Insgesamt waren Läufer aus 110 Nationen gemeldet, vor sechs Jahren waren es noch 85 Nationen. Nach Deutschland stellen Italien, Österreich und Russland die meisten Teilnehmer. Auch bei den britischen und französischen Athleten, ist das Münchner Event zunehmend ein fester Termin im Laufkalender.

Wilfried Raatz

 

 

 

 

 

author: GRR