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06
08
2018

Die Qualifikation im Kugelstoßen der Männer fand mitten in der Innenstadt auf der Europäischen Meile am Breitscheidplatz statt. - Foto: Horst Milde

EM BERLIN 2018 – Kugel-Quali: David Storl rockt am Breitscheidplatz

By GRR 0

Die Qualifikation im Kugelstoßen der Männer fand nicht wie die anderen Vorentscheidungen des ersten EM-Tages Q im Berliner Olympiastadion statt, sondern mitten in der Innenstadt auf der Europäischen Meile am Breitscheidplatz.

Titelverteidiger David Storl machte im ersten Versuch direkt das große „Q“ klar und zog mit der besten Weite aller Qualifikanten ins EM-Finale – die passende Einstimmung zur offiziellen Eröffnungsfeier am späteren Abend.

Was für ein stimmungsvoller Auftakt in die 24. Leichtathletik-Europameisterschaften: Public Viewing und eine mit 3.000 Zuschauern voll besetzte Generali-Arena am Berliner Breitscheidplatz auf der Europäischen Meile zur Kugelstoß-Qualifkation.

Bei strahlendem Sonnenschein traten die starken Männer in zwei Gruppen für ihr Final-Ticket am Dienstag an. Der einzige DLV-Kugelstoßer im Wettbewerb David Storl (SC DHfK Leipzig), der mit tosendem Applaus vom Publikum begrüßt wurde, war in der deutlich stärker besetzten Gruppe B an der Reihe.

Die rhythmisch mitgehenden Zuschauer hätten sicher gerne mehr vom deutschen Doppel-Weltmeister gesehen, doch der erste Stoß saß: Bei 20,63 Metern landete seine Kugel und damit 23 Zentimeter hinter der gelben Linie auf dem Rasen, die mit 20,40 Metern die direkte Qualifikationsweite fürs Finale markierte. Ein weiterer Versuch war nicht mehr nötig. „Das war ein typischer Quali-Stoß“, meinte sein Trainer Wilko Schaa. „Man hat gesehen, dass die anderen auch nicht ihre besten Weiten gezeigt haben.“

Auch der stärkste Kontrahent von David Storl, der polnische Rekordhalter Michal Haratyk hakte die Final-Weite auf Anhieb mit 20,59 Metern ab und sortierte sich in der Gruppe hinter Stipe Zunic (Kroatien; 20,61 m) und unter allen Qualifikanten auf Platz drei ein.

Konrad Bukowiecki muss zittern

Den Auftakt hatte zuvor die Gruppe A gemacht. Hier gelang es trotz lautstarker Unterstützung der vollbesetzten Ränge und pushender Musik keinem Athleten die geforderte Qualifikationsweite direkt zu übertreffen. Am nächsten kam den 20,40 Metern der unter neutraler Flagge startende Russe Maksim Afonin, der 20,33 Meter schaffte. Dahinter übertraf sonst nur noch Mesud Pezer (Bosnien & Herzegowina) die 20-Meter-Marke. Nach einer Video-Analyse wurde sein dritter Versuch (20,16 m) doch noch gültig gegeben.

Überraschend war, dass in der ersten Gruppe viele Athleten nicht ihr gewohntes Leistungsvermögen abrufen konnten. Bei Hallen-Europameister Konrad Bukowiecki (Polen) sah das zum Beispiel nicht rund aus: Mit seinen 19,89 Metern zog er aber als Zehnter noch in die Top Zwölf, die am Dienstagabend dann zum Finale im Olympiastadion in den Ring treten werden.

Dort will David Storl seinen vierten EM-Titel in Folge holen.

STIMME ZUM WETTKAMPF:

Es hat viel Spaß gemacht. Ich denke, ich kann für alle Athleten sprechen, dass das hier eine großartige Arena ist. Ich wollte eigentlich ein bisschen weiter stoßen, der Versuch war nicht ganz optimal, aber es hat gereicht, das ist super. Ich habe dieses Jahr keine Probleme, meine Stöße gültig zu halten, von daher ist das schon gut gelungen. Das Finale kann man nicht mit der Quali vergleichen, morgen werden sicher sehr gute Ergebnisse zustande kommen und ich werde auf jeden Fall versuchen den Heim-Vorteil zu nutzen. So eine ausgelagerte Veranstaltung wie schon bei der DM in Nürnberg ist der Schritt in die richtige Richtung, die Leute sind viel näher am Geschehen dran. So bekommen sie die Atmosphäre und Emotionen der Wettkämpfe viel besser mit. Von daher kann ich das nur befürworten.

Quelle: DLV – Pamela Ruprecht

author: GRR