Thomas Dold - Quelle: run2sky.de
Thomas Dold läuft schneller rückwärts als 99 % der Deutschen vorwärts
Thomas Dold ist nicht nur einer der Top-Treppenläufer, sondern auch der weltbeste Retroläufer. Bei den siebten Weltmeisterschaften der Rückwärtsläufer Mitte Juli in Bologna sorgte der auch der einstige Bergläufer mit u.a. Start bei U20-Weltmeisterschaften für zwei herausragende Resultate.
Zunächst gewann der 33jährige Schwarzwälder die 3000 m-Distanz in der Weltrekordzeit von 11:00,56 Minuten und einem immensen Vorsprung vor einem weiteren Deutschen, dem Münsteraner Achim Aretz (12:24).
Am Folgetag sicherte sich „The Legend“ den zweiten Titel über die 5000 m-Distanz in 19:16,99 Minuten. Dold wäre nicht Dold, wenn er nicht zugleich seine überaus erstaunlichen Leistungen mit drastischen Beispielen ins rechte Licht rücken würde: „99 % der Deutschen schaffen das nicht einmal vorwärts…!“
Auf Dresdens Straßen bewältigte er die 5 km-Strecke in der Vorbereitung auf Bologna in 19:07,13 Stunden. Aber auch die doppelte Distanz liegt ihm prächtig: 2016 lief er auf der eher die Geschwindigkeit hemmenden Kunststoffbahn bei den Weltmeisterschaften die 10.000 m in 38:30,01 Minuten – für viele Freizeitläufer gewiss eine phänomenale Zeit. Vorwärts versteht sich!
Dass das Rückwärtslaufen durchaus einen beträchtlichen Trainingseffekt auch für Vorwärtsläufer hat, das verdeutlichen seine Tipps für den Otto-Normalverbraucher: „Rückwärtslaufen trainiert vor allem Waden, Rücken und den Hintern. Also alle Bereiche, die ganz viele Menschen trainieren wollen. Da ist Rückwärtslaufen ideal. Auf einem Rasenplatz sollte man beginnen und wird den Trainingseffekt schnell sehen können. Dann kann man auch auf geraden Straße oder auf der Tartanbahn richtig trainieren!“
„Ich liebe das Außergewöhnliche. Das ist Programm, im Sport und bei meinen Vorträgen und Seminaren. Der steilste Weg ist oft der kürzeste zum Erfolg“, das sagt Thomas Dold über sich. Der Schwarzwälder sucht in der Tat die steilsten Aufstiege, so war er bereits 45 Mal treppauf der Sieger – und das auf allen fünf Kontinenten.
So stehen in seiner Erfolgsskala 7 Siege beim Empire State Building Run Up und 3 Siege im Taipei 101. „Ein unbeschreibliches Gefühl voller Erschöpfung, Erleichterung und purer Freude!“
Und natürlich gibt es die Frage, weshalb er diese verrückten Dinge tut? Der 33jährige Jung-Unternehmer, der in seiner umfangreichen Berufsbezeichnung neben dem Dipl. oec. auch Impulsgeber, Motivationstrainer und Sportmanager eingefügt hat, kennt auch vieles an Bodenständigem.
So liebt er Schokoeis, nennt den FC Bayern München seinen Lieblingsclub und weiß als seinen wichtigsten Charakterzug die Leidenschaft zu nennen. „Weil es mir neue Blickwinkel eröffnet, spannende Herausforderungen stellt und mich genau diese Denkweise auch im Berufsleben und im Alltag dorthin bringt, wo man gewöhnlich nicht hinkommt!“
Wilfried Raatz